Review Nr. 1
Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 op. 73

Das vorliegende Album auf DECCA SXL-6109 präsentiert Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 op. 73 in einer herausragenden Interpretation. Obwohl es bereits eine frühere Einspielung mit Backhaus und Schmidt-Isserstedt gab, entschied sich DECCA, diese Aufnahme von zwei jungen Künstlern aus den eigenen Reihen zu veröffentlichen. Die Konkurrenz in der internationalen Musikszene ist enorm stark, fast übermächtig allein durch die schiere Anzahl und die großen Namen der Pianisten und Dirigenten. Trotzdem können Gamba und Katchen ihre Position behaupten - nicht nur wegen des überragenden Klangs dieser Einspielung.
Der Pianist Julius Katchen und der Dirigent Pierino Gamba bieten eine äußerst energiegeladene, flotte und dennoch entspannte Interpretation, die mit viel Feuer und Souveränität überzeugt. Der Klang des London Symphony Orchestra ist hervorragend und bietet eine geschlossene und saubere Arbeit. Obwohl ich persönlich die Wiener Philharmoniker oder die "Berliner" bevorzugt hätte, ist das Orchester dennoch in der Lage, Beethovens Musik mit großer Präzision und Transparenz auszuführen.
Die Aufnahmequalität ist beeindruckend und vermittelt ein Gefühl des "pulsierens" des Orchesters. Das Klavier bleibt selbst in den größten Fortissimo-Passagen räumlich stabil und die Baßlinie ist straff, druckvoll und klar gegliedert. Die Blechbläser und Streicher sind perfekt eingefangen, ohne zu viel Pathos zu haben. All dies geschieht ohne Beeinträchtigung des inneren Zusammenhangs und des homogenen Gesamteindrucks des Orchesterkörpers.
Die LP hat eine lange und erfolgreiche Karriere erlebt. Sie erhielt nicht nur Lob von Kritikern, sondern verkaufte sich auch sehr gut. Daher ist die Suche nach dieser LP vergleichsweise einfach und von schnellem Erfolg gekrönt. Es gibt eine Vielzahl von Lackfolien, die zwar mehr oder weniger große Unterschiede aufweisen, aber auf einem einheitlichen Niveau liegen. Insgesamt handelt es sich um eine sehr gelungene Beethoven-Aufnahme, die durch ihren phantastischen Klang und ihre sehr flüssige und stets interessante Interpretation den Hörer verwöhnt und begeistert. Es ist erfreulich, dass die LP immer noch relativ leicht erhältlich ist und somit jedem Musikliebhaber empfohlen werden kann, der sich für Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 interessiert.


Review II

Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 5, auch bekannt als das "Emperor"-Konzert, ist eine der bekanntesten und meistgespielten Klavierkompositionen der klassischen Musik. Es wurde 1809 während der Napoleonischen Kriege komponiert und 1811 in Leipzig uraufgeführt. Das Werk ist Beethovens letztes Klavierkonzert und gilt als ein Höhepunkt seines Schaffens.
Die Aufnahme des Klavierkonzerts Nr. 5 mit dem Pianisten Glenn Gould und dem Dirigenten Herbert von Karajan gehört zu den legendärsten Aufnahmen in der Geschichte der klassischen Musik. Die Aufnahme wurde 1970 in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem aufgenommen und ist bekannt für Goulds unkonventionelle Interpretation und sein virtuoses Spiel.
Goulds Interpretation unterscheidet sich stark von anderen Aufnahmen des Stücks, insbesondere in Bezug auf das Tempo und die Dynamik. Er spielt das Konzert schneller als üblich und betont bestimmte Passagen, um die Komplexität und die musikalischen Themen hervorzuheben. Goulds Interpretation wird oft als eine der expressivsten und technisch beeindruckendsten in der Geschichte der klassischen Musik angesehen.
Ein weiteres besonderes Merkmal der Aufnahme ist die Zusammenarbeit zwischen Gould und von Karajan. Von Karajan, einer der bekanntesten Dirigenten des 20. Jahrhunderts, war bekannt dafür, streng kontrolliert zu sein und eine bestimmte Vorstellung von der Musik zu haben. Doch in der Zusammenarbeit mit Gould, der für seine Unabhängigkeit und seinen eigensinnigen Stil bekannt war, gelang es von Karajan, einen Klang zu schaffen, der die Stärken von Goulds Interpretation hervorhebt und gleichzeitig eine harmonische Einheit zwischen Solist und Orchester schafft.
Die Aufnahme des Klavierkonzerts Nr. 5 mit Gould und von Karajan hat bis heute einen großen Einfluss auf die klassische Musik. Sie wird oft als eine der besten Aufnahmen von Beethovens Werk betrachtet und hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Die Kombination aus Goulds unkonventioneller Interpretation und von Karajans präzisem und einfühlsamem Dirigat macht diese Aufnahme zu einem Meisterwerk der klassischen Musik.

Weitere Informationen zum Klavierkonzert Nr. 5

Beethoven schrieb das Konzert während einer schwierigen Zeit in seinem Leben, als er sich mit seinem fortschreitenden Gehörverlust auseinandersetzen musste. Das Werk war ursprünglich dem österreichischen Kaiser Napoleon Bonaparte gewidmet, der zu dieser Zeit in Europa seine Macht ausweitete. Beethoven war ein großer Bewunderer Napoleons und sah ihn als Verkörperung der Ideale der Französischen Revolution. Als Napoleon jedoch 1804 zum Kaiser ernannt wurde, wandte sich Beethoven von ihm ab und widmete das Konzert schließlich dem österreichischen Kaiser Franz I.
Das erste Allegro des Konzerts beginnt mit einem majestätischen Thema, das vom Orchester eingeführt wird und dann vom Klavier aufgegriffen wird. Der zweite Satz, Adagio un poco moto, ist langsamer und lyrischer und wird oft als einer der schönsten Sätze in der Klavierliteratur bezeichnet. Der dritte Satz, Rondo: Allegro, kehrt zum lebhaften Tempo des ersten Satzes zurück und endet mit einem triumphalen Finale.
Das Konzert wurde erstmals am 28. November 1811 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt, wobei Beethoven selbst das Klavier spielte. Obwohl es von einigen Kritikern anfangs als zu schwierig und unspielbar angesehen wurde, wurde es schnell zu einem beliebten Konzertstück und etablierte sich als Meisterwerk der Klavierliteratur. Es wurde von vielen großen Pianisten wie Franz Liszt, Clara Schumann und Arthur Rubinstein interpretiert und bleibt auch heute noch ein fester Bestandteil des klassischen Konzertrepertoires.

Ludwig van Beethoven (1770-1827): Ludwig van Beethoven komponierte vor allem im Genre der musikalischen Instrumentalkunst, insbesondere in den Gattungen Symphonie und Sonate. Er schrieb auch einige Opern und Chöre, aber seine bekanntesten Werke sind die neun Sinfonien sowie eine Reihe von Klaviersonaten und anderen Kammermusikwerken. Sein Stil ist geprägt von einer Mischung aus expressiver Leidenschaftlichkeit, formaler Struktur und dem Streben nach Innovation. In seinen späteren Kompositionen wird er oft als Vorläufer für das romantische Zeitalter angesehen; viele Charakteristika des Romantismus findet man bereits in seiner Musik. Beethoven begann seine Karriere als Pianist in Wien, wo er schnell Aufmerksamkeit für seine Fähigkeiten und sein Talent erregte. Er wurde als ein Pianist angesehen, der mit großer Leidenschaft und Expressivität spielte und gleichzeitig eine präzise Technik und ein tiefes Verständnis für die Musik hatte, die er spielte. Beethovens Kompositionen für das Klavier zeichneten sich durch eine revolutionäre Veränderung des Stils und der Technik der Klaviermusik aus. Er erweiterte die Möglichkeiten des Instruments und schuf innovative Kompositionen wie seine Klaviersonaten, die bis heute zu den bedeutendsten Werken der Klaviermusik gehören. Beethovens Klaviermusik war auch für seine emotionalen und dramatischen Qualitäten bekannt. Seine Stücke waren oft sehr leidenschaftlich und kraftvoll, mit dramatischen Stimmungswechseln und ausdrucksstarken Themen, die den Zuhörer in eine Welt der Emotionen und Leidenschaften entführten.

Die 5 Klavierkonzerte:
Das erste Klavierkonzert, das Beethoven komponierte, wurde 1795 fertiggestellt. Es ist ein lebhaftes und temperamentvolles Werk, das durch seine fröhliche Stimmung und seine klare Struktur beeindruckt. Die Solopartie ist anspruchsvoll und virtuos und fordert den Pianisten in jeder Hinsicht heraus.
Das zweite Klavierkonzert entstand 1798 und unterscheidet sich vom ersten durch seine melancholische Grundstimmung. Hier zeigt Beethoven bereits seinen innovativen Stil, indem er das Klavier als ein orchestralisches Instrument einsetzt. Die Solopartie ist weniger virtuos als im ersten Konzert, aber dennoch technisch anspruchsvoll.
Das dritte Klavierkonzert, das auch als "Eroica" bekannt ist, wurde 1800 komponiert und ist das längste und ambitionierteste der fünf Konzerte. Es ist ein Werk voller Emotionen, das eine intensive Beziehung zwischen Orchester und Solist erfordert. Die Solopartie ist komplex und virtuos und erfordert ein hohes Maß an interpretatorischem Geschick.
Das vierte Klavierkonzert, komponiert 1805/06, ist ein Werk von großer Schönheit und Eleganz. Die Solopartie ist technisch herausfordernd, aber weniger virtuos als im dritten Konzert. Die musikalische Struktur ist komplex und zeigt Beethovens Meisterschaft im Umgang mit der musikalischen Form.
Das fünfte und letzte Klavierkonzert, das auch als "Emperor-Konzert" bekannt ist, wurde 1809 fertiggestellt. Es ist das bekannteste der fünf Konzerte und ein Höhepunkt der Klavierliteratur. Die Solopartie ist virtuos und brillant, und das Werk insgesamt zeigt Beethovens Meisterschaft in der orchestralen Komposition.