Die Informationsquelle für alle Musikliebhaber!

Willkommen zu unseren Musiknachrichten!
Hier erhältst du Informationen zu Künstlern, Bands, technologischen Innovationen wie KI und anderen aufregenden Entwicklungen in der Musikwelt. Die gesamte Seite und die Werbung in Form von Bannern sind für dich komplett kostenlos! Bei Interesse melde dich gerne per E-Mail.


01.04.25- Trauer um Muff-Potter-Gitarristen Dennis Scheider – Musiker stirbt mit 47 Jahren

Mr. Rossi
CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

Die Musikwelt nimmt Abschied von Dennis Scheider: Der langjährige Gitarrist der Punkrock-Band Muff Potter ist im Alter von 47 Jahren verstorben. Die Bandkollegen und Weggefährten bestätigten die traurige Nachricht.
Muff Potter wurde Mitte der 1990er Jahre von Sänger Thorsten „Nagel“ Nagelschmidt und drei weiteren Musikern in Rheine gegründet. Ihr Name geht auf die Figur des Landstreichers Muff Potter aus Mark Twains Klassiker Die Abenteuer des Tom Sawyer zurück.
Die Band etablierte sich schnell in der deutschen Punkrock-Szene, spielte auf renommierten Festivals wie Rock am Ring und Hurricane/Southside und trat im Vorprogramm von Die Ärzte auf. Nach der Auflösung im Jahr 2009 feierte Muff Potter 2019 ein überraschendes Comeback – zeitweise auch wieder mit Dennis Scheider, der bereits 1996 zur Band gestoßen war.
Muff Potter prägten die deutschsprachige Punkrock-Szene mit ihrem markanten Sound und ehrlichen Texten. In den 2000er-Jahren gelang ihnen der Durchbruch mit Alben wie Bordsteinkantengeschichten und Steady Fremdkörper, die nicht nur Kritiker lobten, sondern auch eine wachsende Fangemeinde begeisterten. Dennis Scheider trug als Gitarrist maßgeblich zur musikalischen Entwicklung der Band bei, sein Spiel prägte den rauen, aber melodischen Stil, der Muff Potter auszeichnete. Mit Auftritten auf großen Festivals wie Rock am Ring und Tourneen, unter anderem im Vorprogramm von Die Ärzte, etablierten sie sich als feste Größe in der deutschen Rocklandschaft. Nach der Auflösung 2009 wurde ihr Einfluss auf die Szene erst richtig spürbar, ehe sie 2019 ihr viel beachtetes Comeback feierten. Auch wenn Dennis Scheider nur kurzzeitig wieder dabei war, bleibt sein Beitrag zur Geschichte der Band unvergessen. Sein plötzlicher Tod sorgt in der Musikszene für Bestürzung. Fans und Weggefährten erinnern sich an ihn als leidenschaftlichen Musiker, der den Sound der Band entscheidend mitprägte.

31.03.25- Amsterdam richtet den umstrittenen AI Song Contest 2025 aus

Im November 2025 wird Amsterdam Gastgeber des umstrittenen AI Song Contests sein, der bereits zum sechsten Mal stattfindet. Die Veranstaltung, die erstmals 2020 in den Niederlanden ausgetragen wurde, setzt sich mit der Frage auseinander, wie Künstliche Intelligenz die Musikproduktion verändert. Das Finale ist für den 16. November angesetzt.

Regeln und Teilnahmebedingungen
Die Bewerbungsphase für Songs beginnt im Juli und endet im August.
Die Regeln des Wettbewerbs sind klar definiert:

# Künstliche Intelligenz muss aktiv in den kreativen Prozess eingebunden werden, und die Teilnehmer müssen genau beschreiben, in welchem Umfang sie KI und Datensätze verwendet haben.
# Die Länge eines Songs darf vier Minuten nicht überschreiten.
# Songtexte sind optional, und die Sprache bleibt den Teilnehmern überlassen.
# Kein Künstler darf für mehr als ein Team antreten.

Nach der Bewerbungsphase findet im September eine Jury-Abstimmung in einem Halbfinale statt. Die Öffentlichkeit kann im Oktober über die Finalisten abstimmen, bevor die Gewinner schließlich im November beim offiziellen Award-Show-Event bekannt gegeben werden. Innovation oder Bedrohung für die Musikindustrie?
Seit der ersten Ausgabe des Wettbewerbs im Jahr 2020 hat der AI Song Contest zunehmend an Popularität gewonnen. Besonders bemerkenswert ist, dass KI-generierte Songs von einer Jury sowohl hinsichtlich ihrer kreativen Leistung als auch ihrer technischen Umsetzung bewertet werden. Das Publikum entscheidet dann in einem Online-Voting über die besten Beiträge. Bisherige Gewinner kamen aus Australien, Chile, den Niederlanden, Thailand und den USA.
Doch der Wettbewerb bleibt nicht ohne Kontroversen. Kritiker argumentieren, dass der verstärkte Einsatz von KI in der Musikproduktion die Rolle menschlicher Künstler zunehmend verdrängen könnte. Sie befürchten, dass Kreativität und Emotionen, die traditionell mit Musik verbunden sind, durch algorithmische Prozesse ersetzt werden. Befürworter hingegen sehen in dem Wettbewerb eine Möglichkeit, neue musikalische Ausdrucksformen zu erforschen und den Einfluss von KI auf Kunst und Kultur zu diskutieren.
Ob der AI Song Contest langfristig als innovative Plattform oder als bedrohliche Entwicklung für die Musikindustrie angesehen wird, bleibt umstritten. Die nächste Ausgabe in Amsterdam könnte weiteren Aufschluss darüber geben, wie KI die Musikwelt weiterhin verändern wird.

30.03.25- Herbie Hancock: Ein Jazz-Genie und die Herausforderungen der modernen Technologie

Ice Boy Tell
CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

Herbie Hancock ist eine lebende Legende des Jazz. Der 84-jährige Pianist hat in seiner langen Karriere nicht nur mit Größen wie Miles Davis gearbeitet, sondern auch selbst bahnbrechende Werke geschaffen. Doch trotz seines innovativen Geistes hat auch er mit den Ablenkungen des digitalen Zeitalters zu kämpfen.
"Ich verliere mich oft in YouTube-Rabbit-Holes. Musiksoftware, Gesundheitsthemen, Technik – ich schaue mir alles an", gibt Hancock lachend zu. Diese Faszination für Technologie ist einer der Gründe, warum er seit 15 Jahren kein neues Album veröffentlicht hat. "Ich werde quasi Opfer davon, aber so ist das Leben."
Hancock spricht aus seinem Haus in West-Hollywood, wo er sich immer noch voller Energie der Musik widmet. Seine Karriere zeichnet sich durch eine ständige Offenheit gegenüber neuen Entwicklungen aus. Von den frühen 60er-Jahren mit dem akustischen Jazz über seine elektronischen Experimente in den 70ern bis hin zu den digitalen Klängen späterer Jahrzehnte – er hat sich nie gescheut, musikalisches Neuland zu betreten.
Während viele Künstler seiner Generation der Technologie skeptisch gegenüberstehen, hat Hancock sie stets als Chance begriffen. Sein bahnbrechendes Album "Future Shock" aus dem Jahr 1983, das den Hit "Rockit" enthielt, war ein früher Beweis für seine Experimentierfreude mit Synthesizern und digitalen Effekten. Heute jedoch stellt er fest, dass die digitale Welt nicht nur kreative Möglichkeiten bietet, sondern auch Ablenkungen mit sich bringt.
Trotzdem bleibt er aktiv und neugierig. Seine Liebe zur Musik und zur Innovation ist ungebrochen, und Fans hoffen weiterhin auf neue Werke des Jazzmeisters. Ob und wann ein neues Album erscheint, bleibt offen – doch eines ist sicher: Herbie Hancock wird sich immer wieder neu erfinden.

29.03.25- Eddy Marron – Leben und Werk eines wegweisenden Gitarristen und Pädagogen

Eddy Marron / Die Rhythmik-Lehre
AMA Verlag / 610102

Eddy Marron war ein bedeutender Gitarrist, der sowohl als Musiker als auch als Pädagoge große Spuren hinterlassen hat. Geboren und aufgewachsen in Deutschland, widmete er sich früh der Musik und war seit seinem zwanzigsten Lebensjahr als Berufsmusiker tätig. Seine Karriere begann er im Sextett von Jochen Brauer, wo er sich intensiv mit Tanzmusik auseinandersetzte. Parallel dazu studierte er klassische Gitarre an der Staatlichen Hochschule für Musik Mannheim, wo er 1968 seinen Abschluss machte.
1971 gründete Marron gemeinsam mit Sylvester Levay und Christian von Hoffmann die Jazzrock-Band Vita Nova, deren einziges Album im selben Jahr erschien. Danach leitete er die Jazz-Werkstatt in Darmstadt, bevor er sich 1972 der Fusionband Dzyan anschloss. Diese Gruppe verband auf innovative Weise Avantgarde-Jazz mit Rockelementen sowie Einflüssen aus der türkischen, indischen und mittelalterlichen Musik. Die Band erhielt 1974 hervorragende Kritiken im Jazz Podium und zählte zu den stilprägenden Gruppen jener Zeit. Kurzzeitig wirkte Marron zudem in der Formation Missus Beastly mit.
Nach seiner Zeit bei Dzyan gründete Marron 1976 zusammen mit Peter Giger und Günter Lenz ein Trio, das später um den Percussionisten Trilok Gurtu erweitert wurde. Neben seinen Bandprojekten spielte er auch in Hans Kollers Free Sound und nahm mit dieser Formation ein Album auf. 1980 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum "Por Marco", das seinen individuellen Stil als Gitarrist und Komponist widerspiegelte.
Ab 1976 lebte Marron in den Niederlanden, wo er am Königlichen Konservatorium Den Haag eine langjährige Lehrtätigkeit ausübte. Ab 1981 unterrichtete er zudem Jazzgitarre an der Hochschule für Musik Köln. Seine pädagogische Arbeit manifestierte sich auch in Buchveröffentlichungen. 1978 erschien seine "Neue Schule für Jazz-Gitarre", ein Werk, das vielen Gitarristen als wertvolles Lehrmittel diente. 1990 folgte sein Buch "Die Rhythmik-Lehre", in dem er sich eingehend mit rhythmischen Strukturen und deren Anwendung in der Musik auseinandersetzte.
Eddy Marron hinterließ ein bedeutendes Erbe als Musiker, Komponist und Lehrer. Seine innovativen Ansätze im Jazzrock und seine prägende Rolle in der musikalischen Ausbildung machen ihn zu einer Schlüsselfigur der modernen Jazzgitarre.

28.03.25- Eleanor Collins: Kanadas „First Lady des Jazz“ wurde 104 Jahren

Eleanor Collins / Canada Stamp
Briefmarke 2022 (100 Jahre)

Eleanor Collins, geboren am 21. November 1919 in Edmonton, Alberta, und verstorben am 3. März 2024 in Surrey, British Columbia, war eine herausragende kanadische Jazzsängerin und Fernsehmoderatorin, die als „Kanadas First Lady des Jazz“ in die Geschichte einging. Ihre Eltern hatten afroamerikanische und kreolisch-indigene Wurzeln, und bereits in ihrer Jugend zeigte sich ihr außergewöhnliches musikalisches Talent. Sie sang in der Shiloh Baptist Church und gewann mit 15 Jahren einen Talentwettbewerb, was ihre Karriere in der Musikbranche einleitete.
In den späten 1930er Jahren zog Collins nach Vancouver, wo sie Mitglied des Swing Low Quartette wurde und regelmäßig im CBC Radio auftrat. Nach einer kurzen Unterbrechung kehrte sie 1945 zurück und arbeitete mit dem Jazzquintett von Ray Norris zusammen. In den 1950er Jahren trat sie in Musicals wie Finian’s Rainbow und Kiss Me, Kate auf und wirkte 1954 in der CBC-Fernsehsendung Bamboula: A Day in the West Indies mit, einer wegweisenden Serie mit gemischtrassiger Besetzung.
1955 erhielt Collins ihre eigene Fernsehsendung, The Eleanor Show, und wurde damit zur ersten Frau, ersten Person of Color und ersten Jazzsängerin mit einer nationalen TV-Show in Kanada. Sie trat in zahlreichen weiteren Radio- und Fernsehsendungen auf, darunter Blues and the Ballad (1960), Eleanor Sings the Blues (1960) und Quintet (1962). 1964 moderierte sie eine zweite eigene Show mit dem schlichten Titel Eleanor. Trotz Angebote, in die USA zu ziehen, blieb sie in Kanada und trat bis in die 1980er Jahre auf, unter anderem beim Jazz City International Jazz Festival in Edmonton und in der CBC-TV-Sendung Jazz Canada mit dem Orchester von Tommy Banks. Sie arbeitete mit renommierten Musikern wie Dizzy Gillespie, Oscar Peterson und Phil Nimmons zusammen.
Für ihre Verdienste erhielt Collins zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Distinguished Centennial Pioneer Award, einen Stern in der BC Entertainment Hall of Fame, den Sam Payne Lifetime Achievement Award und die Ernennung zum Mitglied des Order of Canada. 2022 ehrte die kanadische Post sie mit einer Gedenkbriefmarke. Eleanor Collins hinterlässt ein bedeutendes musikalisches Erbe und bleibt eine inspirierende Figur in der kanadischen Jazzgeschichte.

27.03.25- Ohr – Das Label, das den Krautrock revolutionierte

Macht Das Ohr Auf
Box Set (Compilation): 5 x CD

Das Plattenlabel Ohr war zwischen 1969 und 1973 eine treibende Kraft in der deutschen Musikszene und spielte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Verbreitung des sogenannten Krautrocks. Als eine der ersten Plattformen für experimentelle und progressive Musik in Deutschland bot Ohr Künstlern und Bands eine Bühne, die sich jenseits des kommerziellen Mainstreams bewegten. Gegründet wurde das Label von Musikjournalist und Konzertveranstalter Rolf-Ulrich Kaiser gemeinsam mit Peter Meisel. Es war nicht nur ein Vertriebsprojekt von Metronome, sondern wurde schnell zu einem kreativen Zentrum für innovative Klänge, die internationale Aufmerksamkeit erregten.
Ohr veröffentlichte bahnbrechende Werke von Bands wie Tangerine Dream, Embryo, Guru Guru und Ash Ra Tempel – Gruppen, die sich nicht an klassische Songstrukturen hielten, sondern elektronische, psychedelische und avantgardistische Elemente miteinander verknüpften. Ihre Musik spiegelte den Geist einer Generation wider, die sich auf die Suche nach neuen Ausdrucksformen begab und sich bewusst von der angloamerikanischen Rockmusik emanzipierte. Das Label wurde damit zu einem Synonym für eine musikalische Revolution, die mit hypnotischen Klanglandschaften, improvisierten Passagen und visionären Soundexperimenten eine neue Ära einläutete.
Wichtige Impulse erhielt Ohr durch die enge Zusammenarbeit mit renommierten Toningenieuren wie Dieter Dierks und Conny Plank, die den charakteristischen Sound vieler Veröffentlichungen mitprägten. Ebenso untrennbar mit dem Label verbunden war der Grafiker Reinhard Hippen, der mit seinen einzigartigen Cover-Designs eine visuelle Identität schuf, die perfekt mit der experimentellen Musik korrespondierte.
Insgesamt erschienen auf Ohr 33 Langspielplatten, darunter fünf Doppel-LPs, sowie zwölf Singles. Viele dieser Alben gelten heute als gesuchte Raritäten und haben Kultstatus in Sammlerkreisen. Nach 1973 wurde das Label in Kosmische Kuriere und später in Kosmische Musik umbenannt, wobei einige Veröffentlichungen unter oft ungeklärten vertraglichen Bedingungen erschienen.
Ohr war mehr als nur ein Label – es war ein künstlerisches Manifest einer Zeit des musikalischen Aufbruchs, das die deutsche Rockmusik nachhaltig prägte und eine Bewegung formte, deren Nachwirkungen bis heute spürbar sind.

26.03.25- Optima Strings – Tradition und Qualität aus Deutschland

Foto: E-Gitarre 24K GOLD STRINGS
'Frank Zappa' Signature

Seit über 100 Jahren steht Optima Strings für erstklassige Handwerkskunst und Innovation in der Herstellung hochwertiger Saiten. Das deutsche Unternehmen ist bekannt für seine Premium-Qualität und seine einzigartigen, mit 24 Karat Gold beschichteten Saiten, die Musiker auf der ganzen Welt begeistern.

OPTIMA 24K GOLD STRINGS – Der Klang des Goldes
Die OPTIMA 24K GOLD STRINGS gehören zu den edelsten und hochwertigsten Gitarrensaiten weltweit. Sie werden in Deutschland aus den besten Materialien gefertigt und entsprechen den höchsten klanglichen Anforderungen. Ihre 24-Karat-Goldbeschichtung macht sie widerstandsfähig gegen Anlaufen und Korrosion, wodurch sie besonders langlebig sind und sich auch für Nickelallergiker eignen. Dank ihres breiteren Obertonspektrums und ihrer hohen Dynamik bieten sie einen unvergleichlich brillanten Klang. Die Lebensdauer dieser Saiten ist bis zu dreimal höher als die herkömmlicher Saiten.

Sondereditionen – Legenden vertrauen auf Optima
BRIAN MAY Signature Strings
Die legendären Hits von Queen-Gitarrist Brian May könnten ohne die einzigartigen Eigenschaften der OPTIMA-Saiten anders geklungen haben. Er entschied sich für den "Sound of Gold" von Optima, und seine Signature-Saiten wurden speziell mit und für ihn entwickelt. Diese Saiten zeichnen sich durch ein verbessertes Kernmaterial aus, das eine höhere Reißfestigkeit und bessere Stimmstabilität gewährleistet.

FRANK ZAPPA Signature Strings
Auch Frank Zappa setzte ausschließlich auf die Qualität von Optima. Sein einzigartiger Sound wurde zu seinem Markenzeichen, und Optima hat seine Signature-Saiten wiederbelebt, sodass jeder Gitarrist die Chance hat, Zappas Klangcharakter in sein eigenes Spiel zu übernehmen.

JOHN ENTWISTLE Signature Strings
Der legendäre Bassist von The Who, John Entwistle, war ebenfalls ein begeisterter Nutzer der 24K GOLD STRINGS. Ihr brillanter Klang und ihre Langlebigkeit machten sie zu seiner bevorzugten Wahl.

OPTIMA MAXIFLEX 24K GOLD – Maximale Flexibilität
Neben den klassischen 24K GOLD STRINGS bietet Optima auch die MAXIFLEX 24K GOLD STRINGS an. Diese Saiten besitzen dieselben Qualitätsmerkmale, sind jedoch insgesamt flexibler, was ein noch differenzierteres Spiel ermöglicht. Ihr Motto lautet: „Maximum Sound mit Maximum Flexibilität“.

PAULO MORETE Signature Strings
Der renommierte Gitarrist Paulo Morete entschied sich für die MAXIFLEX-Serie, da sie durch ihre Klangcharakteristik, Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit überzeugt. Das speziell für ihn entwickelte Set 12028.PM sorgt für einen einzigartigen Sound sowohl im Studio als auch auf der Bühne.

Ein Vermächtnis der Perfektion
Optima Strings steht für eine jahrhundertelange Tradition der Saitenherstellung, die sich in jedem einzelnen Produkt widerspiegelt. Die Kombination aus handwerklicher Präzision, erstklassigen Materialien und innovativen Technologien macht Optima zu einer der führenden Marken für Musiker, die keine Kompromisse in Sachen Klang und Qualität eingehen wollen.
Mehr Informationen gibt es auf der offiziellen Webseite: www.optima-strings.com

25.03.25- Robin White: BBC-Musiklegende und 'EastEnders'-Star im Alter von 73 Jahren verstorben

Foto: CD Cover "American Choral Classics"
Conductor: Robin White

Robin White, ein angesehener Komponist und Dirigent, ist im März 2025 im Alter von 73 Jahren verstorben. Er war bekannt für seine herausragenden Beiträge zur leichten Musik und seine enge Zusammenarbeit mit der BBC. Mit seinem Tod verliert die Musikwelt eine prägende Figur, deren musikalisches Erbe weiterleben wird.

Musikalische Ausbildung und Karrierebeginn
Seine musikalische Laufbahn begann White am Imperial College und am Royal College of Music in London. Dort spezialisierte er sich auf Dirigieren und Orchestrierung. Unter der Anleitung von Vernon Handley entwickelte er eine besondere Leidenschaft für die leichte Musik.
In den folgenden Jahren leitete er zahlreiche Open-Air-Konzerte, die häufig an historischen Stätten des National Trust stattfanden. Seine Kompositionen wurden regelmäßig von BBC-Orchestern in Sendungen auf Radio 2 gespielt und fanden ebenso bei Classic FM großen Anklang.

Auftritt bei 'EastEnders' und Fernsehkarriere
Neben seiner Tätigkeit als Musiker trat White auch im Fernsehen in Erscheinung. Einen besonderen Moment seiner Karriere markierte sein Auftritt in der BBC-Serie 'EastEnders' im Dezember 2002. Dort gestaltete er gemeinsam mit seinem Chor, den Alban Voices, eine zentrale Szene. Den Chor hatte er zusammen mit seiner inzwischen verstorbenen Frau Freda gegründet.

Spätere Erfolge und Anerkennung
Im Januar 2025 dirigierte White das Neujahrskonzert mit dem Royal Philharmonic Concert Orchestra in der Smith Square Hall in Westminster. Kritiker lobten die Aufführung in höchsten Tönen. Das Magazin 'This Is London' beschrieb die Darbietung als "triumphal" und hob die spürbare Freude hervor, die White und das Orchester vermittelten.
Zu seinen bekanntesten Aufnahmen zählen "Music for a Royal Wedding" und "The Perfect Fool", die er für Classic Fox Records einspielte. Seine letzte Veröffentlichung, "American Choral Classics", erschien im Juni 2023 und unterstreicht die Vielfalt seines musikalischen Schaffens.

Die Nachricht von seinem Tod wurde auf seiner offiziellen Website bestätigt. Dort heißt es: "Robin White verstarb im März 2025. Diese Seite bleibt als Gedenken an diesen bemerkenswerten Mann bestehen."
Freunde, Kollegen und Fans würdigen ihn als außergewöhnlichen Musiker und warmherzigen Menschen. Sein Engagement und seine Leidenschaft für die Musik hinterlassen einen bleibenden Eindruck in der Musikwelt.

24.03.25- Online-Klavierunterricht: Eine kritische Bewertung

Online Klavierkurse - AI Image

Die Auswahl an digitalen Lernplattformen für Klavierbegeisterte ist vielfältig und reicht von kostenlosen Video-Tutorials bis hin zu kostenpflichtigen Abonnement-Modellen. Eine dieser Plattformen, die sowohl Klavier- als auch Gitarrenunterricht anbietet, stellt die Frage in den Raum: Wie effektiv ist ihr digitales Lernkonzept in der Praxis?

Erste Schritte und Benutzererfahrung
Die Plattform bietet kostenlose Demo-Videos, um einen ersten Eindruck zu vermitteln. Dennoch fehlen spezielle Lektionen für absolute Anfänger. Ein Einsteigerkurs ohne Vorkenntnisse könnte hilfreich sein, um Interessierten den Einstieg zu erleichtern und einen realistischen Eindruck des Unterrichts zu gewinnen.

Preisgestaltung und Abonnements
Die Preisstruktur ist flexibel und spricht verschiedene Bedürfnisse an. Nutzer können zwischen einem monatlich kündbaren Modell und einem günstigeren Jahresabonnement wählen. Im Vergleich zu anderen Online-Musikschulen und insbesondere zum traditionellen Einzelunterricht bleibt die Plattform preislich attraktiv.

Kursinhalte und Lernstruktur: Vor- und Nachteile
Die Unterrichtsvideos sind professionell produziert und bieten eine strukturierte Lernumgebung. Allerdings fehlen interaktive Elemente und individuelles Feedback. Anders als im persönlichen Unterricht, wo Fehler sofort korrigiert werden können, besteht hier das Risiko, dass sich falsche Spielweisen unbemerkt einschleichen und verfestigen.

Fazit:
Eine wertvolle Ergänzung, aber kein vollständiger Ersatz

Diese Plattform bietet eine kostengünstige und gut strukturierte Möglichkeit, Klavier zu lernen. Die hochwertigen Videos und die flexiblen Abonnementoptionen sind klare Vorteile. Dennoch kann das Angebot die persönliche Betreuung durch eine erfahrene Lehrkraft nicht vollständig ersetzen. Besonders Anfänger würden von interaktivem Feedback und zusätzlichen Übungsmaterialien profitieren. Als ergänzendes Lernwerkzeug ist die Plattform jedoch eine empfehlenswerte Option für alle, die flexibel und budgetfreundlich lernen möchten.

23.03.25- Larry Tamblyn: Leben und Vermächtnis des Garage-Rock-Pioniers

Sixtyfix The Standells (2012)
CC BY-SA 3.0 Wikimedia Commons

Larry Tamblyn, geboren am 5. Februar 1943 in Los Angeles, war ein US-amerikanischer Musiker und Schauspieler. Als Gründungsmitglied und Keyboarder der Garage-Rock-Band The Standells prägte er die Musikszene der 1960er Jahre maßgeblich. Die Band wurde 1962 von Tamblyn zusammen mit Gitarrist Tony Valentino, Bassist Jody Rich und Schlagzeuger Benny King gegründet. Vor der Gründung der Band war Tamblyn als Solokünstler aktiv und nahm in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren mehrere Singles auf.
Der Durchbruch gelang den Standells 1966 mit dem Hit "Dirty Water", der Platz 11 der US-Charts erreichte. Dieses Lied entwickelte sich später zur inoffiziellen Hymne der Boston Red Sox und der Boston Bruins. Weitere bekannte Titel der Band sind "Sometimes Good Guys Don't Wear White" und "Why Pick On Me". Die Musik der Standells zeichnete sich durch einen rauen, ungeschliffenen Sound aus, der als Vorläufer des Punkrocks gilt.
Neben seiner musikalischen Karriere trat Tamblyn auch als Schauspieler in Erscheinung. So hatte er 1967 einen Auftritt im Film "Riot on Sunset Strip", der die Unruhen zwischen Polizei und Jugendlichen auf dem Sunset Strip in Los Angeles thematisierte. Tamblyn entstammte einer Künstlerfamilie: Sein Bruder Russ Tamblyn ist ein bekannter Schauspieler, der unter anderem in "West Side Story" mitwirkte, und seine Nichte Amber Tamblyn ist ebenfalls Schauspielerin.
Die Standells lösten sich 1968 auf, fanden jedoch 2009 wieder zusammen und traten weiterhin auf. Im Jahr 2023 wurde Larry Tamblyn in die California Music Hall of Fame aufgenommen, eine Anerkennung seiner bedeutenden Beiträge zur Musik.
Am 21. März 2025 verstarb Larry Tamblyn im Alter von 82 Jahren. Sein Neffe, Dennis Tamblyn, gab die Nachricht auf Facebook bekannt und würdigte seinen Onkel als talentierten Musiker, der bis ins hohe Alter aktiv blieb. Mit seinem Tod verliert die Musikwelt eine prägende Figur des Garage-Rocks, dessen Einfluss bis heute spürbar ist.

22.03.25- Die Schattenseiten des Ruhms: Kritische Betrachtung wenig geliebter Beatles-Songs

Die Beatles gelten als die bekannteste Band der Rockgeschichte. Ihr Einfluss auf die Musiklandschaft ist unbestreitbar, und ihre Werke prägen Generationen. Doch hinter dem glanzvollen Image verbarg sich eine komplexe und oft angespannte Dynamik, die ihre Zusammenarbeit häufig auf die Probe stellte. Während ihre Musik die Welt eroberte, war nicht jeder Song ein Meisterwerk – und einige Titel würden aus heutiger Sicht wohl lieber vergessen werden.
Insbesondere Paul McCartney hat sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch zu bestimmten Liedern geäußert. Trotz des enormen Erfolgs der Beatles gab es auch kreative Fehltritte, die eher als Pflichtübung denn als inspirierte Kunst entstanden. Gerade im Vergleich zu den gefeierten Klassikern fielen manche Kompositionen ab und wurden intern als weniger gelungen angesehen.
Ein Beispiel dafür ist der Song "Little Child" aus dem Album With the Beatles. Ursprünglich war das Stück als Beitrag für den Schlagzeuger der Band gedacht, wurde jedoch als zu schwach empfunden und letztlich von anderen Mitgliedern übernommen. Selbst aus Sicht der Band war dieser Titel mehr eine routinierte Arbeit als ein kreativer Höhenflug. Die Entstehungsgeschichte verdeutlicht, wie einige Lieder aus Zeitdruck oder pragmatischen Erwägungen entstanden und dabei an musikalischer Tiefe einbüßen mussten.
Ein weiteres Beispiel für einen weniger geschätzten Titel ist "I Just Want to Dance With You" aus dem Film A Hard Day's Night. Auch hier handelte es sich um eine eher formelhafte Komposition, die in erster Linie darauf abzielte, bestimmte musikalische Muster zu bedienen. Dieser Ansatz führte zu Songs, die zwar handwerklich solide waren, aber den künstlerischen Anspruch der Band nicht voll erfüllten.
Solche Lieder werfen ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen die Beatles konfrontiert waren: Der Druck, kontinuierlich neue Hits zu produzieren, führte mitunter zu routinierten Stücken, die den hohen Maßstäben nicht immer gerecht wurden. Trotz dieser Schwächen bleibt ihr Gesamtwerk ein Meilenstein der Musikgeschichte, auch wenn einige Titel wohl lieber im Schatten der großen Erfolge verbleiben würden.

21.03.25- Warum akkubetriebene Verstärker oft überflüssig sind – und Hersteller zu viel verlangen

Jojhnjoy
CC0, Wikimedia Commons

In der Welt der mobilen Musikverstärkung wird oft suggeriert, dass ein akkubetriebener Verstärker unverzichtbar ist. Doch ein genauerer Blick auf die Preise, die technischen Alternativen und den tatsächlichen Bedarf zeigt: Hersteller verlangen oft unangemessen hohe Summen für Geräte, die sich mit einer tragbaren Powerstation problemlos ersetzen lassen.

Kostenfalle: Akkubetriebene Verstärker
Ein Beispiel ist ein akkubetriebener Verstärker mit 120 Watt Leistung und drei separaten Eingängen. Solche Geräte kosten häufig mehrere Hundert Euro, obwohl die integrierte Akkutechnologie oft veraltet oder leistungsschwach ist. Diese Verstärker sind häufig auf den internen Akku angewiesen, dessen Austausch teuer oder gar nicht vorgesehen ist.
Dabei sind viele dieser Verstärker nichts weiter als herkömmliche Geräte mit einer teuren Akkulösung. Die eigentliche Verstärkertechnik unterscheidet sich oft kaum von netzbetriebenen Varianten, aber die Preise steigen unverhältnismäßig an.

Günstigere und flexiblere Alternative: Tragbare Powerstations
Eine viel vielseitigere Lösung stellt eine tragbare Powerstation dar. Mit einer Kapazität von 299 Wh und einer Dauerleistung von 600 Watt (Spitze 1200 Watt) kann sie problemlos Verstärker, Mischpulte oder andere Bühnenausrüstung versorgen.

Vorteile einer Powerstation:
Mehr Vielseitigkeit: Neben Verstärkern können auch andere Geräte wie Laptops, Mikrofone oder Effektgeräte betrieben werden.
Höhere Kapazität: Mit bis zu 5-8 Stunden Betriebszeit bei 50-Watt-Verbrauch reicht eine Powerstation oft länger als integrierte Akkus.
Nachhaltigkeit: Akkus in Powerstations lassen sich einfacher ersetzen oder erweitern. LFP-Akkus halten bis zu 3500 (~10 Jahre) Ladezyklen.
Kosteneffizienz: Eine Powerstation kostet oft viel weniger (ab 150,- Euro) als ein spezialisierter akkubetriebener Verstärker, bietet aber erheblich mehr Funktionen (z.B. Camping).

Akkubetriebene Verstärker: Mehr Schein als Sein
Hersteller argumentieren oft mit der "Mobilität" ihrer akkubetriebenen Verstärker. Doch die Realität sieht anders aus: Die meisten dieser Geräte sind sperrig, schwer und haben eine begrenzte Akkulaufzeit. Zudem ist die Akkuleistung oft nicht ausreichend, um bei längeren Einsätzen eine konstante Leistung zu gewährleisten.
Im Gegensatz dazu bieten Powerstations nicht nur eine flexible Energieversorgung, sondern auch die Möglichkeit, mehrere Geräte gleichzeitig zu betreiben und dabei eine konstante Leistung zu liefern. Moderne Powerstations können mit Solarenergie innerhalb von zwei Stunden aufgeladen werden und ermöglichen so eine nahezu unbegrenzte Nutzung bei Outdoor-Auftritten.

Fazit: Überdenken lohnt sich
Wer sich einen akkubetriebenen Verstärker anschaffen möchte, sollte genau prüfen, ob nicht eine tragbare Powerstation die bessere Wahl ist. Hersteller von Musik-Equipment verlangen oft überhöhte Preise für Geräte mit begrenzter Leistung und veralteter Akkutechnologie. Eine Powerstation hingegen bietet mehr Flexibilität, bessere Laufzeiten und kann auch andere Geräte mit Energie versorgen.
Es ist Zeit, die Mythen um akkubetriebene Verstärker zu hinterfragen und stattdessen in vielseitigere und zukunftssichere Lösungen zu investieren.

20.03.25- KI-Musik und rechtliche Grauzonen: Amazons gefährlicher Tanz mit Suno und Alexa

Fritzober
CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

Amazons Entscheidung, die umstrittene KI Suno in Alexa zu integrieren, ist nicht weniger als ein waghalsiges Spiel mit dem Feuer. Während die Musikindustrie weltweit Alarm schlägt, scheint Amazon bereit zu sein, sämtliche rechtlichen und ethischen Bedenken beiseite zu wischen – ein Kurs, der das Unternehmen teuer zu stehen kommen könnte.
Die laufenden Klagen gegen Suno wegen der mutmaßlichen Verwendung urheberrechtlich geschützter Musikstücke zur KI-Trainierung werfen einen langen Schatten. Amazon, ein Unternehmen, das bereits enge Beziehungen zu großen Musiklabels unterhält, riskiert mit dieser Integration, seine mühsam aufgebauten Partnerschaften zu zerstören. Dass Amazon ausgerechnet jetzt eine Technologie fördert, die im Verdacht steht, massenhaft Urheberrechte zu verletzen, grenzt an Unverantwortlichkeit.
Besonders brisant: Die Musikindustrie hat sich in der Vergangenheit nicht gerade als zögerlich erwiesen, wenn es darum geht, vermeintliche Rechtsverletzungen mit aller Härte zu verfolgen. Die Argumente der Kläger – darunter die Reproduktion von Klassikern wie "Johnny B. Goode" – sind nicht nur plausibel, sondern könnten auch rechtlich zum Stolperstein für Amazon werden. Angesichts des jüngsten Urteils des Obersten Gerichtshofs im Fall Andy Warhol, das die unautorisierte Nutzung eines Fotos als Urheberrechtsverletzung einstufte, wirkt Amazons Vorgehen geradezu fahrlässig.
Es ist kaum zu glauben, dass ein Unternehmen von Amazons Größe derart blindlings in ein rechtliches Minenfeld stolpert. Dass sich der Konzern offenbar darauf verlässt, die umstrittene Nutzung geschützter Werke könne als "Fair Use" durchgehen, zeugt von bemerkenswerter Selbstüberschätzung – oder Ignoranz. Solange diese Rechtsfrage ungeklärt bleibt, bewegt sich Amazon auf dünnem Eis.
Doch es geht nicht nur um rechtliche Fallstricke – die Suno-Integration könnte auch massive geschäftliche Folgen nach sich ziehen. Wenn große Labels die Zusammenarbeit beenden oder exklusive Inhalte zurückziehen, könnte dies Amazon Music erheblich schwächen. Der Präsident der American Association of Independent Music, Richard James Burgess, bringt es auf den Punkt: Das Problem ist nicht die KI selbst, sondern die unverfrorene Verletzung geistigen Eigentums.
Amazons Vorgehen ist nicht nur ein kalkuliertes Risiko – es ist ein potenzieller Angriff auf die gesamte Musikindustrie. Sollte sich die Suno-Integration als rechtlicher Fehltritt erweisen, könnte dies weit über Amazon hinaus Wellen schlagen. Die Botschaft ist klar: Wer die Rechte von Künstlern missachtet, wird zur Verantwortung gezogen. Amazon sollte sich gut überlegen, ob es diesen Kampf wirklich austragen will – denn die Konsequenzen könnten verheerend sein.

19.03.25- Jesse Colin Young, Mitbegründer der Band The Youngbloods, ist im Alter von 83 Jahren verstorben

Toglenn
CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

Wie das Magazin "Rolling Stone" berichtet, starb der Musiker bereits am Sonntag in seinem Haus in Aiken, South Carolina. Seine Ehefrau und Managerin Connie Young bestätigte den Tod. Die genaue Todesursache wurde bislang nicht bekannt gegeben.
Young wurde 1941 in Queens, New York, als Perry Miller geboren. Bereits vor der Gründung von The Youngbloods im Jahr 1965 veröffentlichte er zwei Soloalben, darunter das Album "Young Blood". Mit The Youngbloods feierte er 1969 seinen größten Erfolg: Der Song "Get Together" wurde zu einer Hymne der Friedensbewegung und prägte die Ideale der Woodstock-Generation.
Nach der Auflösung der Band im Jahr 1972 widmete sich Young wieder seiner Solokarriere. Er veröffentlichte zahlreiche Alben und engagierte sich verstärkt für soziale und ökologische Themen. 1993 gründete er gemeinsam mit seiner Frau das Label Ridgetop Music. Sein letztes Album "Dreamers" erschien 2019.
In einer offiziellen Mitteilung wurde Youngs musikalisches Vermächtnis gewürdigt. Er sei bekannt für seine "künstlerische Vielseitigkeit" und seine Fähigkeit, "gesellschaftskritische Texte mit virtuosem Gitarrenspiel und ausdrucksstarkem Gesang" zu verbinden. Mit dem Song "Get Together" habe er eine Botschaft von Frieden und Gemeinschaft vermittelt, die bis heute nachhallt.
Jesse Colin Young hinterlässt seine Ehefrau Connie Darden-Young sowie vier Kinder: Tristan, Jazzie, Juli und Cheyenne.

18.03.25- AnNa R.: Abschied von einer Stimme, die bleibt

Die Musikwelt nimmt Abschied von AnNa R., der Sängerin des Duos Rosenstolz, deren plötzlicher Tod viele überrascht – als ob das Leben sich an Pläne halten würde. In den sozialen Medien wurde ihr Verlust mit den üblichen Worten der Bestürzung und Trauer kommentiert. Man war sich einig: Eine einzigartige Stimme ist verstummt – als gäbe es davon nicht ohnehin schon zu wenige.

Worte des Bedauerns – und ein Hauch von Nostalgie
Auch aus dem engeren Umfeld kamen bewegte Statements. Peter Plate, ihr musikalischer Partner bei Rosenstolz, erinnerte an gemeinsame Erfolge und die noch offenen Zukunftspläne. Zwischen Erinnerungen an gemeinsame Erfolge und der üblichen Portion Pathos schwang die Erkenntnis mit: Wer hätte gedacht, dass der nächste große Auftritt ausbleibt? Noch vor Kurzem freute man sich über neue berufliche Perspektiven – nun bleibt davon nur ein leeres Mikrofon und viele unvollendete Pläne.

Vom Labor zur Bühne – und in die Charts
Der Weg in die Musikwelt begann für AnNa R. eher bodenständig: Eine Ausbildung im Chemielabor war der erste Karriereschritt. Doch statt Reagenzgläser zu schwingen, entschied sie sich 1991 zusammen mit Peter Plate für die Bühne. Das Duo Rosenstolz, das daraus entstand, mischte Pop, Chanson und Rock – weil man sich auf keinen Stil festlegen wollte. Hits wie "Liebe ist alles" prägten eine Generation, die sich nach großen Gefühlen sehnte.
Ihre Stimme? Markant, unverkennbar – zumindest laut Feuilleton. "Es gibt Stimmen, die brennen sich ins Gedächtnis, ob man will oder nicht", hieß es einmal. Offenbar hatte sie genau diese Wirkung – zumindest auf diejenigen, die hinhörten.

Preise, Platin und Pflichtbewusstsein
Zwölf Studioalben, fünfmal Platz eins – Erfolg kann so einfach sein, wenn das Publikum mitzieht. Besonders das Album "Das große Leben" von 2006 hielt sich über zwei Jahre in den Charts. Und weil Engagement nicht nur musikalisch zählt, gab es 2011 sogar das Bundesverdienstkreuz für den Einsatz gegen Aids. Wer sagt, Popmusik sei oberflächlich?

Der letzte Vorhang
Nach dem vorläufigen Abschied von der großen Bühne war Stillstand keine Option. Weitere Musikprojekte folgten, ein Solo-Album erschien 2023 – weil man es eben nicht lassen konnte. Noch vor wenigen Wochen lief die Promotion für eine anstehende Tour – die nun ungespielt bleibt. Ein abruptes Ende für eine Karriere, die noch längst nicht abgeschlossen schien.

17.03.25- John Bonham: Ein Pionier des Rock-Schlagzeugs

Foto: Jeff Gogarty
CC BY-SA 2.0 Wikimedia Commons

John Henry Bonham, geboren am 31. Mai 1948 in Redditch, Worcestershire, und verstorben am 25. September 1980 in Windsor, Berkshire, war ein britischer Schlagzeuger, der vor allem als Mitglied der legendären Rockband Led Zeppelin bekannt wurde. Sein kraftvoller Spielstil prägte den Sound der Band nachhaltig und machte ihn zu einer der einflussreichsten Figuren in der Geschichte des Rock-Schlagzeugs. In einer Leserumfrage des Magazins Rolling Stone wurde er 2011 als "Bester Drummer aller Zeiten" ausgezeichnet, und auch 2016 belegte er in der Liste der 100 größten Schlagzeuger den ersten Platz.

Frühe Jahre und musikalische Anfänge
Schon in seiner Kindheit entwickelte Bonham eine Leidenschaft für das Schlagzeugspiel. Mit 15 Jahren erhielt er sein erstes Drumkit, ein gebrauchtes Set der Marke Premier. Ohne formalen Unterricht brachte er sich das Spielen selbst bei. Zu seinen frühen Vorbildern zählten Ginger Baker und Gene Krupa, wobei ihn besonders Krupas Fähigkeit faszinierte, das Schlagzeug ins Rampenlicht zu rücken.
Seinen ersten Auftritt als professioneller Musiker hatte er 1964 im Alter von 16 Jahren bei der Band "Terry Webb & The Spiders". In den folgenden Jahren spielte er unter anderem bei "A Way of Life" und "The Crawling King Snakes", wo er erstmals auf den späteren Led-Zeppelin-Sänger Robert Plant traf. Neben seiner musikalischen Tätigkeit arbeitete Bonham in der Baufirma seines Vaters. Bereits mit 17 Jahren heiratete er Pat Phillips, die er bei einem Konzert kennengelernt hatte.

Der Weg zu Led Zeppelin
1967 schloss sich Bonham der von Robert Plant gegründeten Band "Band of Joy" an, mit der er 1968 als Vorgruppe von Tim Rose auf Tour ging. Rose bot ihm daraufhin eine feste Stelle in seiner Band an, die Bonham aus finanziellen Gründen annahm.
Im selben Jahr wurde Jimmy Page auf Empfehlung von Robert Plant auf Bonham aufmerksam und lud ihn ein, bei den "New Yardbirds" mitzuspielen, aus denen später Led Zeppelin hervorging. Trotz konkurrierender Angebote von bekannten Musikern wie Joe Cocker entschied sich Bonham für Pages neues Projekt.

Jahre mit Led Zeppelin
Von 1968 bis zu seinem Tod 1980 war Bonham fester Bestandteil von Led Zeppelin. Sein unverwechselbarer Stil, geprägt durch Kraft, Präzision und komplexe Rhythmen, verlieh der Band einen einzigartigen Klang. Besonders berühmt wurde er durch sein ausgedehntes Schlagzeugsolo im Song Moby Dick, bei dem er zeitweise mit bloßen Händen spielte. Charakteristisch für sein Spiel waren zudem die schnellen Bassdrum-Triolen in Good Times Bad Times und der markante Shuffle-Rhythmus in Fool in the Rain.

Tragischer Tod und Vermächtnis
Am 25. September 1980 starb John Bonham im Alter von 32 Jahren an den Folgen einer Alkoholvergiftung in Jimmy Pages Anwesen, wo Led Zeppelin für eine bevorstehende Tour probte. Sein Tod führte zur Auflösung der Band, da die verbleibenden Mitglieder entschieden, ohne ihn nicht weiterzumachen.
Bonham wurde am 10. Oktober 1980 auf dem Friedhof von Rushock nahe seiner Heimat beigesetzt. Bis heute ehren ihn Fans weltweit mit Drumsticks und anderen Andenken an seinem Grab.

Ausrüstung und Spielweise
Bonham bevorzugte Schlagzeuge der Marke Ludwig in besonders großen Ausführungen, darunter eine 26"-Bassdrum und 14"-, 16"- sowie 18"-Toms. Ab 1973 nutzte er ein auffälliges, bernsteinfarbenes Ludwig-Vistalite-Set. Seine Becken stammten von Paiste, und er integrierte zusätzliche Perkussion wie Congas und Kesselpauken in sein Setup.

Einfluss auf die Musikwelt
John Bonham beeinflusste zahlreiche Schlagzeuger verschiedener Generationen. Musiker wie Phil Collins, Dave Grohl, Jeff Porcaro und Mike Portnoy bezeichnen ihn als eine ihrer Hauptinspirationen. Sein kraftvoller, innovativer Stil setzte Maßstäbe im Rock-Genre und bleibt bis heute unvergessen.
Auch Jahrzehnte nach seinem Tod gilt Bonham als einer der größten Schlagzeuger aller Zeiten. Sein Vermächtnis lebt durch die Musik von Led Zeppelin und die unzähligen Künstler weiter, die er inspiriert hat.

16.03.25- John McLaughlin: Vom Bluesrock-Pionier zum Meister des Jazz und der Weltmusik

Foto: Буньков Денис
CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

John McLaughlin begann seine musikalische Karriere im Bluesrock-Genre und arbeitete in den 1960er-Jahren mit Künstlern wie Brian Auger und Georgie Fame zusammen. Ab 1963 war er Mitglied der Graham Bond Organization, wo er mit Ginger Baker und Jack Bruce musizierte. In den Jahren 1964 und 1965 spielte McLaughlin im Quartett von Ray Ellington und begleitete zudem Künstler wie die Four Tops und Wilson Pickett auf Tourneen. 1967 schloss er sich den Nighttimers von Herbie Goins an. Gleichzeitig sammelte er erste Erfahrungen im Jazz, indem er mit Musikern wie Ian Carr, John Stevens und Jeff Clyne auftrat.
Nach einer Zusammenarbeit mit dem deutschen Vibraphonisten Gunter Hampel und der Veröffentlichung seines Debütalbums "Extrapolation" zog McLaughlin auf Einladung des Bassisten Dave Holland in die USA. Dort wurde er Mitglied der Band von Miles Davis und wirkte an den wegweisenden Alben "In A Silent Way" und "Bitches Brew" mit. Davis war von McLaughlins Spiel beeindruckt und schätzte seine Vielseitigkeit. Parallel zu seiner Arbeit mit Davis gründete McLaughlin 1969 das Trio Lifetime mit dem Schlagzeuger Tony Williams und dem Organisten Larry Young. Ihr Album "Emergency!" gilt als ein wichtiger Meilenstein des Jazz-Rock.
Seinen internationalen Durchbruch erzielte McLaughlin 1971 mit der Gründung des Mahavishnu Orchestra. Gemeinsam mit Jerry Goodman, Jan Hammer, Billy Cobham und Rick Laird kombinierte er Jazz und Rock zu einem innovativen, energetischen Stil. Beeinflusst von seinem spirituellen Lehrer Sri Chinmoy prägte eine spirituelle Haltung seine Musik und Lebensweise. Nach der Auflösung der ursprünglichen Besetzung formierte McLaughlin das Mahavishnu Orchestra mit neuen Mitgliedern wie Jean-Luc Ponty und Narada Michael Walden neu. Außerdem arbeitete er eng mit Carlos Santana zusammen.
In den späten 1970er-Jahren wandte sich McLaughlin verstärkt der klassischen indischen Musik zu und gründete die Gruppe Shakti. Mit Musikern wie dem Geiger L. Shankar und dem Tabla-Spieler Zakir Hussain kombinierte er westliche und indische Musiktraditionen. Diese Zusammenarbeit trug maßgeblich zur Verbreitung indischer Musik im Westen bei. 1999 erfolgte eine Wiedervereinigung unter dem Namen "Remember Shakti", die weitere Alben und internationale Konzerte hervorbrachte.
Ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere war die Zusammenarbeit mit den Gitarristen Al Di Meola und Paco de Lucía. Ihr Live-Album "Friday Night in San Francisco" (1981) wurde ein weltweiter Erfolg und verkaufte sich über zwei Millionen Mal. In den folgenden Jahren veröffentlichten sie weitere Alben wie "Passion, Grace & Fire" (1982) und "The Guitar Trio" (1996) und gingen gemeinsam auf Tournee.
In den 1990er-Jahren gründete McLaughlin das Trio The Free Spirits mit dem Schlagzeuger Dennis Chambers und dem Hammond-Organisten Joey DeFrancesco. Diese Formation trat bei bedeutenden Festivals auf und veröffentlichte das Live-Album "The Free Spirits – Tokyo Live". 1997 folgte das Studioalbum "The Heart Of Things", auf dem McLaughlin mit dem Saxophonisten Gary Thomas zusammenarbeitete.
2008 schloss sich McLaughlin der Five Peace Band um Chick Corea an, zu der auch Kenny Garrett, Christian McBride und Vinnie Colaiuta gehörten. Ihre Konzerttournee wurde mit einem Live-Album dokumentiert, das 2009 veröffentlicht wurde.
Seit 2009 leitet McLaughlin die Band "John McLaughlin & The 4th Dimension". In dieser Formation spielt er zusammen mit Gary Husband, Ranjit Barot und Étienne M'Bappé. Zu ihren Veröffentlichungen zählen die Alben "To The One" (2010), "Now Here This" (2012) und "Black Light" (2015) sowie Live-Mitschnitte wie "Live@Belgrade" (2009) und "The Boston Record" (2014).

15.03.25- Der japanische Recording-Würfel mit HDR

Foto: Voss P + T

Quadratisch, praktisch, gut – diese Attribute passen perfekt zum Zoom F3, auch wenn man besser nicht in das solide Metallgehäuse beißt. Es ist erstaunlich, was Zoom in diesen kleinen Recorder gepackt hat: Zwei gute Mikrofone und Mignonzellen genügen für hochqualitative Aufnahmen. Wer den Zoom F3 für einen abgespeckten H4n Pro hält, liegt falsch. Vor allem preislich positioniert sich der Zoom F3 höher und moderner als der Zoom F4. Doch warum mehr Geld für den F3 ausgeben, wenn der H4n Pro ebenfalls gute, rauscharme Preamps und integrierte Mikrofone bietet? Die Antwort liefert ein genauer Blick auf die Unterschiede zwischen der H- und F-Serie.
Die H-Serie war der Beginn: Der Zoom H4 mit seinem Plastikgehäuse bot schon früh viel Ausstattung und guten Sound. Er ermöglichte vierspurige Aufnahmen, Effekte und phantomgespeiste XLR-Eingänge – für seine Zeit revolutionär. Mit der Zeit wuchs das Angebot: Kompakte Modelle wie der H1n oder H2n verzichteten auf XLR-Eingänge, waren aber ideal für schnelle Aufnahmen. Der H4n Pro brachte verbesserte Preamps und eine vielseitige Ausstattung. Für professionelle Anwender wurde die F-Serie entwickelt, die bessere Preamps, erweiterte Anschlussmöglichkeiten und eine höhere Audioqualität bietet. Der Zoom F3 schließt die Lücke zwischen der kompakten H-Serie und den größeren F-Modellen und richtet sich an Nutzer, die hochwertige Stereoaufnahmen mit externen Mikrofonen machen wollen.
Die F-Serie von Zoom ist auf professionelle Anwender ausgerichtet. Während der Zoom F8 als erstes Modell mit acht rauscharmen Mic-Preamps und umfangreichen Funktionen erschien, folgten der kleinere F4 und der innovative F6 mit 32-Bit-Float-Aufnahme. Der F3 füllt nun die Lücke als kompakter Stereorecorder ohne interne Mikrofone, ideal für Anwender, die hochwertige externe Mikrofone nutzen möchten. Mit seiner robusten Bauweise und modernster Technik ist der F3 mehr als nur ein "kleiner Bruder" der größeren Modelle.
Der Zoom F3 kommt in einer schlichten Verpackung mit zwei Mignonzellen. Alternativ lässt sich das Gerät über eine USB-C-Buchse mit einer Powerbank oder einem Netzteil betreiben. Der Recorder ist 75 mm breit, 77,3 mm tief und 47,8 mm hoch und wiegt mit Batterien 242 g. Die Metalloberseite verleiht dem Gerät eine wertige Haptik, während die Unterseite aus Kunststoff besteht. Praktische Metallstäbchen an den Ecken ermöglichen die Befestigung mit Klettbändern an Stativen oder anderen Halterungen.
Der Zoom F3 bietet zwei verriegelbare XLR-Buchsen für Mikrofoneingänge mit 32-Bit-Float-Aufnahme. Dies ermöglicht eine enorme Dynamik von 127 dB, die sogar einige Audiointerfaces der Mittelklasse übertrifft. Zusätzlich fungiert der Zoom F3 als Audiointerface mit USB-C-Anschluss und unterstützt Backup-Aufnahmen. Dank der 32-Bit-Float-Technologie entfällt die manuelle Einstellung des Gain, da das Gerät automatisch die passende Signalstärke erkennt.

Weitere Merkmale:
Stereo- oder Monoaufnahme
Kompatibilität mit microSDXC-Karten bis 1 TB
Optionaler Bluetooth-Adapter (Zoom BTA-1) für kabellose Steuerung
Timecode-Synchronisation mit UltraSync Blue

Der Zoom F3 überzeugt durch seine unkomplizierte Bedienung. Ein einfacher Schiebeschalter startet und pausiert die Aufnahme, während die Hold-Funktion versehentliche Bedienfehler verhindert. Als Audiointerface arbeitet der Zoom F3 problemlos mit gängiger DAW-Software zusammen und liefert dank der 32-Bit-Float-Aufnahme fehlerfreie Ergebnisse ohne Clipping oder Rauschen.

Wie klingt der Zoom F3?
In der Praxis liefert der Zoom F3 einen transparenten und rauscharmen Klang. Die rauscharmen Preamps mit 127 dB Eigenrauschen sorgen für klare Aufnahmen in unterschiedlichsten Umgebungen. Besonders bei dynamischen Schallereignissen zeigt sich die Stärke der 32-Bit-Float-Technologie: Leise Signale werden detailreich wiedergegeben, während laute Spitzen verzerrungsfrei bleiben.

Zoom BTA-1 und F3-Control App
Mit dem optionalen Bluetooth-Adapter Zoom BTA-1 lässt sich der Zoom F3 drahtlos über die F3-Control App steuern. Diese ermöglicht die Anpassung von Aufnahmeparametern, die Setzung von Markern und die Überwachung der Pegel in Echtzeit. Auch Firmware-Updates lassen sich über die App einspielen.
Der Zoom F3 ist ein kompakter, professioneller Field-Recorder, der mit seiner robusten Bauweise, der innovativen 32-Bit-Float-Aufnahme und vielseitigen Anschlussmöglichkeiten überzeugt. Er ist die ideale Wahl für Anwender, die auf externe Mikrofone setzen und höchste Klangqualität in einem kompakten Gerät suchen.

14.03.25- Weniger deutsche Musik im Radio: Studie zeigt alarmierende Entwicklung

Image by Vectorportal.com - CC BY

Eine aktuelle Langzeituntersuchung zeigt einen deutlichen Rückgang deutschsprachiger Musik im Radioprogramm. Laut dem auf einer Datenplattform veröffentlichten Bericht machen Lieder in deutscher Sprache nur noch zwischen drei und zehn Prozent des Sendebetriebs aus. Die Analyse umfasste 139 deutsche Radiosender im Zeitraum von 2013 bis 2024 und offenbarte klare Unterschiede zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Anbietern.

Weniger Vielfalt bei privaten Radiosendern
Besonders auffällig ist die eingeschränkte musikalische Vielfalt bei privaten Sendern. Während öffentlich-rechtliche Programme im Jahr 2024 insgesamt 10.024 verschiedene Titel ausstrahlten, kamen private Anbieter lediglich auf 2.332. Der Anteil deutschsprachiger Musik ist bei Privatradios besonders gering: Nur drei Prozent der gesendeten Titel waren 2024 in deutscher Sprache – ein Rückgang um sieben Prozentpunkte im Vergleich zu 2013. Öffentlich-rechtliche Sender verzeichneten ebenfalls einen Rückgang auf etwa zehn Prozent, was einen Verlust von fünf Prozentpunkten bedeutet.

Musikalische Nischen kaum präsent
Die Studie zeigt außerdem, dass bestimmte Musikgenres im Radio stark unterrepräsentiert sind. Während bei privaten Radiosendern Jazz, Klassik und traditionelle Volksmusik nur vier Prozent des Programms ausmachten, lag ihr Anteil bei den öffentlich-rechtlichen Sendern mit knapp 30 Prozent deutlich höher. Dies verdeutlicht eine Ausrichtung privater Anbieter auf massenkompatible Inhalte.

Rückgang redaktioneller Musikformate
Besorgniserregend ist zudem der Rückgang redaktioneller Musikformate. Diese Inhalte, die Interviews, Konzertberichte und die Vorstellung neuer Künstler umfassen, machen nur noch 2,5 Prozent des gesamten Programms aus. Solche Formate spielen jedoch eine wichtige Rolle bei der Förderung neuer Talente und lokaler Musik.

Appell für mehr kulturelle Verantwortung
Die Untersuchung zeichnet ein kritisches Bild für die Musikvielfalt im deutschen Radio. Die zunehmende Konzentration auf internationale Mainstream-Hits und der Rückgang redaktioneller Inhalte gefährden die Sichtbarkeit und Förderung deutschsprachiger Musik. Der Bericht ruft Programmverantwortliche dazu auf, ihrer kulturellen Verantwortung gerecht zu werden und heimischer Musik wieder mehr Raum zu geben.

13.03.25- Wer ist, oder war, der beste Jazz Gitarrist der Welt?

Die Frage nach dem besten Gitarristen der Welt ist so alt wie das Instrument selbst – und bleibt letztlich unbeantwortbar. Musik lebt von Subjektivität, von Geschmack und Kontext. Doch wenn es um Virtuosität, Ausdruckskraft und die Fähigkeit geht, Generationen zu inspirieren, fällt der Name Russell Malone immer wieder.

Ein Erbe der Bescheidenheit und Meisterschaft
Als Russell Malone von den Lesern des renommierten "DownBeat"-Magazins posthum zum Gitarristen des Jahres gewählt wurde, war die Jazzwelt in Trauer. Malone verstarb am 23. August 2024 während einer Tournee in Japan im Alter von 60 Jahren. Die Nachricht von seinem Tod verbreitete sich schnell, und Musiker wie der legendäre Bassist Ron Carter zollten ihm Respekt. "Russell Malone war ein wahrhaft einzigartiges Talent", sagte Carter, der mit ihm im Golden Striker Trio auftrat. "Seine Musikalität und seine Seele waren unvergleichlich."
Geboren 1963 in Albany, Georgia, begann Malone bereits im Alter von vier Jahren Gitarre zu spielen. Ohne formale Ausbildung brachte er sich das Instrument weitgehend selbst bei und spielte bald in Kirchen. Seine musikalische Reise führte ihn über Houston und Atlanta schließlich nach New York, wo er von 1988 bis 1990 an der Seite der Orgel-Ikone Jimmy Smith spielte. Dies war der Beginn einer Karriere, die von stilistischer Vielseitigkeit und technischer Brillanz geprägt war.

Mehr als Technik: Die Seele eines Musikers
Malones Aufstieg zu internationalem Ruhm kam Anfang der 1990er Jahre, als er Teil von Harry Connick Jr.s Band wurde. Connick beschreibt den Einfluss Malones mit bewegenden Worten: "Russell veränderte mein Leben zum Besseren. Seine musikalische Brillanz und seine tiefe Seele waren unvergleichlich." Während dieser Zeit nahm Malone sein selbstbetiteltes Debütalbum auf, das Bassist Milt Hinton mit einem bemerkenswerten Lob bedachte: "Russell Malone führt die Tradition der großen Jazzgitarristen wie Wes Montgomery und Kenny Burrell fort."
Was Malone jedoch auszeichnete, war nicht nur seine technische Meisterschaft. Es war seine Fähigkeit, Geschichten durch sein Spiel zu erzählen – eine seltene Gabe in einer Zeit, in der Virtuosität oft Selbstzweck ist. Sein Spiel auf "I Don’t Know Enough About You" zeigt seine Vielseitigkeit: Mit einer akustischen Gitarre unterstützt er Connicks Gesang mit feinem Gespür für Timing und Emotion.

Warum "der Beste" nie nur einer ist
Die Suche nach dem besten Gitarristen ist letztlich eine Suche nach dem, was Musik in uns bewegt. Ist es die Geschwindigkeit der Finger oder die Tiefe des Ausdrucks? Russell Malone war kein Gitarrist, der sich in technischem Schaustellen verlor. Er war ein Musiker, der in jeder Note seine Menschlichkeit spürbar machte. Sein Einfluss reicht weit über den Jazz hinaus – als Lehrer, als Vorbild und als Künstler, der das Publikum in seinen Bann zog.
Ob Malone der beste Gitarrist der Welt war, bleibt eine Frage des Geschmacks. Doch für viele, die seine Musik hörten, war er der Gitarrist, der ihre Herzen berührte. Und vielleicht ist das die wahre Definition von Größe.

12.03.25- Sofia Gubaidulina: Eine der bedeutendsten Komponistinnen der zeitgenössischen Musik verstorben

Die russische Komponistin Sofia Gubaidulina ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Seit 1992 lebte sie in Appen bei Hamburg, wo sie kürzlich verstarb.
Gubaidulina zählte zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musik. Ihre Werke sind geprägt von einer tiefen spirituellen Dimension und zeigen eine starke Verbindung zur russisch-orthodoxen Kirche. In ihren Kompositionen kombinierte sie traditionelle Volksinstrumente mit klassischen Orchesterklängen. Ein bedeutendes Beispiel ihres Schaffens ist ihr zweites Violinkonzert, das sie der Geigerin Anne-Sophie Mutter widmete und das 2007 uraufgeführt wurde.
Anlässlich ihres 85. Geburtstags äußerte sie sich besorgt über die Entwicklung der westlichen Zivilisation, die sie als zunehmend egoistisch und von schwindender Religiosität geprägt empfand. Für Gubaidulina hatte Musik eine besondere spirituelle Bedeutung – sie betrachtete sie als ein Medium, um eine Verbindung zu Gott herzustellen, und war überzeugt, dass Musik für das menschliche Dasein unverzichtbar sei.
Im Laufe ihrer Karriere wurde Gubaidulina mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Zu den bedeutendsten Preisen zählen der Polar-Musikpreis und der Praemium Imperiale. Im Jahr 2017 wurde ihr der Deutsche Musikautorenpreis für ihr Lebenswerk verliehen.
Mit ihrem Tod verliert die Musikwelt eine herausragende Komponistin, deren Werke die zeitgenössische Musik nachhaltig beeinflusst haben.

11.03.25- KI-generierte Musik und Urheberrechte: Herausforderungen und Kritik

Benlisquare
CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

Die zunehmende Verbreitung von KI-generierten Musikstücken stellt die Musikbranche vor erhebliche Herausforderungen. Laut einer Stellungnahme an die britische Regierung wurden mehr als 75.000 KI-generierte Aufnahmen entdeckt und entfernt, die bekannten Künstlern wie Harry Styles zugeschrieben wurden. Diese Zahl verdeutlicht das Ausmaß der Problematik, wobei Branchenvertreter davon ausgehen, dass dies nur einen Bruchteil der tatsächlich existierenden Fälschungen ausmacht.
Die Fähigkeit moderner KI-Software, große Mengen täuschend echter Inhalte zu generieren, wird von vielen Akteuren der Kreativbranche mit Sorge betrachtet. Es besteht die Befürchtung, dass frei verfügbare KI-generierte Werke die wirtschaftliche Grundlage für legitime Aufnahmen untergraben könnten. Insbesondere kleinere Künstler ohne den Schutz großer Labels seien potenziell stärker betroffen, falls Urheberrechtsregelungen gelockert werden sollten.
Ein Vorschlag der britischen Regierung sieht vor, dass KI-Entwickler für kommerzielle Zwecke auf urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Musik, Filme und Bücher zugreifen dürfen, sofern keine explizite Ablehnung durch die Rechteinhaber erfolgt. Kritiker befürchten, dass diese Regelung Künstler und Medienhäuser vor eine unzumutbare administrative Herausforderung stellen würde, da sie fortlaufend ihre Werke schützen und deren Nutzung kontrollieren müssten.
Dieser Vorschlag hat breite Proteste unter Künstlern, Musikern, Filmemachern und Medienorganisationen ausgelöst. Sie kritisieren, dass das System schwer handhabbar und mit hohen Kosten verbunden wäre. Die Regierung betont jedoch, dass sie weiterhin offen für verschiedene Perspektiven sei, um einen angemessenen Ausgleich zwischen den Interessen der Technologiebranche und der Kreativwirtschaft zu finden.
Die aktuelle Rechtslage ermöglicht es Rechteinhabern, ihre Werke an KI-Entwickler zu lizenzieren. In laufenden Verhandlungen werden Modelle diskutiert, um eine faire Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material sicherzustellen. Kritiker warnen, dass die geplanten Änderungen den britischen Musikmarkt schwächen könnten, da das Vereinigte Königreich zu den größten Exporteuren von Musikaufnahmen weltweit zählt.
Insgesamt zeigt die Debatte, dass ein sensibles Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und dem Schutz kreativer Werke erforderlich ist, um sowohl wirtschaftliche als auch kulturelle Interessen nachhaltig zu sichern.

10.03.25- PeterLicht – "Das Lied über die Schwerkraft"

Z thomas
CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

PeterLicht ist ein vielseitiger Künstler, der seit den frühen 2000er Jahren mit seiner Musik, Literatur und Theaterarbeit immer wieder neue Wege geht. Eines seiner bemerkenswertesten Werke ist "Das Lied über die Schwerkraft", das exemplarisch für seine poetische und gesellschaftskritische Herangehensweise an Musik steht.

Die Bedeutung von "Das Lied über die Schwerkraft"
"Das Lied über die Schwerkraft" thematisiert auf poetische Weise die physikalische Kraft, die uns am Boden hält, und verbindet sie mit philosophischen und existenziellen Fragen. PeterLicht gelingt es, Alltägliches mit einer Leichtigkeit und einem tiefgründigen Humor zu betrachten, der seine Texte so einzigartig macht. Die Schwerkraft wird dabei nicht nur als naturwissenschaftliches Phänomen, sondern auch als Metapher für die Last des Lebens und die Herausforderungen des Daseins interpretiert.

Stil und Musikalität
Musikalisch bewegt sich das Lied zwischen Minimalismus und eingängigen Melodien, typisch für PeterLichts Sound, der oft zwischen Indie-Pop und experimentellen Klängen changiert. Die ruhige, fast hypnotische Atmosphäre unterstreicht die lyrische Tiefe des Songs und lädt die Zuhörer dazu ein, sich mit der eigenen "Schwerkraft" auseinanderzusetzen.

PeterLicht als Künstler
PeterLicht hat sich seit seiner ersten Veröffentlichung einen Namen als eigenwilliger Künstler gemacht, der seine Identität bewusst im Verborgenen hält. Seine Werke umfassen nicht nur Musik, sondern auch Literatur und Theater, was ihn zu einer der spannendsten Figuren der deutschsprachigen Kulturszene macht. Sein Werk "Lieder vom Ende des Kapitalismus" oder sein Buch "Wir werden siegen" zeigen seine kritische und oft ironische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen.

Fazit

"Das Lied über die Schwerkraft" ist ein eindrucksvolles Beispiel für PeterLichts Fähigkeit, tiefsinnige Themen in scheinbar leichte Musik zu verpacken. Es bleibt ein Lied, das zum Nachdenken anregt und gleichzeitig eine fast meditative Wirkung entfaltet – ganz im Stil von PeterLicht.

09.03.25- Roy Ayers: Jazz-Funk-Pionier verstorben

Stuart Sevastos
CC BY 2.0 Wikimedia Commons

Der legendäre Vibraphonist, Komponist und Produzent Roy Ayers ist im Alter von 84 Jahren verstorben. Dies bestätigte seine Familie am 4. März 2025 in einer Mitteilung über seinen offiziellen Facebook-Account. Ayers starb nach langer Krankheit in New York City. "Er lebte wundervolle 84 Jahre und wird schmerzlich vermisst", hieß es in der Nachricht. Eine Feier zu seinem Leben werde zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.

Frühe Jahre und musikalische Prägung
Roy Ayers wurde am 10. September 1940 in Los Angeles geboren. Seine Mutter Ruby war Lehrerin und Pianistin, sein Vater Roy Sr. arbeitete als Parkplatzwärter und spielte Posaune. Schon in frühen Jahren kam Ayers mit Musik in Berührung und erhielt später Unterricht vom Jazz-Vibraphonisten Bobby Hutcherson. Er studierte Musiktheorie am Los Angeles City College und veröffentlichte 1963 sein Debütalbum "West Coast Vibes".

Aufstieg mit Jazz-Funk
Nach ersten Soloerfolgen gründete Ayers die Band Roy Ayers Ubiquity und entwickelte seinen charakteristischen Jazz-Funk-Sound. Sein Interesse am Vibraphon wurde bereits im Kindesalter geweckt, als er den Jazzmusiker Lionel Hampton traf, der ihm ein Paar Schlegel schenkte.
Ayers war ein außergewöhnlich produktiver Künstler. Schon vor der Veröffentlichung seines größten Hits "Everybody Loves the Sunshine" hatte er mehr als ein Dutzend Alben herausgebracht und wurde als "Godfather of Neo Soul" bekannt. In den frühen Jahren seiner Karriere arbeitete er mit Herbie Mann zusammen und trat unter anderem beim renommierten Newport Jazz Festival auf.

Genrevielfalt und Einfluss
Ayers war bekannt für seine musikalische Vielseitigkeit. Zu seiner Herangehensweise sagte er einmal: "Soul existiert schon sehr lange. Es stammt aus einer afrikanischen Kultur, die durch Sklaverei und andere Formen der Unterdrückung geprägt wurde."
In Großbritannien feierte er Erfolge mit Titeln wie "Get on Up, Get on Down", "Heat of the Beat" und "Don’t Stop the Feeling". Zudem komponierte er 1973 die Filmmusik zum Blaxploitation-Klassiker "Coffy" mit Pam Grier in der Hauptrolle. Der Soundtrack, der unter anderem die Jazz-Sängerin Dee Dee Bridgewater und den Pianisten Harry Whitaker einbezog, wurde von Kritikern gelobt.

"Everybody Loves the Sunshine" – ein Klassiker
Sein wohl bekanntestes Werk, "Everybody Loves the Sunshine", erschien 1976. Die entspannte, sonnendurchflutete Melodie machte den Song zu einem zeitlosen Sommerhit. Ayers erinnerte sich, dass er das Lied an einem heißen Tag im Electric Lady Studio in New York spontan entwickelte. "Ich hatte plötzlich diese Zeile im Kopf: 'Everybody loves the sunshine.' Dann begann ich zu singen: 'Feel what I feel, when I feel what I feel ...' und dachte über Sommerbilder nach. Es war ganz natürlich – und es fühlte sich wunderbar an."
Das Stück gehört zu den am häufigsten gesampelten Jazz-Titeln der Musikgeschichte. Elemente daraus finden sich in Songs von Künstlern wie Mary J. Blige, Common und Mos Def. Ayers blieb bis ins hohe Alter aktiv und trat weltweit auf, unter anderem 2019 beim Londoner Maiden Voyage Festival.

08.03.25- Der britische Punk-Pionier Brian James mit 70 Jahren verstorben

Foto: © Man Alive!
CC0, Wikimedia Commons

Brian James, ein prägender Musiker der britischen Punkbewegung, ist im Alter von 70 Jahren verstorben. Der Gitarrist gehörte 1976 zu den Mitbegründern der Band The Damned, die als eine der ersten Punkbands Großbritanniens gilt. Laut Berichten britischer Medien starb er bereits am Donnerstag im Kreise seiner Familie.
Gemeinsam mit Sänger Dave Vanian, Bassist Raymond "Captain Sensible" Burns und Schlagzeuger Christopher "Rat Scabies" Millar formierte James The Damned. 1977 veröffentlichte die Band ihr Debütalbum "Damned Damned Damned", das als erstes vollständiges Studioalbum einer britischen Punkband gilt. Besonders die Singles "New Rose" und "Neat Neat Neat" fanden große Beachtung. Ein Großteil der Songs stammte aus der Feder von Brian James.
Nach dem zweiten Album entschied sich James, die Band zu verlassen, und wandte sich neuen musikalischen Projekten zu. Anfang der 1980er Jahre gründete er die Goth-Rock-Band The Lords Of The New Church, die mit Stücken wie "Open Your Eyes" und "Dance With Me" bekannt wurde. Zudem veröffentlichte er mehrere Soloalben.
Trotz seines Einflusses in der Punk- und Goth-Szene blieb James' Karriere nicht ohne Kritik. Einige Fans und Musikkritiker warfen ihm vor, nach seinem Ausstieg bei The Damned nicht mehr an die kreative Stärke seiner frühen Werke anzuknüpfen. Zudem gab es immer wieder Spannungen innerhalb der Bands, an denen er beteiligt war. Besonders die Zusammenarbeit mit Stiv Bators bei The Lords Of The New Church war von künstlerischen Differenzen geprägt. Auch in späteren Jahren sorgte James mit kontroversen Aussagen über die Entwicklung des Punk-Genres für Diskussionen.
Im Jahr 2022 kehrte James für einige Konzerte mit der Originalbesetzung von The Damned zurück auf die Bühne. Sein ehemaliger Bandkollege "Captain Sensible" zeigte sich tief betroffen von James' Tod und würdigte ihn in einem Instagram-Beitrag als "Gentleman".

07.03.25- Hans Süper: Ein Virtuose an der "Flitsch" und Meister des Humors

Foto: © Raimond Spekking
CC0, Wikimedia Commons

Hans Süper war eine Kölner Institution: ein Musiker, ein Komiker, ein Karnevalist. Besonders berühmt wurde er für sein einzigartiges Spiel auf der "Flitsch", der kölschen Bezeichnung für die Mandoline (`ne Flitsch is ´ne Mandoline). Mit ihr schuf er einen unverwechselbaren Sound, der sein Publikum begeisterte und bis heute unvergessen bleibt. Doch nicht nur sein musikalisches Talent war außergewöhnlich, sondern auch seine Art, das Instrument zu spielen. Eine seiner beeindruckendsten Techniken war das Spielen hinter dem Kopf – eine Virtuosität, die sein Publikum staunen ließ.

Die Anfänge einer Legende
Geboren 1936 in Köln als Sohn des Musikers Hans Süper senior, kam Hans früh mit Musik in Berührung. Gemeinsam mit seinem Bruder Paul "Charly" Süper trat er als Duo "Zwei Schnürreme" auf und bewegte sich musikalisch bereits in den Spuren, die später das Colonia Duett so berühmt machten. In dieser Zeit begegnete er auch seinem späteren Bühnenpartner Hans Zimmermann.

Das Colonia Duett: Humor trifft Virtuosität
Ab 1974 prägte Süper mit dem Colonia Duett die kölsche Musik- und Karnevalsszene. Gemeinsam mit Hans Zimmermann, der als "stocksteifer Zimmermann" die perfekte Bühnenfigur bildete, begeisterte er sein Publikum. Süper selbst war der agile, quirlig-wendige Gegenpart, der mit witzigen Wortspielen, musikalischer Brillanz und improvisierter Comedy für Begeisterung sorgte.
Sein Markenzeichen: die "Flitsch". Doch er spielte sie nicht nur meisterhaft, sondern auf spektakuläre Weise – mal rasant, mal mit sanfter Melancholie, oft hinter dem Kopf und stets mit einer Leichtigkeit, die sein außergewöhnliches Talent unter Beweis stellte.

Ein Leben für die Musik
Nach der Trennung von Zimmermann gründete er 1991 das "Süper-Duett" mit Werner Keppel, das ebenfalls große Erfolge feierte. 2002 verabschiedeten sie sich offiziell mit einer Gala im Kölner Gürzenich. Doch Süper konnte nicht lange ohne die Bühne sein. 2011 und 2012 kehrte er mit seinem Programm "Mein Leben mit der Flitsch" zurück und nahm 2012 an den "Coelner Giganten" teil. Auch in den folgenden Jahren blieb er ein gefeierter Gast bei kölschen Veranstaltungen.

Eine unvergessene Ikone
Hans Süper vereinte Humor und Virtuosität auf eine Weise, die einzigartig war. Seine "Flitsch" war nicht nur ein Instrument, sondern ein Ausdruck seiner Persönlichkeit. Sein musikalisches Können und seine unnachahmliche Komik machten ihn zu einer der unvergesslichsten Figuren der kölschen Kulturgeschichte. Sein Vermächtnis lebt in den Herzen der Menschen weiter, die mit ihm gelacht und gestaunt haben.

06.03.25- Steely Dan und die Soloalben von Donald Fagen: Ein Blick auf ihre musikalische Reise

Foto: Best of Steely Dan
The Millennium Collection

Steely Dan, die legendäre Band um Walter Becker und Donald Fagen, prägte mit ihrer einzigartigen Mischung aus Jazz, Rock und anspruchsvollen Arrangements die Musikwelt der 1970er-Jahre. Ihre Musik zeichnete sich durch komplexe Harmonien, ironische Texte und eine makellose Studioproduktion aus. Auch nach der Auflösung der Band blieben die musikalischen Einflüsse lebendig, insbesondere durch die Soloalben von Donald Fagen, die seine künstlerische Vision weiterführten.

Steely Dan: Der Sound einer Ära
Steely Dan wurde 1972 gegründet und entwickelte sich rasch zu einer der innovativsten Bands ihrer Zeit. Die frühen Alben wie Can't Buy a Thrill (1972) und Countdown to Ecstasy (1973) kombinierten eingängige Melodien mit anspruchsvollen Arrangements. Mit Aja (1977), einem Album voller jazziger Harmonien und raffinierter Studiotechnik, erreichten sie ihren kommerziellen und künstlerischen Höhepunkt. Songs wie "Deacon Blues" oder "Peg" zeigen eindrucksvoll ihre musikalische Raffinesse. Nach Gaucho (1980) löste sich die Band zunächst auf, doch ihr Einfluss auf Jazz-Rock blieb ungebrochen.

Donald Fagen: Ein Solokünstler mit unverwechselbarem Stil
Nach der Trennung von Steely Dan startete Donald Fagen eine erfolgreiche Solokarriere. Sein erstes Soloalbum The Nightfly (1982) gilt als Meisterwerk des frühen Digitalzeitalters und spiegelt seine nostalgische Faszination für die 1950er-Jahre wider. Songs wie "I.G.Y." und "New Frontier" verbinden smoothe Jazz-Arrangements mit klugen, ironischen Texten.
Es folgten weitere Soloalben, darunter Kamakiriad (1993), eine Art Konzeptalbum über eine futuristische Autofahrt, und Morph the Cat (2006), das sich mit Themen des Alterns und der gesellschaftlichen Stimmung im frühen 21. Jahrhundert auseinandersetzt. Fagens Musik bleibt durch ihre polierte Produktion, harmonische Komplexität und literarisch anspruchsvollen Texte einzigartig.

Steely Dan und Fagen heute
Obwohl Walter Becker 2017 verstarb, tritt Donald Fagen weiterhin unter dem Namen Steely Dan auf und hält das Erbe der Band lebendig. Seine Soloarbeiten und die Musik von Steely Dan haben zahlreiche Künstler inspiriert und bleiben ein Meilenstein der anspruchsvollen Pop- und Rockmusik.
Steely Dan und Donald Fagens Soloalben zeigen eindrucksvoll, dass intelligente, kunstvolle Musik sowohl kritisch als auch kommerziell erfolgreich sein kann. Ihr Vermächtnis lebt in ihren Alben und der Begeisterung ihrer Fans weiter.

05.03.25- Hintergrundmusik – eine radikale Erfindung mit ungewisser Zukunft

Studio Hamelle, Paris, c. 1914
CC0, Wikimedia Commons

In einer Zeit, in der endlose Ambient-Playlists auf Spotify laufen und Bildschirme unsere Aufmerksamkeit fragmentieren, erscheint die Idee von Musik, die bewusst im Hintergrund bleibt, kaum noch revolutionär. Doch vor über 100 Jahren war dies eine kühne Neuerung. Der französische Komponist Erik Satie (1866–1925) prägte 1917 den Begriff Musique d’ameublement („Möbelmusik“) und begann, Stücke zu komponieren, die sich bewusst in den Raum einfügen sollten – eine Idee ohne nennenswerte Vorläufer.
Ein aktuelles Video-Essay des YouTube-Kanals Inside the Score beleuchtet diese avantgardistische Vision Saties und zeigt, wie sie sowohl die allgegenwärtige Hintergrundmusik in Einkaufszentren und Fahrstühlen als auch die Werke moderner Komponisten wie John Cage und Brian Eno beeinflusst hat. Doch war Saties Konzept wirklich erfolgreich? Ist es gelungen, Musik zu schaffen, die unauffällig existiert, ohne aktiv gehört zu werden?

Von der Avantgarde zur akustischen Belanglosigkeit?
Saties Idee war radikal: Musik sollte nicht mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, sondern ein Bestandteil der Umgebung werden – vergleichbar mit der Rolle von Möbeln in einem Raum. Diese Vorstellung stellte die damalige Wahrnehmung von Musik fundamental infrage. Doch heute, in einer Welt der permanenten akustischen Berieselung, stellt sich die Frage, ob sein Konzept nicht ins Gegenteil verkehrt wurde: Statt einer bewussten künstlerischen Entscheidung ist Hintergrundmusik heute oft ein Mittel zur Steuerung von Konsumverhalten und Atmosphäre – meist belanglos und funktional.
Während Pioniere wie John Cage oder Brian Eno Saties Ideen weiterentwickelten und experimentell hinterfragten, wird der moderne Einsatz von Hintergrundmusik häufig kritisiert. Einkaufszentren nutzen sie, um Kunden länger im Laden zu halten, Großraumbüros setzen sie zur „Produktivitätssteigerung“ ein, und Algorithmen erstellen endlose Playlists, die sich perfekt in jede Alltagssituation einfügen. Doch führt diese allgegenwärtige Beschallung nicht letztlich dazu, dass Musik ihre Bedeutung verliert?

Die Zukunft der Hintergrundmusik: Kunst oder Konsum?
Die zentrale Frage bleibt: Ist es überhaupt noch möglich, bewusst gestaltete Musique d’ameublement im Sinne Saties zu schaffen – oder ist jede Form von Hintergrundmusik heute zum bloßen akustischen Konsumgut verkommen? Während Ambient-Pioniere wie Brian Eno noch nach einer Balance zwischen Kunst und Funktionalität suchten, ist der heutige Markt von kommerziellen Interessen geprägt. Musik wird zunehmend zur Ware, maßgeschneidert für Effizienz und Beeinflussung.
Doch es gibt Hoffnung: Künstler und Komponisten könnten Saties ursprüngliche Vision neu interpretieren – jenseits von Algorithmus-gesteuerter Belanglosigkeit. Vielleicht liegt die Zukunft der Hintergrundmusik nicht in endlosen Playlists, sondern in einem bewussteren, reflektierteren Einsatz von Klangräumen, die das Zuhören nicht eliminieren, sondern neu definieren.
Letztlich bleibt Saties Idee ein zweischneidiges Erbe: Sie hat die Musik radikal verändert – doch ob sie uns bereichert oder betäubt, hängt davon ab, wie wir sie nutzen.

04.03.25- Joey Molland: Letztes Mitglied der Badfinger-Klassikbesetzung verstorben

Eddie Janssens
CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

Joey Molland, der Gitarrist, der vor allem durch seine Zeit in der Band Badfinger bekannt wurde, ist im Alter von 77 Jahren verstorben.
Die Nachricht wurde auf der offiziellen Facebook-Seite der Band bestätigt. Dort hieß es, dass Molland am Samstag (1. März) im Kreise seiner Familie verstorben sei. Eine genaue Todesursache wurde nicht genannt, jedoch hatte er in den vergangenen Monaten mit einer Lungenentzündung zu kämpfen.
"Danke, Joey ... dafür, dass du die Musik der Band so lange am Leben gehalten hast und ein Freund für uns alle warst", schrieb die Band in ihrem Statement.
Badfinger, eine walisische Band, gehörte zu den ersten Künstlern, die von den Beatles bei Apple Records unter Vertrag genommen wurden. Sie wurden vor allem für ihren gitarrenlastigen Power-Pop-Sound bekannt. Molland trat der Gruppe 1970 bei, kurz nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums "Magic Christian Music".
Sein erstes Album mit der Band war "No Dice" (1970), das unter der Leitung von Beatles-Roadmanager Mal Evans produziert wurde. Auf diesem Album erschienen zwei der bekanntesten Songs der Band: "No Matter What" und "Without You", das später durch Coverversionen von Harry Nilsson und Mariah Carey weltberühmt wurde.
Die Besetzung mit Molland, Gitarrist und Sänger Pete Ham, Bassist Tom Evans und Schlagzeuger Mike Gibbins blieb bis 1974 zusammen. In dieser Zeit wurden einige ihrer Songs von George Harrison produziert. Weitere Hits wie "Day After Day" und "Baby Blue" folgten – letzterer erlangte besondere Bekanntheit, als er in der finalen Szene der Serie "Breaking Bad" verwendet wurde.
In den späteren 1970er- und frühen 1980er-Jahren übernahm Molland in einer späteren Besetzung von Badfinger vermehrt Gesangs- und Songwriting-Aufgaben. Später gründete er "Molland's Badfinger", eine Formation, die bis in die jüngere Vergangenheit aktiv blieb.
Abseits von Badfinger wirkte Molland auch an anderen bedeutenden Musikprojekten mit. So spielte er Gitarre auf John Lennons Klassiker "Jealous Guy" (1971) und war auf George Harrisons Album "All Things Must Pass" (1970) zu hören.
Mit Mollands Tod ist nun das letzte Mitglied der klassischen Badfinger-Besetzung verstorben. Pete Ham und Tom Evans begingen 1975 bzw. 1984 Selbstmord, während Mike Gibbins 2005 an einem Gehirnaneurysma verstarb.

03.03.25- R&B-Sängerin Angie Stone stirbt bei Autounfall im Alter von 63 Jahren

Foto: Bengt Nyman
CC BY 2.0 Wikimedia Commons

Die US-amerikanische R&B-Sängerin Angie Stone ist in den frühen Morgenstunden des Samstags bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Sie wurde 63 Jahre alt.
Stone befand sich mit Mitgliedern ihrer Band auf der Fahrt von Mobile, Alabama, nach Atlanta, als ihr Van auf der Interstate 65, etwa fünf Meilen südlich von Montgomery, mit einem Sattelschlepper kollidierte. Dies teilten die Polizei und ihr Plattenlabel mit.
Laut Lt. Jeremy Burkett von der Alabama Law Enforcement Agency überschlug sich der Mercedes-Benz Sprinter auf der Fahrbahn, bevor er mit dem Lkw zusammenstieß. Stone, die als Beifahrerin im Fahrzeug saß, verstarb noch am Unfallort. Acht weitere Insassen wurden verletzt und in Krankenhäuser gebracht.
„Wir hätten niemals mit einer derart schrecklichen Nachricht gerechnet. Unsere Mutter war und bleibt unser Ein und Alles. Wir sind noch dabei, das Geschehene zu verarbeiten, und sind zutiefst erschüttert“, erklärten ihre Kinder, Diamond Stone und Michael Archer, in einem Statement, das über ihr Label SRG-ILS Group veröffentlicht wurde.
Stone hatte am Freitagabend noch bei einer Mardi-Gras-Veranstaltung in Mobile auf der Bühne gestanden, wie die Mobile-Area Mardi Gras Association auf Facebook mitteilte. „Ihr Auftritt beim Grand Marshal’s Ball 2025 war einfach phänomenal“, schrieb die Organisation. „Die Nachricht von Angies plötzlichem Tod hat uns tief getroffen, und unser Mitgefühl gilt ihrer Familie und ihren Freunden.“
Zahlreiche Fans und Wegbegleiter würdigten die Musikerin in den sozialen Medien, insbesondere ihre Songs „Brotha“, eine Hommage an Schwarze Männer, sowie das Titellied der TV-Serie Girlfriends.
Stone begann ihre Karriere in den 1970er Jahren als Mitglied der Rap-Gruppe The Sequence, die mit „Monster Jam“ einen prägenden Beitrag zur frühen Südstaaten-Rap-Szene leistete, wie Ebony Magazine berichtete. Später war sie Teil des R&B-Trios Vertical Hold, bevor sie als Solokünstlerin mit Hits wie „Wish I Didn’t Miss You“ große Erfolge feierte.

02.03.25- Londoner Blue Note Jazzclub erhält Lizenz mit verkürzten Öffnungszeiten

Foto: Hexatekin
CC BY 4.0 Wikimedia Commons

Nach einem Bericht von The Standard vom 13. Februar stand die geplante Eröffnung einer Londoner Dependance des legendären Blue Note Jazzclubs aus New York aufgrund von Widerstand aus der Nachbarschaft und Bedenken der Metropolitan Police auf der Kippe. Nun hat der Westminster-Rat die Lizenz für den Club erteilt – allerdings mit früheren Schließzeiten als ursprünglich beantragt.
Laut The Standard äußerten Vertreter der Metropolitan Police Bedenken hinsichtlich der geplanten Öffnungszeiten von 9:00 bis 1:00 Uhr an sieben Tagen die Woche. Sie befürchteten, dass dies zu einem Anstieg von Kriminalität und Unruhen in der unmittelbaren Umgebung führen könnte.
Protokolle einer Lizenzanhörung vom 6. Februar, die in einem 106-seitigen Dokument veröffentlicht wurden, zeigen, dass ähnliche Einwände sowohl von der Polizei als auch von Anwohnern vorgebracht wurden. Einige forderten, die Schließzeit auf 23:00 Uhr festzulegen, da der Club „eine enorme Belastung“ für die Nachbarschaft darstellen könnte.
Der Club mit einer Kapazität von 350 Gästen soll im Untergeschoss des Covent Garden Hotels in der St. Martin’s Lane entstehen. Die ersten Pläne wurden bereits im November einem Lizenzgremium vorgelegt. Die Betreiberfirma, West End Jazz Limited, legte im Antrag Maßnahmen für Lärmschutz und die geordnete Abreise der Gäste dar, um den Genehmigungsprozess zu erleichtern.
In einem Schreiben an das Lizenzkomitee vom 6. Februar betonten die Anwälte von West End Jazz Limited erneut, dass umfangreiche Maßnahmen geplant seien, um Störungen für Anwohner zu minimieren. Zudem argumentierten sie, dass die Genehmigung des Clubs eine wichtige Rolle für die kulturelle Vielfalt Londons spiele.
Am 18. Februar wurde eine von Aktivist David West gestartete Petition aktualisiert, die bestätigt, dass der Blue Note zwar eine Lizenz erhalten hat, die Öffnungszeiten jedoch begrenzt wurden: montags bis donnerstags bis 23:30 Uhr, freitags und samstags bis Mitternacht und sonntags bis 22:30 Uhr. Diese Zeiten liegen deutlich unter denen des berühmten Jazzclubs Ronnie Scott’s, der mittwochs bis samstags bis 3:00 Uhr geöffnet bleiben darf. Laut einer am Projekt beteiligten Person seien die festgelegten Öffnungszeiten für den Club im hart umkämpften West End „wirtschaftlich nicht tragfähig“.
Bei einer Anhörung am 13. Februar erklärten Polizeibeamte gegenüber dem Westminster City Council, dass Jazzfans, die spät nachts das Lokal verlassen, potenzielle Ziele für illegale Taxis oder Handy-Diebstähle sein könnten. Ein Anwohner forderte, die Schließzeit auf 23:00 Uhr zu beschränken, um „verletzliche“ Jazzliebhaber vor Kriminellen zu schützen.
In den Kommentaren zur Petition kritisierten viele die Entscheidung der Polizei. Ein Nutzer schrieb: „Der Widerstand der Met ist lächerlich. Jazzclubs sind keine Kriminalitäts-Hotspots, und 1:00 Uhr ist für Soho nicht besonders spät. Das ist übertriebene Kontrolle.“ Ein anderer Kommentar betonte: „So viele Jazzlokale mussten wegen der Pandemie schließen. Wir brauchen neue Clubs, und der Blue Note ist weltweit anerkannt.“
Das ursprüngliche Blue Note wurde 1982 in Greenwich Village, New York, eröffnet und ist bekannt dafür, ganzjährig einige der größten Namen des Jazz zu präsentieren. Allein in diesem Monat gibt es eine zweiwöchige Residenz der mehrfachen Grammy-Gewinnerin Esperanza Spalding sowie bevorstehende Auftritte von The Roots, David Murray und Billy Cobham’s Time Machine. Weitere Blue Note Clubs gibt es unter anderem in Tokio, Mailand, Peking und Rio de Janeiro. Sollte die Londoner Filiale wie geplant eröffnen, wäre es der erste Blue Note Jazzclub im Vereinigten Königreich.

01.03.25- † David Johansen: Vom Punk-Pionier zum vielseitigen Künstler

David Johansen, geboren am 9. Januar 1950 in Staten Island, New York, war ein einflussreicher Musiker, Songwriter und Schauspieler. Seine Karriere begann in den späten 1960er Jahren als Leadsänger der Band The Vagabond Missionaries. Anfang der 1970er Jahre wurde er als Frontmann der New York Dolls bekannt, einer Band, die als Vorreiter des Punkrocks gilt. Trotz begrenztem kommerziellen Erfolg prägten die New York Dolls die Musikszene nachhaltig und beeinflussten zahlreiche nachfolgende Bands. Ihre Alben "New York Dolls" (1973) und "Too Much Too Soon" (1974) sind heute Kultklassiker.
Nach der Auflösung der New York Dolls Mitte der 1970er Jahre begann Johansen eine Solokarriere und veröffentlichte mehrere Alben, darunter "David Johansen" (1978) und "In Style" (1979). In den 1980er Jahren erfand er sich unter dem Künstlernamen Buster Poindexter neu und wandte sich dem Jazz, Lounge und Calypso zu. Mit dem Song "Hot Hot Hot" feierte er einen seiner größten kommerziellen Erfolge.
Neben seiner Musikkarriere betätigte sich Johansen als Schauspieler und trat in Filmen wie "Scrooged" (1988) und "Let It Ride" (1989) auf. Auch in verschiedenen Fernsehserien hatte er Gastauftritte.
Im Laufe der Jahre blieb Johansen ein vielseitiger Musiker und veröffentlichte sechs Soloalben, vier Alben als Buster Poindexter sowie zwei Alben mit den Harry Smiths, einer Formation mit Blues-Einflüssen. Im Jahr 2004 erfolgte eine Wiedervereinigung der New York Dolls, die neue Alben und Tourneen hervorbrachte.
Im Februar 2025 gab seine Tochter Leah Hennessey bekannt, dass Johansen seit fast einem Jahrzehnt an einer schweren Krebserkrankung litt, die sich 2020 zu einem Hirntumor entwickelte. Nach einem Sturz im November 2024, bei dem er sich schwer verletzte, verschlechterte sich sein Zustand weiter. Seine Familie startete eine Spendenkampagne, um die medizinische Versorgung zu finanzieren.
David Johansen verstarb am 1. März 2025 im Alter von 75 Jahren. Sein Einfluss auf die Musik, insbesondere im Punkrock, bleibt unvergessen.

28.02.25- Louis Armstrong und die Kunst des Scat-Gesangs: Die Geburt einer Improvisationsform

Harry Warnecke, Gus Schoenbaechler
CC0, Wikimedia Commons

Louis Armstrong gilt als einer der bedeutendsten Musiker des 20. Jahrhunderts und als eine Schlüsselfigur des Jazz. Seine innovative Spielweise auf der Trompete und seine markante Stimme prägten die Musikgeschichte nachhaltig. Eine seiner wohl wichtigsten Errungenschaften war die Popularisierung des Scat-Gesangs – eine Gesangstechnik, die aus reiner Improvisation besteht und die menschliche Stimme als Instrument nutzt.

Die zufällige Entstehung des Scat-Gesangs
Der Legende nach entstand Scat-Gesang durch einen glücklichen Zufall. Während einer Aufnahme des Songs Heebie Jeebies im Jahr 1926 soll Armstrong versehentlich das Notenblatt fallen gelassen haben. Anstatt den Text weiterzusingen, improvisierte er mit bedeutungslosen Silben weiter. Diese spontane Idee wurde zu einem der einflussreichsten Momente in der Geschichte des Jazz. Das Publikum war begeistert, und plötzlich war eine neue Form des Gesangs geboren.

Scat: Mehr als nur Unsinnssilben
Was zunächst als spontane Notlösung begann, entwickelte sich zu einer ernstzunehmenden Kunstform. Scat-Gesang erlaubt es dem Sänger, sich völlig frei auszudrücken, ohne an die Einschränkungen von Liedtexten gebunden zu sein. Stattdessen werden Silben und Laute genutzt, um Melodien zu formen und mit der Musik zu interagieren – ähnlich wie ein Instrumentalist mit seinem Instrument improvisiert. Armstrongs Scat-Gesang war geprägt von rhythmischer Präzision, melodischer Kreativität und einer unvergleichlichen Spielfreude.

Einfluss auf die Jazzwelt
Nach Armstrongs bahnbrechender Performance wurde Scat-Gesang schnell von anderen Jazzgrößen wie Ella Fitzgerald, Cab Calloway und Dizzy Gillespie aufgegriffen und weiterentwickelt. Besonders Fitzgerald brachte Scat zu einer neuen Perfektion, indem sie mit außergewöhnlicher Virtuosität und Präzision improvisierte. Dennoch bleibt Armstrong der Pionier, der diese Technik aus der Improvisation heraus ins Rampenlicht brachte.

Scat heute: Eine lebendige Tradition
Auch in der heutigen Musik hat Scat-Gesang seinen Platz. Er wird nicht nur im traditionellen Jazz gepflegt, sondern auch in modernen Musikrichtungen wie Funk, Fusion und sogar Hip-Hop adaptiert. Die Technik zeigt, dass die Stimme nicht nur Trägerin von Worten, sondern auch ein expressives, melodisches Instrument sein kann.

Louis Armstrongs Einfluss auf den Jazz ist unbestreitbar, und die Einführung des Scat-Gesangs bleibt eines seiner größten Vermächtnisse. Durch seine spielerische Herangehensweise und sein Talent für Improvisation schuf er eine neue Ausdrucksform, die bis heute Musiker inspiriert. Was einst als spontaner Einfall begann, entwickelte sich zu einer der faszinierendsten und lebendigsten Traditionen der Musikgeschichte.

27.02.25- Suno und Amazon: Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch in der Musikbranche

High-Quality Music Creation
Suno.com

Der KI-Musikgenerator Suno sorgt seit Monaten für Schlagzeilen. Das Unternehmen, das mit 500 Millionen US-Dollar bewertet wird, sieht sich mit ernsthaften rechtlichen Problemen konfrontiert. Erst im vergangenen Monat reichte die deutsche Verwertungsgesellschaft GEMA eine Klage gegen Suno wegen Urheberrechtsverletzungen ein. Bereits im Juni hatten große Plattenlabels Suno und das konkurrierende KI-Unternehmen Udio verklagt, da sie angeblich ohne Genehmigung urheberrechtlich geschützte Aufnahmen für das Training ihrer Modelle verwendet haben sollen. In Gerichtsunterlagen aus dem August gaben die Unternehmen dies indirekt zu.
Trotz dieser Kontroversen hat sich Amazon, Eigentümer von Amazon Music und damit direkter Konkurrent von Spotify, für eine Partnerschaft mit Suno entschieden. Amazon kündigte kürzlich eine neue Version seines Sprachassistenten Alexa an, die auf KI basiert. Diese sogenannte „Next-Generation“ Alexa+ integriert Suno direkt und erlaubt es Nutzern, durch einfache Sprachbefehle komplette Songs mit Gesang, Texten und Instrumentierung zu generieren.
Amazon präsentiert die Partnerschaft als kreatives Werkzeug: Nutzer können beispielsweise personalisierte Geburtstagslieder erstellen oder Rap-Songs mit Bezug auf ihre Lieblingscharaktere generieren. Diese Integration folgt auf eine Partnerschaft Sunos mit dem bekannten Produzenten Timbaland, der sich nach intensiver Nutzung der Plattform als strategischer Berater dem Unternehmen angeschlossen hat.

Amazons problematische Verstrickungen mit der KI-Industrie
Amazon zeigt sich offen für Kooperationen mit KI-Unternehmen, die sich in rechtlichen Konflikten mit der Musikindustrie befinden. Der Konzern ist ein bedeutender Investor in Anthropic, einem KI-Entwickler, der von Universal Music Publishing, Concord und ABKCO verklagt wurde. Die Verlage werfen Anthropic vor, urheberrechtlich geschützte Liedtexte unrechtmäßig genutzt zu haben. Amazon hat insgesamt 8 Milliarden US-Dollar in Anthropic investiert und dessen Claude-Chatbot ebenfalls in Alexa+ integriert.
Parallel dazu erweitert Amazon die Funktionen seines Sprachassistenten. Alexa+ ermöglicht nicht nur das Streamen von Musik und die Übertragung zwischen Geräten per Sprachbefehl, sondern auch die Buchung von Konzertkarten über eine Integration mit Ticketmaster. Zudem sollen Nutzer in Zukunft ihre Lieblingskünstler besser verfolgen und über neue Musiktrends informiert werden.

Neue Technologien, alte Fragen
Mit Alexa+ betritt Amazon eine neue Stufe der KI-gestützten Assistenz. Die Plattform soll mit verschiedenen „Experten“ ausgestattet sein, die spezifische Aufgaben erledigen – sei es das Bestellen von Lebensmitteln, das Arrangieren von Reparaturen oder das Verwalten persönlicher Dokumente.
Während Amazon betont, dass Datenschutz und Sicherheit durch die AWS-Infrastruktur gewährleistet seien, bleiben Bedenken hinsichtlich der Speicherung und Nutzung persönlicher Daten bestehen. Nutzer können Dokumente wie Hypothekenverträge hochladen und Alexa+ direkt nach Details fragen – eine Funktion, die potenziell tief in die Privatsphäre eingreift.
Mit der Einführung von Alexa+ für Prime-Abonnenten kostenlos und für andere Nutzer zu einem Preis von 19,99 US-Dollar pro Monat zeigt Amazon einmal mehr seine Ambitionen, KI-Technologien in den Alltag zu integrieren. Doch die laufenden Rechtsstreitigkeiten werfen die Frage auf, inwiefern der Konzern bereit ist, die Interessen der Kreativbranche zu berücksichtigen.

Fazit
Die Partnerschaft zwischen Suno und Amazon zeigt das wachsende Interesse großer Technologieunternehmen an KI-gestützter Musikproduktion. Doch die laufenden Klagen gegen Suno und Anthropic verdeutlichen die ungelösten Urheberrechtsprobleme dieser Technologien. Die Musikindustrie steht vor der Herausforderung, kreative Rechte gegen die schnelle Entwicklung der KI zu verteidigen. Während Amazon Innovationen vorantreibt, bleibt die Frage offen, ob die rechtlichen und ethischen Aspekte ausreichend berücksichtigt werden – oder ob die Musikschaffenden langfristig den Kürzeren ziehen.

26.02.25- Chris Jasper, Mitglied der Isley Brothers, verstorben

Foto: CD Cover: The Best Of C. Jasper
Chris Jasper Youtube Channel

Chris Jasper, der talentierte Musiker und Produzent, bekannt als ehemaliges Mitglied der Isley Brothers sowie des Trios Isley-Jasper-Isley, ist am 23. Februar 2025 im Alter von 73 Jahren verstorben. Bereits im Dezember 2024 wurde bei ihm Krebs diagnostiziert, den er bis zu seinem Tod bekämpfte.
Geboren am 30. Dezember 1951 in Cincinnati, Ohio, zeigte Jasper schon früh eine besondere Begabung für Musik. Bereits mit sieben Jahren begann er sein Studium der klassischen Musik, das ihn schließlich an die renommierte Juilliard School of Music in New York City führte. Dort schloss er sein Studium mit einem Bachelor of Fine Arts in Musikkomposition ab.
Seinen großen Durchbruch erlebte Jasper 1973, als er sich den Isley Brothers anschloss. Mit seinem herausragenden Talent als Songwriter und Keyboarder trug er maßgeblich zur stilistischen Neuausrichtung der Band bei. Die einst als Vokaltrio bekannte Gruppe entwickelte sich in den 1970er- und 1980er-Jahren zu einer sechsköpfigen R&B- und Funk-Band. Jaspers Einfluss zeigt sich besonders in Klassikern wie "For the Love of You", "Between the Sheets" und "Fight the Power", an deren Entstehung er als Mitautor und Produzent beteiligt war.
Nach der Auflösung der Isley Brothers im Jahr 1984 gründete Jasper gemeinsam mit Ernie und Marvin Isley das Trio Isley-Jasper-Isley. Die Band erzielte 1985 mit "Caravan of Love" einen ihrer größten Erfolge, der die Spitze der R&B-Charts erreichte. Ab 1987 schlug Jasper eine Solokarriere ein und gründete sein eigenes Label, Gold City Records. Über dieses Label veröffentlichte er insgesamt 17 Alben, darunter vier Gospel-Alben, die seine musikalische Vielseitigkeit unterstrichen.
Sein herausragendes Werk wurde mit zahlreichen Ehrungen gewürdigt. 1992 erfolgte seine Aufnahme in die Rock & Roll Hall of Fame als Mitglied der Isley Brothers. 2014 erhielt er den Grammy Lifetime Achievement Award, und 2022 wurde er in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen. Sein musikalisches Schaffen inspirierte viele nachfolgende Künstler, darunter Whitney Houston, Aaliyah, Notorious B.I.G., Tupac Shakur, Jay-Z und Snoop Dogg, die seine Kompositionen in ihren eigenen Werken sampelten.
Chris Jasper hinterlässt seine Ehefrau Margie, mit der er 42 Jahre verheiratet war, sowie ihre drei Söhne Michael, Nicholas und Christopher. Sein Tod bedeutet einen großen Verlust für die Musikwelt, doch sein musikalisches Vermächtnis wird weiterhin Generationen inspirieren.

25.02.25- Die GEMA und die Abschaffung der E/U-Trennung: Reform oder Bedrohung für die zeitgenössische E-Musik?

Seit ihrer Gründung im Jahr 1950 hat die GEMA das Ziel, Komponisten, Textdichter und Musikverleger in Deutschland zu vertreten. Die Ausschüttung der Tantiemen folgte bislang einer Trennung in "Ernste Musik" (E-Musik) und "Unterhaltungsmusik" (U-Musik). Diese Unterscheidung basierte auf der Annahme, dass E-Musik aufgrund geringerer kommerzieller Verwertbarkeit finanziell unterstützt werden sollte. Nun plant die GEMA, diese Trennung aufzuheben, was insbesondere in der zeitgenössischen E-Musik auf Widerstand stößt.
Befürworter der Reform argumentieren, dass die Unterscheidung nicht mehr zeitgemäß sei. Viele Musikgenres vereinen heute Elemente beider Kategorien, und eine ungleiche Vergütung sei nicht gerecht. Zudem stehe die GEMA unter wirtschaftlichem Druck, die Tantiemen fair und effizient zu verteilen. Kritiker hingegen befürchten eine massive Benachteiligung der E-Musik, da ihre Werke ohne die bisherige finanzielle Bevorzugung kaum mehr tragfähig wären. Die besondere Förderung der E-Musik wird als essenziell angesehen, um künstlerische Vielfalt zu erhalten und nicht-kommerzielle Werke zu ermöglichen.
Die geplante Abschaffung der Trennung wird als Gefährdung einer ohnehin unter Druck stehenden Kunstform wahrgenommen. Viele befürchten eine zunehmende Marktorientierung, die experimentelle und avantgardistische Musik verdrängen könnte. Die GEMA hat bislang keine konkreten Modelle zur neuen Verteilung der Tantiemen vorgestellt, was die Unsicherheit verstärkt.
Statt einer kompletten Abschaffung der Trennung könnte eine differenziertere Einteilung oder ein hybrides Ausschüttungsmodell eine Lösung sein. Auch eine verstärkte staatliche oder private Förderung könnte helfen, finanzielle Einbußen für E-Musik-Komponisten auszugleichen. Letztlich muss die Reform sowohl wirtschaftliche Fairness als auch kulturelle Verantwortung berücksichtigen. Eine durchdachte und transparente Anpassung des Systems ist notwendig, um den Fortbestand künstlerischer Vielfalt zu sichern.

24.02.25- US-Sängerin Roberta Flack im Alter von 88 Jahren verstorben

Roberta Flack, die mit ihrem Song Killing Me Softly with His Song weltberühmt wurde, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Wie ihre Sprecherin mitteilte, verstarb die mehrfache Grammy-Preisträgerin friedlich im Kreis ihrer Familie. Die Sängerin litt in den vergangenen Jahren an Amyotropher Lateralsklerose (ALS), einer unheilbaren Erkrankung des Nervensystems.
Flack prägte die Musikszene der 1970er Jahre mit ihrem einzigartigen Mix aus Soul, Pop und Jazz. Zu ihren größten Erfolgen zählen The First Time Ever I Saw Your Face, Killing Me Softly und Feel Like Makin' Love, die alle Spitzenpositionen in den US-Charts erreichten. Ihr musikalisches Talent zeigte sich früh: Ursprünglich zur klassischen Pianistin ausgebildet, wurde sie in den Clubs von Washington, D.C. entdeckt – insbesondere durch den Jazzmusiker Les McCann.
Ihr Durchbruch kam, als Clint Eastwood ihre Version von The First Time Ever I Saw Your Face für seinen Film Sadistico (1971) auswählte. Das Lied wurde ein Nummer-eins-Hit und brachte ihr einen Grammy ein. Doch ihr größter Erfolg war Killing Me Softly with His Song (1973), eine gefühlvolle Ballade, die für ihre emotionale Tiefe und Flacks unverwechselbare Interpretation berühmt wurde.
Roberta Flack hinterlässt ein musikalisches Erbe, das weit über ihre Generation hinausreicht. Ihre sanfte, eindringliche Stimme und ihre gefühlvollen Interpretationen haben die Musikwelt nachhaltig geprägt. 2019 wurde sie für ihr Lebenswerk mit einem Grammy geehrt.

Killing Me Softly with His Song – Die Geschichte eines zeitlosen Klassikers

Ursprünge und Inspiration
Killing Me Softly with His Song ist ein Song, der 1972 von Charles Fox (Musik) und Norman Gimbel (Text) komponiert wurde. Die Inspiration für das Lied stammt aus einem Erlebnis der amerikanischen Sängerin Lori Lieberman, die bei einem Konzert von Don McLean (bekannt für American Pie) von dessen Musik tief berührt wurde. Sie fühlte sich, als würde er mit seinen Liedern direkt ihr Leben erzählen. Diese Erfahrung schilderte sie Gimbel und Fox, die daraus den Song entwickelten.

Lori Liebermans Version (1972)
Lori Lieberman war die erste Künstlerin, die das Lied aufnahm. Ihre Version erschien 1972 auf ihrem Album Lori Lieberman, blieb jedoch kommerziell weitgehend unbeachtet. Später kam es zu Kontroversen, da Lieberman angab, sie habe aktiv an der Entstehung des Liedes mitgewirkt, während Fox und Gimbel ihre Rolle als eher gering einstuften.

Roberta Flacks Welthit (1973)
Die bekannteste Version stammt von der amerikanischen Soul- und R&B-Sängerin Roberta Flack. Nachdem sie das Lied im Radio gehört hatte, war sie so beeindruckt, dass sie ihre eigene Interpretation aufnahm. Ihre Version wurde 1973 veröffentlicht und erreichte Platz 1 der Billboard Hot 100, wo sie fünf Wochen lang blieb. Flacks emotionale und gefühlvolle Darbietung machte den Song weltberühmt und brachte ihr einen Grammy für die Beste weibliche Pop-Gesangsdarbietung sowie Song des Jahres ein.

The Fugees' Hip-Hop-Neuinterpretation (1996)
1996 brachte die Hip-Hop-Gruppe Fugees (Lauryn Hill, Wyclef Jean, Pras) eine moderne Neuinterpretation heraus. Ihre Version, mit Lauryn Hills einzigartigem Gesang und einem entspannten Hip-Hop-Beat, wurde ein globaler Erfolg. Der Song erreichte Platz 1 in zahlreichen Ländern, darunter Großbritannien, Deutschland und die Schweiz. Diese Version gewann ebenfalls einen Grammy und führte dazu, dass eine neue Generation das Lied entdeckte.

23.02.25- Riffusion: Revolution oder Risiko? Künstliche Intelligenz in der Musikproduktion

Mit der Einführung der neuen KI-Plattform "Fuzz" betritt Riffusion, ein in San Francisco ansässiges Startup, die Bühne der generativen Musik-KI mit einem ambitionierten Ziel: Musik für alle zugänglich zu machen. Die Plattform verspricht, durch Textbeschreibungen, Audio-Clips oder visuelle Eingaben personalisierte Songs zu generieren. Doch während einige dies als kreativen Meilenstein feiern, werfen andere kritische Fragen zur Zukunft der Musikbranche auf.

Kreativität oder Algorithmus?
Die Möglichkeit, Musik ohne musikalische Vorkenntnisse zu erschaffen, ist zweifellos faszinierend. Besonders bemerkenswert ist, dass Fuzz durch kontinuierliches Lernen individuelle Vorlieben erkennt und somit personalisierte Kompositionen erstellt. Während Künstler wie Alex Pall von den Chainsmokers das Tool als inspirierende Ergänzung begrüßen, stellt sich die Frage: Führt dies zu einer Demokratisierung der Musik oder zu einem Einheitsbrei algorithmischer Klanglandschaften?

Chancen und Herausforderungen für Musiker
Die Plattform bietet eine kostenfreie Alternative zu anderen KI-Musikgeneratoren, was insbesondere für Hobby-Musiker ein großer Vorteil ist. Doch professionelle Musiker könnten durch den Einsatz von KI in ihrer kreativen Arbeit herausgefordert werden. Besteht die Gefahr, dass Plattenfirmen und Streamingdienste verstärkt auf KI-generierte Musik setzen, um Kosten zu senken? Oder wird sich die Technologie als eine Art Assistenzsystem etablieren, das menschliche Kompositionen ergänzt, statt sie zu ersetzen?

Die ethische Debatte: Urheberrechte und Originalität
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Frage des Urheberrechts. Wenn ein KI-Generator auf bestehenden Musikstilen und Werken trainiert wird, könnte es zu unbeabsichtigten Plagiaten oder Urheberrechtsverletzungen kommen. Die Musikindustrie hat bereits mit der Frage zu kämpfen, wie Künstler für ihre Arbeit entlohnt werden können, und KI-generierte Musik dürfte diese Debatte weiter anheizen.

Zukunftsausblick: Evolution oder Disruption?
Riffusion hat mit seiner 2023 erhaltenen Finanzierung von vier Millionen US-Dollar große Pläne. Die Konkurrenz durch Tech-Giganten wie Google und Meta könnte allerdings dazu führen, dass sich der Markt schnell professionalisiert und monopolisiert. Derzeit scheint Riffusion den Ansatz zu verfolgen, KI als kreatives Werkzeug statt als Ersatz für Musiker zu etablieren. Ob sich dieser Idealfall durchsetzt oder ob der Musikmarkt durch massenhaft generierte KI-Tracks überflutet wird, bleibt abzuwarten.

Fest steht: Künstliche Intelligenz wird die Art und Weise, wie Musik produziert, verbreitet und konsumiert wird, nachhaltig verändern. Ob dies zum Vorteil der Kreativen oder der Algorithmen geschieht, hängt letztlich von der Nutzung und Regulierung solcher Technologien ab.

22.02.25- Paco de Lucía: Die späten Jahre und sein musikalisches Vermächtnis

In den späten 1970er- und 1980er-Jahren erreichte Paco de Lucía eine neue künstlerische Dimension, als er sich mit den Jazzgitarristen John McLaughlin und Al Di Meola zusammenschloss. Ihr gemeinsames Album "Friday Night in San Francisco" aus dem Jahr 1981 gilt bis heute als Meilenstein der Gitarrenmusik. Die spektakuläre Mischung aus Flamenco, Jazz und virtuoser Technik begeisterte ein weltweites Publikum und stellte Pacos unglaubliches Talent in den Mittelpunkt der internationalen Musikszene.
Die Zusammenarbeit mit McLaughlin und Di Meola führte zu weiteren erfolgreichen Projekten, darunter "Passion, Grace & Fire" (1983) und "The Guitar Trio" (1996). Diese Alben bewiesen Pacos außergewöhnliche Fähigkeit, verschiedene Musikstile zu verschmelzen, und festigten seinen Status als einer der größten Gitarristen aller Zeiten. Die gemeinsame Tournee der drei Virtuosen zog weltweit ein begeistertes Publikum an und zeigte, dass Paco de Lucía nicht nur ein Meister des Flamenco war, sondern auch in der Lage, mit den besten Jazzmusikern der Welt auf Augenhöhe zu musizieren.
Neben seinen Flamenco- und Jazz-Experimenten arbeitete Paco de Lucía auch mit Künstlern aus anderen Genres zusammen. Besonders bemerkenswert ist seine Mitwirkung an der romantischen Ballade "Have You Ever Really Loved a Woman?" von Bryan Adams aus dem Jahr 1995. Sein gefühlvolles Gitarrenspiel verlieh dem Lied eine unverwechselbare, leidenschaftliche Note und trug maßgeblich zu dessen Erfolg bei. Der Song wurde für den Oscar als "Bester Originalsong" nominiert und bleibt eines der bekanntesten Beispiele für Pacos Einfluss über die Grenzen des Flamenco hinaus.
Bis zu seinem Tod im Jahr 2014 blieb Paco de Lucía musikalisch aktiv und veröffentlichte weiterhin innovative Werke. Sein letztes Studioalbum, "Canción Andaluza", eine Hommage an die andalusische Musiktradition, wurde posthum gefeiert und gilt als krönender Abschluss einer unvergleichlichen Karriere. Mit seinem einzigartigen Stil und seiner revolutionären Spielweise hinterließ er ein musikalisches Erbe, das Generationen von Gitarristen inspiriert und bis heute nachhallt.

21.02.25- Vinyl-Boom trotz Streaming-Dominanz: 180g-Pressungen als begehrte Sammlerstücke

Der Gesamtumsatz der Musikbranche in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Wie der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) in Berlin bekannt gab, belief sich der Gesamtumsatz aus digitalen und physischen Musikverkäufen auf rund 2,38 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 7,8 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht.
Der digitale Musikmarkt dominiert weiterhin das Geschäft: Streaming und Downloads machten 2024 einen Marktanteil von 84,1 Prozent aus und überstiegen erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Marke. Besonders das Streaming verzeichnete mit 12,6 Prozent ein deutliches Wachstum. Diese Daten wurden vom BVMI in Zusammenarbeit mit GfK Entertainment erhoben.
Trotz des digitalen Trends bleibt Vinyl eine feste Größe. Der Markt für physische Tonträger schrumpfte insgesamt um 7,4 Prozent auf 379 Millionen Euro, doch der Verkauf von Schallplatten legte um 9,4 Prozent zu. Mit einem Anteil von 40,5 Prozent am physischen Markt hat Vinyl die CD zwar noch nicht überholt, zeigt aber eine stetige Nachfrage.
Besonders gefragt sind hochwertige 180g-Vinyl-Pressungen, die unter Sammlern als erstklassige Editionen gelten. Diese schwereren Pressungen bieten nicht nur eine höhere Materialqualität, sondern oft auch eine verbesserte Klangtreue und Langlebigkeit. Limitierte Sonderauflagen und farbige Vinyl-Editionen erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit, da sie sowohl für Audiophile als auch für Investoren einen besonderen Wert darstellen.
"Das kontinuierliche Wachstum von Vinyl mit 9,4 Prozent bestätigt die anhaltende Faszination für physische Tonträger, insbesondere für hochwertige Sammlereditionen", erklärte Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI. "Während Streaming den Markt antreibt, bleibt Vinyl ein Kultobjekt mit wachsender Bedeutung."
Dieser Trend zeigt, dass trotz der Digitalisierung der Musikbranche das Sammeln und Hören von Schallplatten ein besonderes Erlebnis bleibt – vor allem, wenn es sich um exklusive 180g-Pressungen handelt.

20.02.25- Die außergewöhnliche Stimme von Oleta Adams: Eine musikalische Reise

Oleta Adams ist eine außergewöhnliche Sängerin, die mit ihrer warmen, kraftvollen Stimme und ihrer emotionalen Tiefe das Publikum weltweit begeistert. Ihre Musik ist geprägt von Elementen aus Gospel, Soul, R&B und Jazz, was ihr eine einzigartige stilistische Vielfalt verleiht.
Aufgewachsen in einem evangelischen Elternhaus, kam Oleta Adams früh mit der Welt der Musik in Berührung. Schon als Kind sang sie in der Gemeindekirche ihres Vaters und erlernte das Klavierspiel. Bereits mit elf Jahren leitete sie mehrere Gospelchöre, was ihre musikalische Begabung und ihr außergewöhnliches Talent unter Beweis stellte. Mit 18 entschied sie sich für eine professionelle Musikkarriere und zog in den frühen 1980er Jahren nach Kansas City, wo sie als Pianistin in Hotels und Showrooms auftrat. Während dieser Zeit veröffentlichte sie zwei selbstfinanzierte Alben.
Ein Wendepunkt in ihrer Karriere ergab sich 1985, als sie von den Musikern Curt Smith und Roland Orzabal der Band Tears for Fears entdeckt wurde. Beeindruckt von ihrer Stimme, luden sie Adams ein, an ihrem Album "The Seeds of Love" mitzuwirken. Besonders der Song "Woman in Chains", auf dem sie als Sängerin zu hören ist, brachte ihr internationale Anerkennung ein. Später wirkte sie auch an "Raoul and the Kings of Spain" mit.
1990 veröffentlichte Oleta Adams ihr erstes großes Soloalbum "Circle of One", produziert von Roland Orzabal und Dave Bascombe. Die Single "Get Here", eine Coverversion des Liedes von Brenda Russell, entwickelte sich zu einem ihrer bekanntesten Songs und erreichte hohe Chartplatzierungen. Besonders während des Golfkriegs wurde das Lied für viele amerikanische Familien zu einer emotionalen Hymne.
In den folgenden Jahren veröffentlichte sie weitere Alben wie "Evolution", "Moving On" und "Come Walk with Me", wobei sie immer wieder zwischen verschiedenen musikalischen Stilen wechselte. Ihr Gospelalbum "Come Walk with Me" wurde von der Kritik kontrovers aufgenommen, während "All the Love" eine Rückkehr zum gefühlvollen R&B darstellte.
Neben ihren Studioaufnahmen begeistert Oleta Adams auch durch ihre beeindruckenden Live-Auftritte. So trat sie 2014 im Amsterdamer Ziggo Dome mit dem ZO! Gospel Choir und Baaba Maal auf und wurde 2017 beim Frankfurter Musikmesse Festival von der hr-Bigband begleitet. 2018 spielte sie ein besonderes Konzert mit den Bremer Philharmonikern, bei dem ihre Songs in orchestralen Arrangements neu interpretiert wurden. Dieses Konzept wurde 2022 auf der Seebühne Bremen fortgesetzt.
Oleta Adams bleibt eine der herausragenden Stimmen der Musikszene, deren Lieder zeitlose Emotionen vermitteln und generationsübergreifend begeistern.

19.02.25- Axel Jungbluth: Jazzmusiker, Pädagoge und Pionier der Jazzharmonielehre

Axel Jungbluth (* 29. Juni 1944; † 24. März 1989) war ein deutscher Jazzmusiker, Pianist, Komponist und Musikpädagoge. Bekannt wurde er insbesondere durch seine Lehrwerke zur Jazzharmonielehre, die bis heute als grundlegende Werke in der Jazz-Ausbildung gelten.

Ausbildung und Karriere
Jungbluth studierte Musikpädagogik und Tonsatz am Robert-Schumann-Konservatorium in Düsseldorf. Bereits in den 1960er Jahren begann er, für Rundfunkorchester zu komponieren und Arrangements für Schallplattenproduktionen zu erstellen. 1965 war er als Pianist an der Aufnahme einer Jazzmesse beteiligt.
Um seine Kenntnisse im Bereich Jazz weiter zu vertiefen, absolvierte er ein Aufbaustudium am renommierten Berklee College of Music in Boston, wo er unter anderem von Gary Burton und Herb Pomeroy unterrichtet wurde. Während dieser Zeit unterrichtete er dort selbst in den Fächern Ensembleleitung, Theorie und Klavier. Nach seiner Rückkehr nach Europa lehrte er zunächst an der Swiss Jazz School in Bern, bevor er an die Hochschule für Musik und Tanz in Köln wechselte, wo er auch in der Außenstelle Wuppertal unterrichtete.

Lehrwerke zur Jazzharmonielehre
Besondere Anerkennung erhielt Jungbluth für seine Lehrbücher zur Jazzharmonielehre, die sich an Musiker, Komponisten, Arrangeure und Musikpädagogen richten. Sein bekanntestes Werk, Jazz-Harmonielehre (1981, später neu aufgelegt), vermittelt eine systematische Einführung in die harmonischen Grundlagen des Jazz. Dabei wird insbesondere die sogenannte Akkordskalentheorie behandelt, die auch am Berklee College of Music eine zentrale Rolle spielt und inzwischen weltweit als Standard in der Jazz-Ausbildung gilt.
Ein weiteres wichtiges Werk ist Praxis Jazz-Harmonisation (1989), das sich mit der Anwendung der harmonischen Prinzipien in der Praxis befasst. Hier zeigt Jungbluth, wie aus Leadsheets durch gezielte Harmonisierung und Reharmonisation vollwertige Jazz-Arrangements entstehen. Dabei werden sowohl einfache harmonische Strukturen als auch fortgeschrittene Techniken erläutert.
Seine Werke sind bis heute wichtige Grundlagen für Studierende der Jazzharmonik und werden an Musikhochschulen weltweit genutzt. Neben seinen Lehrbüchern komponierte er auch didaktische Stücke, darunter Play Swing und Play Bossa Nova, die speziell für Ensembles konzipiert wurden.

Vermächtnis
Axel Jungbluths Einfluss auf die Jazzpädagogik bleibt ungebrochen. Seine Lehrmethoden und Konzepte zur Harmonielehre haben Generationen von Musikern geprägt und gelten weiterhin als essenziell für das Studium der Jazzharmonik. Seine Bücher bieten einen praxisnahen Zugang zu den harmonischen Prinzipien des Jazz und ermöglichen Musikern aller Erfahrungsstufen eine fundierte Auseinandersetzung mit diesem Genre.

18.02.25- Paco de Lucía: Die frühen Jahre eines Gitarrengenies

Foto by Cachava
CC0, Wikimedia Commons

Paco de Lucía, geboren als Francisco Sánchez Gómez am 21. Dezember 1947 in Algeciras, Andalusien, war ein Ausnahmetalent, dessen unermüdlicher Übungswille ihn zu einem der größten Gitarristen der Musikgeschichte machte. Schon in frühester Kindheit wurde er von seinem Vater Antonio Sánchez und seinem älteren Bruder Ramón (besser bekannt als Ramón de Algeciras) in die Kunst des Flamenco-Gitarrenspiels eingeführt. Sein Vater, selbst Gitarrist, erkannte das Potenzial seines Sohnes früh und legte großen Wert auf eine strenge, fast zwanghafte Disziplin beim Übungsprozess.
Täglich verbrachte Paco unzählige Stunden mit seiner Gitarre, oft bis zu zehn oder mehr. Für den jungen Musiker gab es kaum eine Alternative: Sein Vater sorgte dafür, dass Paco praktisch keine anderen Aktivitäten als das Musizieren hatte. Dies war nicht nur eine Frage des Talents, sondern eine bewusste Erziehung zum Virtuosentum. Während andere Kinder spielten, vertiefte sich Paco in die komplexen Rhythmen und Techniken des Flamenco. Diese rigorose Schulung prägte seinen unvergleichlichen Stil und seine unnachgiebige Perfektion.
Bereits mit elf Jahren trat er erstmals in der Öffentlichkeit auf und sorgte für Aufsehen. Ein Jahr später gewann er mit seinem Bruder Pepe de Lucía einen bedeutenden Preis bei einem internationalen Flamenco-Wettbewerb. Doch Paco war nicht nur ein technischer Virtuose – er begann früh, seine eigene musikalische Stimme zu entwickeln.
Mit sechzehn Jahren trat er dem Ensemble des berühmten Tänzers José Greco bei und reiste mit ihm nach New York. Dort begegnete er zwei weiteren Flamenco-Größen, Sabicas und Mario Escudero, die ihn nachhaltig inspirierten. Zurück in Spanien zog er mit seiner Familie nach Madrid, wo er sich binnen kurzer Zeit als einer der talentiertesten jungen Gitarristen etablierte.
Seine Disziplin und sein Perfektionismus blieben ein Leben lang zentrale Elemente seines künstlerischen Schaffens. Die Intensität seines Übens war legendär und spiegelt sich in seinen bahnbrechenden Werken wider. Ohne diesen kompromisslosen Einsatz hätte Paco de Lucía kaum die Revolution im Flamenco herbeiführen können, die ihn zu einer Ikone der Musikgeschichte machte.
Paco de Lucía, der im Alter von 66 Jahren in Mexiko einem Herzinfarkt erlag, machte die Musik der andalusischen Gitanos einem internationalen Publikum bekannt und bereicherte sie mit innovativen Elementen.

17.02.25- Otamatone: Ein kurioses Meisterwerk aus Japan

Foto by street viewer
CC BY 2.0 / Wikimedia Commons

Die Otamatone ist ein außergewöhnliches elektronisches Musikinstrument, das sowohl durch sein verspieltes Design als auch durch seinen unverwechselbaren Klang besticht. Sie wurde von Novmichi Tosa, einem der Gründer des japanischen Kunstkollektivs Maywa Denki, gemeinsam mit den Brüdern Masamichi entworfen und erstmals 1998 vorgestellt.

Einzigartiges Design und Funktionsweise
Die Otamatone besitzt die Form einer Achtelnote, wobei der "Kopf" der Note als Resonanzraum dient und der "Hals" die Tonhöhensteuerung enthält. Um Töne zu erzeugen, drückt man mit dem Finger oder Daumen auf den Hals des Instruments, wodurch verschiedene Tonhöhen erzeugt werden. Der Mund der Otamatone lässt sich durch Zusammendrücken des Kopfes öffnen, was die Klangfarbe moduliert und für ein charakteristisches Vibrieren sorgt.

Ein Instrument für alle
Trotz ihrer spielerischen Gestaltung ist die Otamatone keineswegs nur ein Kinderspielzeug. Musiker und Experimentalkünstler auf der ganzen Welt nutzen sie für kreative Performances, und sie hat sich mittlerweile einen festen Platz in der elektronischen Musikszene erobert. Durch ihre intuitive Bedienung eignet sie sich sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene, die auf der Suche nach neuen Klangerlebnissen sind.

Kultstatus und weltweite Beliebtheit
Seit ihrer Einführung hat sich die Otamatone zu einem Kultinstrument entwickelt. Besonders in sozialen Medien erfreut sie sich großer Beliebtheit, da sie mit ihrer skurrilen Optik und den lustigen, oft unerwarteten Klängen für Unterhaltung sorgt. Musiker und YouTuber nutzen sie, um bekannte Melodien auf unkonventionelle Weise nachzuspielen oder eigene Kompositionen zu erstellen.
Ob als witziges Geschenk, kreatives Experimentierfeld oder ernstzunehmendes Musikinstrument – die Otamatone ist ein beeindruckendes Beispiel für die kreative Musikinstrumentenentwicklung aus Japan und hat sich weltweit eine treue Fangemeinde erobert.

16.02.25- Musikalische Wunderkinder – Genie oder Zwang?

Die Faszination für musikalische Wunderkinder ist kein neues Phänomen. Bereits seit dem 16. Jahrhundert sind Berichte über junge Talente überliefert, doch besonders im 19. Jahrhundert entwickelte sich eine regelrechte Industrie rund um diese Ausnahmetalente. Die Frage, die sich dabei aufdrängt, ist, ob es sich hierbei um ein natürliches Genie oder eine von außen aufgezwungene Entwicklung handelt.

Evolution oder Konstrukt?
Die Entstehung von Wunderkindern wird oft mit evolutionären Prozessen in Verbindung gebracht. Die zunehmende Komplexität und die Weitergabe kulturellen Wissens führten zweifellos dazu, dass individuelle Höchstleistungen möglich wurden. Doch ob dies die Voraussetzung für das Auftreten musikalischer Wunderkinder war, bleibt fraglich. Vielmehr könnte es sich um eine soziokulturelle Konstruktion handeln, die durch gesellschaftliche Erwartungen und ökonomische Interessen geformt wurde.

Der Boom im 19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert wuchs die Popularität von musikalischen Wunderkindern enorm. Franz Liszt, Clara Schumann und Frédéric Chopin sind nur einige Namen, die bereits im Kindesalter auf internationalen Bühnen brillierten. Doch ihr Erfolg war oft mit enormen persönlichen Opfern verbunden. Die Kinder reisten durch Europa, erlitten gesundheitliche Schäden durch unaufhörliches Üben und lebten unter enormem psychischen Druck. Viele dieser Wunderkinder hatten wenig Wahlfreiheit über ihr eigenes Schicksal.

Der Preis des Erfolgs
Das Aufwachsen als musikalisches Wunderkind war und ist oft mit immensen Herausforderungen verbunden. Während Mozart oft als Paradebeispiel für ein erfolgreiches Wunderkind gilt, das sein Talent in eine herausragende Karriere umwandelte, gibt es zahlreiche Gegenbeispiele. Viele junge Talente erlebten bereits im Erwachsenenalter einen dramatischen Karriereabstieg oder gerieten in psychische Krisen, weil sie außerhalb ihrer musikalischen Begabung kaum eine Identität entwickeln konnten.

Heute: Neue Medien, neue Wunderkinder?
Mit der Verbreitung des Internets und Plattformen wie YouTube oder TikTok hat sich die Wahrnehmung musikalischer Wunderkinder verändert. Während es früher Förderer und Konzertreisen brauchte, um ein junges Talent bekannt zu machen, genügt heute ein virales Video. Dies bringt neue Möglichkeiten, aber auch neue Gefahren mit sich – der öffentliche Druck beginnt noch früher, der Vergleich ist global, und der Weg zum „Vergessenwerden“ ist oft ebenso kurz wie der zum Ruhm.

Fazit: Talent oder Zwang?
Die Faszination für Wunderkinder bleibt bestehen, doch es ist wichtig, die Kehrseite dieser Entwicklung nicht zu ignorieren. Die Grenze zwischen Talentförderung und Zwang ist oft schmal. Während einige dieser Kinder sich freiwillig und mit Leidenschaft der Musik verschreiben, werden andere von ehrgeizigen Eltern und Managern auf eine Bühne gedrängt, auf der sie kaum Kind sein können. Die Frage bleibt: Ist ein früh gefördertes Talent ein Segen oder eine Last?

15.02.25- Tascam Portacapture X8: Mobiler Recorder mit 32-Bit-Float-Technologie

Portacapture X8 Tascam Europe

Mit dem Portacapture X8 präsentiert Tascam einen modernen mobilen Audiorecorder, der sich durch vielseitige Einsatzmöglichkeiten und innovative Technik auszeichnet. Mit zwei aufsteckbaren Mikrofonen, vier professionellen XLR-Inputs und sechs verschiedenen Aufnahmeprogrammen richtet sich der Recorder an Musiker, Podcaster, Field-Recorder und ASMR-Künstler. Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung von 32-Bit-Float-Recording, mit der Tascam zu Herstellern wie Sound Devices und Zoom aufschließt.

Ein Blick in die Vergangenheit
Fast drei Jahrzehnte sind vergangen, seit ich mit einem Tascam 4-Spur-Portastudio meine ersten Aufnahmen auf Kassette gemacht habe. Das Laufwerk war stets hörbar, und das Zurückspulen dauerte gefühlt eine halbe Ewigkeit. Heute gibt es mit dem Tascam Portacapture X8 für einen ähnlichen Preis (inflationsbereinigt) ein voll digitales Aufnahmegerät, das mit einem 3,5-Zoll-Touchscreen ausgestattet ist. Das Design erinnert an ein dickes Smartphone mit XLR-Anschlüssen und Mikrofonkapseln.
Ein Feature vermisse ich allerdings: Overdubbing. Während mein altes Portastudio das Layern mehrerer Spuren ermöglichte, ist der Portacapture X8 ein linearer Recorder. Dennoch eignet er sich hervorragend für verschiedene Anwendungen, von Podcasts und Musikaufnahmen bis hin zu Field-Recording und ASMR.

Technische Details
Der Portacapture X8 verfügt über sechs Eingangskanäle, bestehend aus zwei mitgelieferten Kondensatormikrofonen und vier XLR/Line-Combo-Anschlüssen. Er kann sogar auf acht Kanälen aufnehmen: die sechs Eingänge plus interner Mix.

Unterstützte Formate:
PCM (44,1 / 48 / 96 / 192 kHz in 16 / 24 / 32 Bit Float)
MP3 (44,1 / 48 kHz, 128 - 320 kbps)

Eingänge und Vorverstärkung:
4 XLR-Combo-Buchsen mit bis zu 57 dB Gain
Eingangsimpedanz: 2,2 kOhm (Mic) / 9 kOhm (Line)
Maximale Eingangspegel: +2 dBu (Mic), +24 dBu (Line)
3,5 mm Stereo-Miniklinkeneingang mit +10 dBV Pegel
Die Mikrofonkapseln lassen sich in X/Y- oder Wide-Stereo-Position anbringen und werden über 3,5-mm-Klinkenbuchsen angeschlossen. Die symmetrischen Eingänge bieten einen Fremdspannungsabstand von bis zu 105 dB bei 192 kHz.

Ausgänge:
Line-Out (3,5 mm Klinke, +6 dBV)
Kopfhörer (3,5 mm Klinke, 2x 45 mW @ 32 Ohm)
Bedienung und Handling

Das Touchscreen-Interface ermöglicht eine intuitive Steuerung, wobei die Bedienung des runden Drehrads besser hätte integriert werden können. Der Launcher zeigt verschiedene Aufnahme-Modi als Apps:

ASMR-Recording
Voice Recording (Interviews, Vlogs, Mono-Mix)
Music Recording (Stereo mit Effekten)
Manual Recording (individuelle Einstellungen, 6 Tracks)
Field Recording (Low-Cut, Presets)
Podcast Recording (bis zu 4 Personen, Jingles, Soundeffekte)
Tuner, Metronom und Datei-Browser
Ein kleiner Kritikpunkt: Der Hi-Gain-Modus muss manuell aktiviert werden, wenn mehr als 35 dB Verstärkung benötigt wird – eine automatische Anpassung wäre wünschenswert.

Aufnahmequalität
Im Test mit einem Coles 4038-Bändchenmikrofon zeigte sich, dass die Preamps des Portacapture X8 deutlich weniger rauschen als die des Zoom H6. Auch die digitale Gain-Regelung ist ein Vorteil gegenüber mechanischen Potentiometern.

Stromversorgung:
4x AA-Batterien (Alkaline, NiMH, Lithium)
USB-C (PC, Netzteil, Powerbank)
Leistungsaufnahme: 7,5 Watt

Ein Manko: Im Lieferumfang fehlt eine SD-Karte, sodass keine sofortige Aufnahme möglich ist. Windschutz für die Mikrofone wäre ebenfalls wünschenswert.

Fazit
Der Tascam Portacapture X8 überzeugt mit flexibler Aufnahmequalität, einem gut bedienbaren Touchscreen und vielfältigen Anschlussmöglichkeiten. Kleinere Schwächen, wie die manuelle Gain-Umschaltung und fehlender Overdub-Modus, trüben das Gesamtbild nur geringfügig.
Mit einem Preis von rund 500 Euro ist der Portacapture X8 eine starke Konkurrenz für den Zoom H6 und eine budgetfreundlichere Alternative zu Sound Devices. Wer einen modernen, vielseitigen Recorder sucht, findet hier eine leistungsstarke Lösung.

14.02.25- Die MBW-Datenbank: Eine neue Ressource für die Musikindustrie und ihre Investoren

Am 13. Februar 2025 hat Music Business Worldwide (MBW) die MBW-Datenbank vorgestellt, eine umfassende Plattform, die speziell darauf ausgelegt ist, der Musikindustrie wertvolle Einblicke zu bieten. Diese Datenbank umfasst mehr als 150 Diagramme und Visualisierungen aus über 2.500 Datenpunkten, die sich auf verschiedene Aspekte des Musikmarkts konzentrieren.

Was ist die MBW-Datenbank?
Die MBW-Datenbank ist eine Sammlung von detaillierten Marktdaten, die die Entwicklung der Musikindustrie dokumentieren und analysieren. Sie basiert auf einer Vielzahl von Quellen, darunter Umsatzzahlen der großen Musiklabels, Streaming-Statistiken, Künstlererlöse und Investitionstrends.

Wer kann sie nutzen?
Die Datenbank richtet sich an verschiedene Akteure der Musikbranche:
Plattenfirmen & Musikverlage: Labels und Verlage können mithilfe der Datenbank Markttrends analysieren, die Performance einzelner Künstler bewerten und strategische Entscheidungen treffen.
Investoren & Finanzanalysten: Da der Musikkataloghandel und Investitionen in Musikrechte immer relevanter werden, bietet die MBW-Datenbank wertvolle Informationen über aktuelle Marktbewegungen.
Künstler & Manager: Selbstständige Künstler und deren Management erhalten Einsichten über Streaming-Zahlen, potenzielle Einnahmequellen und allgemeine Branchentrends.
Medien & Branchenanalysten: Journalisten und Marktforscher können die Datenbank nutzen, um fundierte Berichte und Analysen zur Musikindustrie zu erstellen.

Wie funktioniert sie?
Die Datenbank bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche mit interaktiven Diagrammen und Filteroptionen. Nutzer können nach spezifischen Kategorien wie Label-Umsätzen, Streaming-Einnahmen oder geografischen Musiktrends suchen. Zudem ermöglicht die Plattform historische Vergleiche, sodass langfristige Entwicklungen sichtbar werden.

Potenzielle Herausforderungen
Obwohl die MBW-Datenbank viele Vorteile bietet, gibt es auch einige kritische Punkte:
Zugänglichkeit: Noch ist unklar, ob die Nutzung kostenpflichtig sein wird und in welchem Umfang kostenlose Daten zur Verfügung stehen.
Objektivität: Die Auswahl der Daten und ihre Interpretation könnten potenziell von den Interessen bestimmter Akteure beeinflusst sein.
Datenquellen: Die Qualität und Aktualität der Daten hängt stark von den verwendeten Quellen ab.
Fazit

Die MBW-Datenbank ist ein bedeutender Schritt zur Transparenz in der Musikindustrie und bietet wertvolle Informationen für Unternehmen, Künstler und Investoren. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Plattform entwickelt und welchen Einfluss sie langfristig auf die Branche haben wird.

13.02.25- Horst Weidenmüller (1964–2025): Der visionäre Gründer von !K7 und Wegbereiter der Independent-Musik

!K7 Music
/ German Music Label

Horst Weidenmüller, der angesehene Gründer und CEO des unabhängigen deutschen Musikunternehmens !K7, ist im Alter von 60 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Das Unternehmen bestätigte die Nachricht am 10. Februar 2025 in einem Social-Media-Beitrag und würdigte seine Vision, Leidenschaft und Hingabe, die !K7 seit 1985 geprägt haben.
Weidenmüller wurde 1964 im Schwarzwald geboren und zog 1982 nach Berlin. Im Alter von 21 Jahren gründete er 1985 Studio !K7, benannt nach der Adresse Kaiserdamm 7. Anfangs produzierte er Konzertvideos für Post-Punk-Künstler wie Nick Cave, Einstürzende Neubauten und Lydia Lunch. In den frühen 1990er Jahren wurde er zu einer einflussreichen Persönlichkeit der Berliner Techno-Szene. 1993 veröffentlichte er die erste Videokassette der X-Mix-Reihe, die DJ-Mixe mit Computeranimationen kombinierte und auf MTV ausgestrahlt wurde. 1995 folgte die Einführung der DJ-Kicks-Serie, die bis heute über 80 Ausgaben umfasst und Beiträge von Künstlern wie Kruder & Dorfmeister, Carl Craig und Peggy Gou enthält.
Unter Weidenmüllers Leitung entwickelte sich !K7 zu einem vielseitigen Musikunternehmen mit mehreren Sublabels, darunter Strut Records (Fokus auf Funk, Soul und Weltmusik), 7K! (für neoklassische Veröffentlichungen) und Ever Records (Jazz). Er war auch ein engagierter Verfechter der unabhängigen Musikszene und seit 2003 Vorstandsmitglied von IMPALA sowie seit 2008 Vorstandsmitglied von Merlin Network. Sein Einsatz für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung führte dazu, dass !K7 als B Corporation zertifiziert wurde, eine Auszeichnung für Unternehmen mit hohen Standards in sozialer und ökologischer Leistung, Transparenz und Verantwortlichkeit.
Im Dezember 2024 wurde Weidenmüller von IMPALA für seinen herausragenden Beitrag zum europäischen unabhängigen Musiksektor geehrt. Er war auch Initiator und Vorsitzender der Nachhaltigkeits-Taskforce von IMPALA, die das erste sektorweite Programm und einen maßgeschneiderten CO₂-Rechner für Labels einführte.
Die Musikwelt trauert um einen visionären Führer, dessen Einfluss und Leidenschaft die Landschaft der unabhängigen Musik geprägt haben. Sein Vermächtnis wird weiterhin Künstler und Musikliebhaber weltweit inspirieren.

12.02.25- Elvis Presleys Leidenschaft für Musik: Seine private Plattensammlung und die Liebe zum Gospel

Elvis Presley war nicht nur der unangefochtene König des Rock 'n' Roll, sondern auch ein leidenschaftlicher Musikliebhaber mit einem außergewöhnlich breit gefächerten Geschmack. Seine musikalische Vorliebe reichte weit über die Genres hinaus, die ihn berühmt gemacht haben, und offenbarte eine tiefere, sehr persönliche Seite seiner Persönlichkeit.
Seine private Plattensammlung, die in Graceland akribisch archiviert wurde, umfasst mehr als 2.000 Alben und Singles. Eine Zusammenfassung dieser Sammlung wurde 2004 in der britischen Zeitschrift Record Collector veröffentlicht und gewährte einen faszinierenden Einblick in die musikalischen Präferenzen des Sängers. Besonders auffällig war dabei seine Vorliebe für kraftvolle Stimmen, emotionale Balladen und harmonischen Gospelgesang.

Die Liebe zum Gospel
Obwohl Elvis mit seiner einzigartigen Mischung aus Gospel, Blues, Country und Rock weltberühmt wurde, war Gospelmusik eine seiner tiefsten Leidenschaften. Freunde und Familienmitglieder berichteten oft darüber, wie er sie in Graceland um sich versammelte, um gemeinsam seine Lieblingsplatten zu hören. Besonders angetan hatte es ihm der enge, harmonische Gesang von Gospelquartetten wie den Harmonizing Four und dem Golden Gate Quartet.
Ein großer Einfluss auf Elvis war der Sänger Jake Hess, der als Leadsänger der Statesmen Quartet und später der Imperials bekannt war. Sein langjähriger Freund Red West, ein Mitglied der sogenannten Memphis Mafia, sagte einmal: "Elvis liebte enge Harmonie."
Doch seine Begeisterung für Gospel beschränkte sich nicht auf einen bestimmten Stil oder eine einzige Gruppe. Auch Formationen wie die Blackwood Brothers, das Stamps Quartet und die Jubil-Aires waren fester Bestandteil seiner Sammlung. In den späteren Jahren seiner Karriere arbeitete Elvis sogar eng mit den Imperials zusammen, die ihn als Background-Sänger bei seinen legendären Las-Vegas-Auftritten begleiteten.

Eine vielseitige Plattensammlung
Elvis' Musikgeschmack war so vielfältig wie seine Karriere. Neben seinen geliebten Gospelplatten besaß er Aufnahmen aus verschiedensten Musikrichtungen, darunter Soul, Blues, Country und klassische Musik. Diese Sammlung verdeutlicht, dass der "King" nicht nur ein Pionier des Rock 'n' Roll war, sondern auch ein aufrichtiger Bewunderer musikalischer Exzellenz in all ihren Facetten.
Seine tiefe Verbindung zur Musik ging weit über seine eigenen Songs hinaus. Sie war für ihn eine Quelle der Inspiration, eine Ausdrucksform seiner Gefühle und eine Brücke zwischen seinem Ruhm und seiner persönlichen Identität. Elvis Presley mag der größte Rockstar seiner Zeit gewesen sein, doch in seinem Herzen blieb er immer ein Musikliebhaber, der sich von kraftvollen Stimmen und ehrlicher Hingabe zur Musik berühren ließ.

11.02.25- Peter Gabriel: 75 Jahre Musikgeschichte – Von Genesis zur Solo-Ikone

Unknown author
CC0 / Wikimedia Commons

Peter Gabriel, geboren am 13. Februar 1950 in Woking, Surrey, England, ist ein britischer Musiker, Sänger, Songwriter und Menschenrechtsaktivist, der für seine innovative und einflussreiche Karriere bekannt ist. Er erlangte zunächst als Gründungsmitglied und Frontmann der Progressive-Rock-Band Genesis Bekanntheit, bevor er eine erfolgreiche Solokarriere startete.

Frühe Jahre und Genesis
Gabriel besuchte die Charterhouse School, wo er 1967 zusammen mit Tony Banks, Mike Rutherford und Anthony Phillips die Band Genesis gründete. Als Leadsänger und Flötist prägte er den einzigartigen Sound der Band und war bekannt für seine theatralischen Bühnenauftritte, bei denen er verschiedene Kostüme und Charaktere darstellte. Alben wie "Nursery Cryme" (1971), "Foxtrot" (1972) und "Selling England by the Pound" (1973) festigten den Ruf von Genesis in der Progressive-Rock-Szene. Das Doppelalbum "The Lamb Lies Down on Broadway" (1974) war Gabriels letztes Projekt mit der Band, bevor er 1975 ausstieg, um sich auf persönliche Projekte und seine Familie zu konzentrieren.

Solokarriere und musikalische Innovationen
Nach seinem Ausstieg bei Genesis veröffentlichte Gabriel 1977 sein erstes Soloalbum, schlicht "Peter Gabriel" betitelt, das den Hit "Solsbury Hill" enthielt – ein Lied, das seine Entscheidung, Genesis zu verlassen, thematisiert. In den folgenden Jahren veröffentlichte er weitere Alben mit demselben Titel, die jedoch durch ihre Covermotive unterschieden wurden. Sein drittes Soloalbum von 1980, oft als "Melt" bezeichnet, enthielt den Song "Biko", eine Hommage an den südafrikanischen Anti-Apartheid-Aktivisten Steve Biko, und zeigte Gabriels wachsendes politisches Engagement.
1986 erreichte Gabriel mit dem Album "So" seinen kommerziellen Höhepunkt. Das Album enthielt Hits wie "Sledgehammer", dessen innovatives Musikvideo mit Stop-Motion-Technik bei den MTV Video Music Awards neun Auszeichnungen gewann und bis heute das meistgespielte Video in der Geschichte von MTV ist. Weitere bemerkenswerte Songs des Albums sind "Don't Give Up", ein Duett mit Kate Bush, und "In Your Eyes", das durch den Film "Say Anything ..." zusätzliche Bekanntheit erlangte.

Engagement für Weltmusik und Menschenrechte
Gabriels Interesse an Weltmusik führte 1982 zur Gründung des WOMAD-Festivals (World of Music, Arts and Dance), das Künstler aus verschiedenen Kulturen zusammenbringt. 1989 gründete er das Label Real World Records, um Musikern aus aller Welt eine Plattform zu bieten. Sein Engagement für Menschenrechte zeigte sich in Projekten wie der Gründung der Organisation WITNESS 1992, die Videotechnologie zur Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen einsetzt, und der Mitbegründung von The Elders 2007, einer Gruppe von globalen Führungspersönlichkeiten, die sich für Frieden und Menschenrechte einsetzen.

Spätere Werke und Anerkennungen
In den 1990er und 2000er Jahren setzte Gabriel seine musikalische Reise mit Alben wie "Us" (1992) und "Up" (2002) fort, die persönliche und gesellschaftliche Themen behandelten. Er experimentierte weiterhin mit verschiedenen Musikstilen und Technologien, was sich in Projekten wie "OVO" (2000) und "Scratch My Back" (2010) widerspiegelt. Sein Beitrag zur Musik und sein humanitäres Engagement brachten ihm zahlreiche Auszeichnungen ein, darunter mehrere Grammy Awards und die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame sowohl als Mitglied von Genesis (2010) als auch als Solokünstler (2014).

Aktuelle Projekte
Im Laufe seiner Karriere hat Gabriel kontinuierlich an neuen Projekten gearbeitet und dabei sein Interesse an Technologie und Multimedia eingebracht. Sein neuestes Album "I/O" wurde 2023 veröffentlicht und zeigt, dass er auch nach über fünf Jahrzehnten in der Musikbranche weiterhin kreativ und innovativ ist.
Peter Gabriel wird am 13. Februar 2025 75 Jahre alt und bleibt eine einflussreiche Figur in der Musik- und Kulturszene, bekannt für seine Fähigkeit, musikalische Grenzen zu überschreiten und sich für globale Anliegen einzusetzen.

10.02.25- Dave Jerden (1949–2025): Der Produzent hinter Alice in Chains und Jane’s Addiction ist verstorben

Foto: Dr. Bernd Gross
CC BY-SA 4.0 / Wikimedia Commons

Der renommierte Musikproduzent und Toningenieur Dave Jerden, bekannt für seine Arbeit mit Bands wie Jane's Addiction und Alice in Chains, ist am 5. Februar 2025 im Alter von 75 Jahren friedlich im Schlaf verstorben. Sein Sohn Bryan bestätigte die Nachricht auf Facebook und schrieb: "Unser Vater David Jerden ist gestern, am 5. Februar, friedlich im Schlaf verstorben."
Jerden begann seine Karriere in den späten 1970er Jahren im Eldorado Recording Studio in Los Angeles. Dort arbeitete er als Mixer und Toningenieur für Künstler wie die Talking Heads, Brian Eno, die Rolling Stones und Frank Zappa. In den späten 1980er Jahren etablierte er sich als Produzent und prägte den Sound des Alternative Rock maßgeblich. Er produzierte unter anderem die ersten beiden Alben von Jane's Addiction, "Nothing's Shocking" (1988) und "Ritual de lo Habitual" (1990), sowie Alice in Chains' Debütalbum "Facelift" (1990) und das Nachfolgealbum "Dirt" (1992).
Im Laufe seiner vier Jahrzehnte umspannenden Karriere arbeitete Jerden auch mit Bands wie den Red Hot Chili Peppers, Social Distortion, The Offspring, Anthrax und Fishbone zusammen. Er war bekannt für seinen einzigartigen Produktionsstil und seine Fähigkeit, den charakteristischen Klang einer Band einzufangen und zu verfeinern.
In einem Interview von 1998 beschrieb Jerden seine Herangehensweise an die Musikproduktion: "Wenn Leute mich bitten, eine Platte zu produzieren, bedeutet das für mich, eine Platte mit allen notwendigen Mitteln zu machen. Ich kann Psychiater, Techniker, Musiker sein, aber das Wichtigste ist, dass ich die ganze Zeit über einen Standpunkt habe."
Dave Jerden hinterlässt seine Kinder Michelle Jerden Forrest und Bryan Jerden. Sein Einfluss auf die Musikindustrie und sein Beitrag zum Alternative Rock werden noch lange in Erinnerung bleiben.

09.02.25- Frank Zappa: Genie an der Gitarre oder exzentrischer Klangforscher?

Foto: Heinrich Klaffs
CC BY-SA 2.0 / Wikimedia Commons

Frank Zappa wird oft nicht nur als brillanter Komponist, Arrangeur und Bandleader betrachtet, sondern auch als außergewöhnlicher Gitarrist. Er selbst definierte sich als "Komponisten, dessen Hauptinstrument eben die Gitarre ist". Während einige Kritiker ihn als einen der talentiertesten Gitarristen seiner Zeit einstuften, bleibt seine Spielweise in vielerlei Hinsicht umstritten.
Seine Soli, die oft eine unkonventionelle Länge erreichten, zeichneten sich durch eine große Experimentierfreude aus. Alben wie Shut Up 'n Play Yer Guitar und Guitar bestehen nahezu ausschließlich aus Soli, von denen einige über zehn Minuten dauern. Diese Herangehensweise war revolutionär, führte jedoch auch dazu, dass seine Musik nicht immer leicht zugänglich war. Technisch war Zappa ein versierter Spieler, obwohl er selbst seine Virtuosität relativierte: "Ich bin kein virtuoser Gitarrenspieler. Ein Virtuose kann alles spielen, ich kann das nicht."
Sein Einfluss durch Blues-Gitarristen wie Guitar Slim und Johnny "Guitar" Watson ist deutlich hörbar, dennoch war seine Herangehensweise oft eigenwillig. Seine Improvisationen basierten häufig auf d-Moll und zeichneten sich durch unorthodoxe harmonische und rhythmische Muster aus. Der Klang seiner Gitarre war variabel: Er nutzte sowohl cleane als auch extrem verzerrte Sounds und experimentierte mit Wah-Wah- und Flanger-Effekten. Dennoch kann argumentiert werden, dass sein exzessiver Einsatz von Effekten manchmal über das eigentliche Spiel hinwegtäuschte.
Zappas Gitarrensoli sind stilistisch äußerst vielseitig, von wilden Rock-Soli in Willie the Pimp bis hin zu jazzigen Passagen in Grand Wazoo. Sein markanter, oft sarkastischer Ausdruck in der Musik polarisierte: Während einige ihn als einzigartigen Klangforscher verehrten, empfanden andere sein Spiel als ziellos und überfrachtet.
Ein herausragendes Beispiel für seine Gitarrenkunst ist das Solo in Yo' Mama vom Album Sheik Yerbouti. Das ausgedehnte, atmosphärische Solo besticht durch seine dramatische Entwicklung, von ruhigen, fast hypnotischen Passagen bis hin zu explosiven, übersteuerten Kaskaden. Die Kombination aus subtiler Dynamik, ausdrucksstarker Phrasierung und Zappas charakteristischem Sinn für Spannung und Auflösung macht dieses Solo zu einem seiner eindrucksvollsten. Trotz seiner Länge bleibt es fesselnd und zeigt eindrucksvoll seine Fähigkeit, mit Klangtexturen zu spielen und seine Musik in epische Dimensionen zu heben.
Obwohl Zappa unbestritten zu den innovativsten Gitarristen seiner Zeit gehörte, bleibt die Frage, ob seine Spielweise als überragend oder lediglich als exzentrisch gelten kann. Sein Ansatz war sicherlich unkonventionell, aber seine improvisatorische Freiheit führte nicht immer zu musikalischer Präzision. Letztendlich bleibt sein Gitarrenspiel ein kontroverses Thema – für die einen revolutionär, für die anderen chaotisch.

08.02.25- Bob Marley zum 80. Geburtstag: Eine Legende und ihr Erbe

Foto: Eddie Mallin
CC BY 2.0 / Wikimedia Commons

Bob Marley wurde schon zu Lebzeiten zur Legende. Seine Musik, seine Botschaften und sein Charisma machten ihn zum wichtigsten Botschafter des Reggae und der Rastafari-Bewegung. Doch sein Wirken wird bis heute oft missverstanden – selbst von seinen Fans. Am 6. Februar 2025 wäre er 80 Jahre alt geworden.

Die Musik als Medium der Botschaft
Marleys Lieder wie No Woman, No Cry, Redemption Song oder One Love sind weltbekannt. Sie werden oft als einfache Hymnen der Entspannung oder des Friedens gehört. Doch seine Musik war weit mehr als das: Sie war ein Schrei nach sozialer Gerechtigkeit, ein Aufruf zur Emanzipation und ein Protest gegen Unterdrückung. Viele seiner Songs entstanden in einer Zeit politischer Spannungen in Jamaika und spiegeln die Kämpfe der Arbeiterklasse und der entrechteten Bevölkerung wider.

Missverständnisse über Marley
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist die Reduktion Marleys auf einen friedlichen Reggae-Künstler, der nur über Liebe und Harmonie sang. Tatsächlich war er politisch aktiv und stellte sich klar gegen Kolonialismus, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit. Sein Song Get Up, Stand Up ist ein leidenschaftlicher Aufruf zum Widerstand, während War die berühmten Worte des äthiopischen Kaisers Haile Selassie I. zitiert, um gegen Rassismus anzukämpfen.

Sein Einfluss bis heute
Marleys Musik inspiriert nach wie vor Menschen auf der ganzen Welt. Reggae lebt weiter, nicht nur in Jamaika, sondern auch in Afrika, Europa und Südamerika. Künstler aus verschiedenen Genres beziehen sich auf ihn, und sein Image ziert unzählige Poster, T-Shirts und Wandbilder. Doch die wahre Bedeutung seiner Botschaft wird dabei oft übersehen.
Gerade in einer Welt, die weiterhin von Ungleichheit und Konflikten geprägt ist, bleibt seine Musik aktuell. Sein Aufruf zu Einheit, Gerechtigkeit und Widerstand hat nichts an Relevanz verloren.

Ein Erbe, das weiterlebt
Zum 80. Geburtstag von Bob Marley lohnt es sich, ihn nicht nur als musikalische Ikone zu feiern, sondern auch als Visionär, der mit seiner Kunst die Welt verändern wollte. Wer ihn wirklich ehren möchte, sollte sich nicht nur von seiner Musik berieseln lassen, sondern sich auch mit den Inhalten seiner Texte auseinandersetzen.
Bob Marley war mehr als eine Legende – er war eine Stimme der Unterdrückten, ein Symbol des Widerstands und eine Quelle der Inspiration, die bis heute nachhallt.

07.02.25- Warner Music Group und Spotify: Ein fragwürdiger Kompromiss zulasten der Künstler?

Foto: Fred Lyon
CC BY-SA 3.0 / Wikimedia Commons

Die kürzlich verkündete, mehrjährige Vereinbarung zwischen Warner Music Group (WMG) und Spotify markiert einen weiteren Meilenstein in der fortwährenden Auseinandersetzung um Streaming-Tantiemen und die Monetarisierung digitaler Inhalte. Nach dem Vorbild eines ähnlichen Deals mit Universal Music Group (UMG) scheint sich Warner auf einen Kompromiss eingelassen zu haben, der in erster Linie die Streitigkeiten über Spotifys "Bundling"-Option beilegt. Doch was bedeutet dieser Schritt tatsächlich für Künstler und Songwriter?

Der Kern des Deals: Kommerzielle Optimierung oder kreative Aushöhlung?
Die offizielle Ankündigung der Partnerschaft betont die vermeintlichen Vorteile für Fans und den erweiterten Zugang zu Musik- und Video-Inhalten. Insbesondere das Angebot differenzierter Inhalte und neuer Abonnementmodelle wird als Fortschritt verkauft. Doch hinter diesen marketingfreundlichen Schlagwörtern verbirgt sich ein umstrittenes Modell: Das "Bundling" von Musik und Hörbüchern, das de facto eine Abwertung von Musikrechten bedeutet.
Indem Spotify verschiedene Medienformate kombiniert und in rabattierten Paketen anbietet, reduziert sich die pro Stream oder pro Nutzungseinheit gezahlte Vergütung. Für Künstler und Komponisten bedeutet dies geringere Tantiemen, während Spotify durch den erweiterten Content-Bestand potenziell mehr Nutzer anlockt und langfristig seine Position als Marktmonopolist stärkt.

"Künstlerzentrierte" Modelle – Ein leeres Versprechen?
Sowohl Warner als auch Spotify betonen, dass das neue Abkommen sich an einem "künstlerzentrierten" Vergütungsmodell orientiere. Doch was heißt das konkret? Diese Formulierung wurde bereits im Zusammenhang mit Spotifys neuer Vergütungsstruktur kritisch hinterfragt. Unter dem Deckmantel der "Künstlerzentrierung" führt Spotify ein Modell ein, das Kleinkünstler und Independent-Musiker systematisch benachteiligt. Kleinere Streams unterhalb einer bestimmten Schwelle werden entweder gar nicht mehr vergütet oder noch geringer bewertet, während große Labels durch ihre schiere Marktmacht mehr Einnahmen sichern können.
Dazu passt, dass die Vereinbarung explizit eine Ausweitung des "direct licensing models" von Warner Chappell Music auf weitere Länder, darunter die USA, vorsieht. Direkte Lizenzierungsmodelle bedeuten oft weniger Transparenz für Songwriter und Künstler, da Deals zwischen großen Verlagen und Streaming-Diensten ohne direkte Einflussnahme der Urheber geschlossen werden.

Der Einfluss auf unabhängige Künstler und Songwriter
Dieser Deal unterstreicht eine weitere Entwicklung: die zunehmende Machtverschiebung zugunsten der Großkonzerne. Während Major-Labels und Streaming-Dienste ihre Beziehung weiter festigen, geraten unabhängige Musiker und Songwriter zunehmend ins Hintertreffen. In der Praxis könnte dies bedeuten:

Sinkende Tantiemen pro Stream, da durch "Bundling" und Abomodelle niedrigere Preise pro Einheit realisiert werden.
Weniger Einfluss auf Vertragsbedingungen, da direkte Lizenzierungsmodelle oft die Mitbestimmung der Songwriter minimieren.
Ein verengtes Fenster für alternative Monetarisierungsmodelle, da unabhängige Musiker von den großen Plattformen zunehmend abhängig gemacht werden.

Fazit: Ein Deal, der vor allem Spotify und Warner Music nützt
Auch wenn die neuen Vertragsbedingungen als Fortschritt und "Win-Win"-Situation verkauft werden, so bleibt die Realität eine andere. Weder Spotify noch Warner Music haben offengelegt, inwiefern sich die neuen Modelle konkret auf die Ausschüttung an Künstler auswirken. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass große Deals dieser Art selten denjenigen zugutekommen, die ohnehin die schwächste Position im System haben: den Musikschaffenden selbst.
Es bleibt abzuwarten, ob sich Widerstand innerhalb der Branche formiert, doch eines ist klar: Die Musikindustrie bewegt sich weiter in Richtung einer Plattform- und Konzern-Dominanz, die langfristig Kreative auf allen Ebenen unter Druck setzen wird.

06.02.25- Unheilig: Unerwartetes Comeback nach neun Jahren

Foto: Brotherofnight11
CC BY 3.0 / Wikimedia Commons

Die Band Unheilig, bekannt für emotionale Songs wie "Geboren, um zu leben", meldet sich überraschend zurück. Sänger "Der Graf", der sich 2016 aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, kündigte nun eine Rückkehr an.
"Wir sind wieder da – und wir bleiben", verkündete er in einem Statement. Neben einem neuen Album, dessen Produktion noch in diesem Jahr beginnen soll, plant die Band auch eine Tour durch Deutschland.

Der lange Rückzug und die überraschende Rückkehr
2014 hatte "Der Graf" das Ende seiner Karriere bekannt gegeben, um sich mehr seiner Familie zu widmen. Zwei Jahre später verabschiedete er sich mit der Abschlusstour "Ein letztes Mal" endgültig von seinen Fans. Seitdem war es still um ihn geworden.
Doch nun, neun Jahre nach seinem Rückzug, kehrt er zurück. In einer Mitteilung betont er, dass er nie aufgehört habe, Musik zu schreiben: "Musik ist meine Sprache, mit der ich meine Geschichten erzähle." Die Entscheidung, Unheilig wiederzubeleben, kommt für viele unerwartet, da der Sänger ein Comeback einst kategorisch ausgeschlossen hatte.

Neue Musik und Tournee
Die Band plant nicht nur neue Musik, sondern auch eine Tournee durch Deutschland. Sechs Städte stehen auf dem Plan: Köln, München, Hamburg, Berlin, Leipzig und Oberhausen. Die Konzerte sollen zwischen Ende November und Dezember stattfinden.
Fans können sich auf eine Mischung aus alten Klassikern und neuem Material freuen. Der Vorverkauf der Tickets hat bereits begonnen, und die Nachfrage ist hoch.
Nach jahrelanger Stille ist Unheilig also wieder da – diesmal offenbar ohne Pläne für einen erneuten Abschied.

05.02.25- Die Renaissance physischer Tonträger: Vinyl und CDs trotzen dem Streaming-Zeitalter

Der Markt für physische Tonträger zeigt weiterhin bemerkenswerte Entwicklungen. Während der Umsatz mit Vinyl weltweit um 10,5 % auf einen Gesamtwert von mehreren Milliarden Dollar stieg, blieb der Umsatz mit CD-Alben stabil. Trotz der Dominanz von Streaming-Diensten steigt die Nachfrage nach Vinyl bereits im 16. Jahr in Folge, was darauf hindeutet, dass physische Medien auch im digitalen Zeitalter eine Rolle spielen.
Der Trend zur physischen Musik wird oft als eine Rückkehr zur Wertschätzung von Musik als Sammlerstück betrachtet. Viele Musikliebhaber erkennen den Vorteil, Musik in einer greifbaren Form zu besitzen, anstatt sie lediglich über ein digitales Abo zu streamen. Während Streaming-Dienste monatliche Kosten verursachen und der Zugriff auf Musik mit der Beendigung des Abonnements erlischt, bietet der physische Besitz eine dauerhafte Sammlung. Zudem spielt das Artwork eine bedeutende Rolle, das in der digitalen Welt oft verloren geht.
Obwohl Vinyl einen erheblichen Zuwachs verzeichnet, sind CDs aufgrund ihres niedrigeren Preises weiterhin gefragt. Insbesondere bei Veranstaltungen, die den Verkauf von Alben mit exklusiven Erlebnissen verbinden, ist die Nachfrage hoch. Konzerte oder intime Live-Auftritte werden oft mit dem Kauf einer physischen Kopie des Albums verknüpft, was den Absatz von CDs fördert.
Die Musikindustrie hat zudem neue Strategien entwickelt, um physische Medien attraktiver zu gestalten. Limitierte Editionen, alternative Cover und exklusive Inhalte für Sammler steigern die Verkaufszahlen. Diese besonderen Versionen bieten Fans einen Mehrwert, den Streaming-Dienste nicht bieten können, und tragen dazu bei, den physischen Markt lebendig zu halten.
Im Jahr 2024 gaben Verbraucher insgesamt 2,4 Milliarden Pfund für Musik aus, was einen neuen Höchstwert darstellt. Der Großteil dieses Umsatzes wurde durch Streaming-Abonnements generiert, die fast 85 % der Gesamtausgaben ausmachten. Dennoch zeigt die anhaltende Nachfrage nach Vinyl und der stabile CD-Markt, dass physische Formate weiterhin ihre Berechtigung haben.
Trotz des technischen Fortschritts und der Bequemlichkeit von Streaming bleibt die physische Musik ein Ausdruck von Wertschätzung und Sammelleidenschaft. Zwar sieht die Zukunft der CD unsicher aus, doch ihre Beständigkeit und Robustheit könnten ihr eine längere Lebensdauer sichern, als viele erwarten.

04.02.25- Digitale Noten-App "ENOTE" soll Musiker unterstützen

Die Digitalisierung macht auch vor der Musikwelt nicht halt: Online-Programmhefte, digitale Konzerteinführungen und Tablets als Ersatz für Papierpartituren sind längst Teil des Konzertbetriebs. Nun gibt es eine Noten-App, die Musikerinnen und Musikern den Zugang zu Notenmaterial erleichtern soll.

Unterstützung für Musiker
Viele Musikerinnen und Musiker, insbesondere in Chören oder kleinen Ensembles, kennen die Herausforderungen: Notenkopien können unleserlich sein, das Blättern in gedruckten Noten kann unpraktisch sein, und Formatierungsprobleme erschweren die Handhabung. Eine neue digitale Lösung soll hier Abhilfe schaffen.
Moderne Technologien werden gezielt eingesetzt, um das Musizieren zu erleichtern und den Fokus auf das Wesentliche zu ermöglichen.

Zugriff auf ein digitales Notenarchiv
Die App ermöglicht den Zugriff auf eine große Sammlung an Noten aus verschiedenen Genres. Dabei umfasst das Archiv sowohl gemeinfreie Werke als auch Noten, die in Kooperation mit Verlagen angeboten werden. Nach Angaben der Entwickler nutzen bereits rund 150.000 Personen die Anwendung – sowohl Laien als auch Profis.
Digitale Anmerkungen in den Noten sind möglich, wodurch die Handhabung erleichtert wird. Zudem bietet die App Funktionen wie automatische Hervorhebungen, Transponierung und eine Aufnahmefunktion – nützlich für den Musikunterricht oder Proben.

Digitale Tools für Orchester und Chöre
Ein Orchester testet die App bereits aktiv. Eine der geplanten Weiterentwicklungen ist eine KI-gestützte Umblätterfunktion, die erkennt, wo sich die Musikerin oder der Musiker gerade auf der Seite befindet. Zudem soll eine Android-Version folgen, da die App bislang nur für Apple-Geräte verfügbar ist.
Auch im kirchlichen Bereich wird das Potenzial digitaler Noten erkannt. In Kooperation mit Bibliotheken und Institutionen wird das Angebot stetig erweitert. So sollen beispielsweise Gesangbücher digital verfügbar gemacht werden, um das Kopieren und manuelle Zusammenstellen von Notenmaterial zu erleichtern.

Zukunftsperspektiven
Ein umfangreiches Archiv, digitale Hilfsmittel und der Zugang für unterschiedliche Zielgruppen – diese Faktoren könnten die Digitalisierung von Noten weiter vorantreiben. Digitale Angebote spielen eine zunehmende Rolle, um verschiedene Nutzergruppen zu erreichen. Die Arbeit an neuen Funktionen und der Erschließung weiterer Zielgruppen wird fortgesetzt.

03.02.25- Roy Haynes: Der Meister des Jazz-Schlagzeugs verstirbt mit 99 Jahren (Nachruf)

Der legendäre US-amerikanische Jazz-Schlagzeuger Roy Haynes ist im Alter von 99 Jahren verstorben. Seine Karriere umspannte neun Jahrzehnte und machte ihn zu einem der einflussreichsten Musiker der Jazzgeschichte.

Ein Leben für den Rhythmus
Geboren am 13. März 1925 in Boston, Massachusetts, entdeckte Haynes bereits früh seine Leidenschaft für das Schlagzeug. Seine professionelle Karriere begann in den 1940er Jahren, als er in den Swing- und Bebop-Szenen aufstieg. Schnell wurde er zu einem der gefragtesten Drummer seiner Zeit und spielte mit Jazz-Größen wie Lester Young, Charlie Parker, John Coltrane, Thelonious Monk und Miles Davis.
Sein unverwechselbarer Stil, geprägt von explosiven Akzenten, außergewöhnlicher Dynamik und rhythmischer Präzision, brachte ihm den Spitznamen "Snap Crackle" ein. Dieser lautmalerische Name beschrieb sein markantes, knackiges Spiel, das den traditionellen Swing mit der Komplexität des Bebop verband.

Zusammenarbeit mit den größten Namen des Jazz
In den 1950er und 1960er Jahren wurde Haynes zu einer zentralen Figur des modernen Jazz. Er war nicht nur Sideman für einige der bedeutendsten Musiker dieser Zeit, sondern auch ein kreativer Innovator, der das Schlagzeugspiel revolutionierte. Besonders seine Zusammenarbeit mit Sarah Vaughan, Eric Dolphy, Chick Corea, Gary Burton und Pat Metheny zeigt seine Vielseitigkeit und seinen Einfluss auf verschiedene Jazz-Generationen.
Neben seiner Arbeit als Begleiter großer Solisten leitete Haynes auch eigene Ensembles, darunter das Hip Ensemble in den 1970er Jahren und das Fountain of Youth Quartett in den 2000er Jahren. Diese Bands dienten als Plattform für junge Talente und bewiesen Haynes’ unermüdliche Innovationskraft.

Eine beispiellose Karriere über neun Jahrzehnte
Roy Haynes’ Diskografie ist beeindruckend: Er wirkte an hunderten von Alben mit und veröffentlichte eigene Werke, darunter "We Three" (1958), "Out of the Afternoon" (1962) und "Birds of a Feather" (2001). Seine Fähigkeit, sich über Jahrzehnte hinweg musikalisch weiterzuentwickeln, machte ihn zu einem der wenigen Musiker, die in nahezu jeder Phase der Jazzgeschichte aktiv waren.
Für seine Verdienste um die Musik erhielt Haynes zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Grammy Awards, die Aufnahme in die DownBeat Hall of Fame und 2010 die National Endowment for the Arts Jazz Master Auszeichnung, die höchste Ehrung für Jazzmusiker in den USA.

Abschied von einer Legende
Auch im hohen Alter blieb Roy Haynes aktiv – noch in seinen 90ern stand er auf der Bühne und begeisterte sein Publikum mit energiegeladenen Auftritten. Nun hinterlässt er eine reiche musikalische Erbschaft, die kommende Generationen von Schlagzeugern und Jazz-Liebhabern inspirieren wird.
Er hinterlässt zwei Söhne, eine Tochter, acht Enkelkinder und sieben Urenkelkinder.
Mit Roy Haynes verliert die Welt einen der letzten großen Pioniere des Jazz. Sein einzigartiger Stil, seine musikalische Neugier und sein unerschütterlicher Rhythmus werden unvergessen bleiben.

02.02.25- Rätselhafte Spuren: Auf den Spuren von Houscheng (Houschäng) Nejadepour

Wieschermann & Nejadepour (Foto: Privat)

Es gibt Augenblicke, die sich unauslöschlich ins Gedächtnis einprägen. So beschreibt es Rainer Bartel in seinem Artikel von 2016:
Wo ist eigentlich Houscheng?
Eine Szene aus den späten 60ern bleibt besonders haften: Houscheng Nejadepour, barfuß und ganz in Weiß gekleidet, steht auf der Stresemannstraße in Düsseldorf, unweit des Teppichgeschäfts seines Vaters. Ein Bild von fast spiritueller Ausstrahlung, das ihn als enigmatische Gestalt der Musikszene erscheinen lässt. Doch dies war nur der Auftakt seiner außergewöhnlichen Reise.

Von The Smash zu Kraftwerk
Houscheng begann seine musikalische Laufbahn mit The Smash, einer Band, die den Übergang von der Beat-Ära zur Psychedelic-Szene prägte. Anders als viele Gruppen der Zeit, die sich noch auf Coverversionen stützten, experimentierte The Smash mit eigenen Songs. Gleichzeitig entstand in Düsseldorf eine Szene, die später zur Geburtsstätte von Kraftwerk wurde. 1970/71 schloss sich Houscheng für kurze Zeit der Formation an, bevor er seinen eigenen musikalischen Weg weiterverfolgte.

Virtuose Klangwelten: Eiliff und Guru Guru
Sein Spiel auf der Gitarre und der Sitar wurde oft mit Soft Machine oder dem Mahavishnu Orchestra verglichen. Mit der Jazz-Rock-Band Eiliff konnte er seine musikalische Vision weiterentwickeln. 1973 folgte der nächste große Schritt: Er schloss sich Guru Guru an. Das Album "Dance of the Flames" trägt unüberhörbar seine Handschrift, doch Spannungen innerhalb der Band führten bald zur Trennung.

Die Begegnung auf dem Bauernhof
Anfang der 1980er-Jahre lernte ich Houscheng persönlich kennen. Er lebte zu dieser Zeit auf einem abgelegenen Bauernhof zwischen Mettmann und Wülfrath. Ich nahm etwa eineinhalb Jahre E-Bass-Unterricht bei ihm. Seine Band Welcome hatte große Pläne, doch mehr als einige regionale Auftritte und ein Demo-Tape kamen nicht zustande.

Plötzlich verschwunden
Eines Tages war er fort. Er war gesundheitlich angeschlagen, hatte Schulden und sein Haschischkonsum war nicht unerheblich. Vielleicht war es die Kombination dieser Faktoren, die ihn dazu brachte, zu verschwinden.
Ein Freund von mir machte damals eine Kopie des Demo-Tapes von Welcome. Jahre vergingen, bis ein weiterer Zufall dieses Tape zurück in meine Hände brachte – ein Stück verschollener Musikgeschichte, ein Echo eines begnadeten Gitarristen, der irgendwann einfach aus der Öffentlichkeit verschwand.
Was wirklich mit Houscheng geschah, bleibt ungewiss. Manche sagen, er sei in den 80ern verstorben, andere glauben, er habe sich auf die Balearen zurückgezogen. Wieder andere berichten, ihn Jahre später in einer Solinger Kneipe gesehen zu haben.
Was bleibt, ist das Geheimnis um Houscheng Nejadepour – und seine Musik, die weiterhin in der Erinnerung lebt. Falls jemand mehr über sein Verbleib weiß, sind Hinweise herzlich willkommen.
Mail: bruns@musicsun.com

01.02.25- Marianne Faithfull: Ein Leben zwischen Erfolg und Tragik

Die britische Sängerin und Schauspielerin Marianne Faithfull ist im Alter von 78 Jahren verstorben. Ihr Management bestätigte die traurige Nachricht und erklärte, dass sie friedlich im Kreis ihrer Familie eingeschlafen sei.
Faithfull wurde 1946 in London geboren und erlangte in den 1960er Jahren große Bekanntheit. Ihre Karriere begann, als sie bei einer Party entdeckt wurde, was ihr prompt einen Plattenvertrag einbrachte. Ihr erster Hit, „As Tears Go By“, machte sie schlagartig berühmt und etablierte sie als eine der prägenden Stimmen der damaligen Musikszene.
Neben ihrer Musikkarriere versuchte sie sich auch als Schauspielerin und wirkte in mehreren Filmen mit. Doch ihr Privatleben war von Turbulenzen geprägt. Ihre Beziehung zu Mick Jagger, ihr Drogenkonsum und gesundheitliche Probleme führten in den 1970er Jahren zu einem dramatischen Absturz. Sie kämpfte mit einer schweren Heroinabhängigkeit und verlor zeitweise den Kontakt zur Musikindustrie.
Trotz dieser Rückschläge gelang ihr 1979 ein eindrucksvolles Comeback mit dem Album „Broken English“. Das Werk wurde von Kritikern hochgelobt und gilt bis heute als Meilenstein ihrer Karriere. In den folgenden Jahrzehnten veröffentlichte sie weitere Alben, die ihre künstlerische Vielseitigkeit unterstrichen. Auch gesundheitliche Probleme, darunter eine überstandene Brustkrebserkrankung und eine schwere COVID-19-Infektion, hielten sie nicht davon ab, weiterhin kreativ tätig zu sein. Noch 2021 brachte sie das Album „She Walks in Beauty“ heraus, in dem sie klassische Gedichte vertonte.
Marianne Faithfull hinterlässt ein beeindruckendes musikalisches Erbe. Ihr Leben war geprägt von Höhen und Tiefen, doch ihr Einfluss auf die Musikwelt ist unbestreitbar. Sie bleibt eine Ikone, die Generationen von Künstlern inspiriert hat.

31.01.25- Dweezil Zappa kritisiert moderne Musik: „Gitarrenriffs sind verschwunden“

Dweezil Zappa, Gitarrist und Sohn des legendären Frank Zappa, hat sich besorgt über den aktuellen Zustand der Rock- und Popmusik geäußert. In einem kürzlichen Interview sprach er darüber, dass Gitarrenriffs – einst ein zentrales Element vieler erfolgreicher Songs – zunehmend aus der modernen Musik verschwunden seien.

„Das war der eigentliche Haken eines Songs“
Zappa beschreibt Gitarrenriffs als kurze, prägnante musikalische Motive, die sich in den Köpfen der Hörer festsetzen. „Diese kleinen, mikroverkapselten Dinge, die im Gedächtnis bleiben“, sagte er und wies darauf hin, dass sie früher den Wiedererkennungswert vieler Songs ausmachten. Seiner Meinung nach haben sich Musikproduktion und Komposition jedoch so verändert, dass dieses Element heute kaum noch eine Rolle spielt.
„Früher konnte man einen Song oft nur anhand seines Eröffnungsriffs erkennen“, so Zappa weiter. Klassische Rock- und Metal-Bands wie Led Zeppelin, AC/DC oder Deep Purple machten sich dieses Prinzip zunutze – Songs wie Smoke on the Water, Whole Lotta Love oder Back in Black sind ikonische Beispiele für die Kraft eines starken Gitarrenriffs.

Warum verschwinden Gitarrenriffs?
Ein Grund für den Rückgang von Gitarrenriffs in der heutigen Musik sieht Zappa in veränderten Produktionsmethoden. Viele moderne Hits basieren auf elektronischen Sounds, programmierten Beats und gesampelten Loops, anstatt auf live eingespielten Instrumenten. Gitarren werden seltener als Hauptinstrument eingesetzt, und wenn doch, stehen oft Akkorde oder Effekte im Vordergrund, nicht mehr das prägnante Riff.
Auch die Streaming-Kultur spielt eine Rolle: Songs werden oft so produziert, dass sie bereits in den ersten Sekunden Aufmerksamkeit erregen, um im digitalen Wettbewerb zu bestehen. Lange instrumentale Einleitungen oder Gitarrenriffs, die sich langsam aufbauen, passen nicht in dieses Konzept. Produzenten setzen stattdessen auf eingängige Gesangsmelodien und schnelle Hooks, um den Hörer sofort zu fesseln.

Die Bedeutung von Gitarrenriffs für die Musikgeschichte
Dweezil Zappa betont, dass Gitarrenriffs nicht nur ein Stilmittel sind, sondern auch eine entscheidende Rolle für die Identität vieler Musikgenres gespielt haben. Im Rock, Metal, Blues und Funk sind sie oft das tragende Element eines Songs. Musiker wie Jimi Hendrix, Eric Clapton oder Eddie Van Halen wurden durch ihre einzigartigen Riffs weltberühmt.
Doch während Gitarrenriffs aus dem Mainstream verschwinden, gibt es immer noch Bands und Künstler, die dieses Stilmittel bewahren. Besonders in der Indie- und Alternative-Szene sowie im Metal gibt es nach wie vor Musiker, die auf prägnante Riffs setzen.

Wird das Gitarrenriff ein Comeback erleben?
Die Musiklandschaft entwickelt sich ständig weiter, und Trends kommen und gehen. Während elektronische Musik derzeit dominiert, könnte eine neue Generation von Musikern und Produzenten das Gitarrenriff wieder stärker in den Vordergrund rücken. Dweezil Zappa selbst bleibt optimistisch und hofft, dass Gitarrenriffs nicht für immer aus der populären Musik verschwinden.
„Es gibt etwas an einem großartigen Riff, das einfach unvergesslich ist. Ich hoffe, dass die Leute das wieder entdecken“, so Zappa abschließend.

30.01.25- Deezer setzt auf KI-Erkennung für Musik

Chabe01
CC BY-SA 4.0 Wikimedia Commons

Der Musik-Streamingdienst Deezer hat ein Erkennungssystem eingeführt, das speziell darauf ausgelegt ist, vollständig KI-generierte Songs zu identifizieren. Laut Angaben des Unternehmens kann die Technologie bis zu 10.000 solcher Titel pro Tag erkennen.
Dieses Tool soll mehr Transparenz für die Hörer schaffen und gleichzeitig die Rechte von Künstlern schützen. Um den Einfluss von KI-generierter Musik auf die Plattform zu regulieren, plant Deezer, diese Inhalte zu kennzeichnen und von redaktionellen sowie algorithmischen Empfehlungen auszuschließen. Zudem sollen betrügerische Accounts, die gefälschte Musik hochladen, entfernt werden.
Das System erkennt bereits Musik aus bekannten KI-Modellen wie Suno und Udio und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Künftig soll es auch in der Lage sein, künstlich generierte Stimmen zu identifizieren.
Aurelien Herault, Innovationsleiter bei Deezer, betont, dass das Unternehmen große Fortschritte bei der Entwicklung dieser Technologie gemacht hat und weiterhin an einer führenden Lösung im Bereich KI-Erkennung arbeitet.
Mit dieser Maßnahme reagiert Deezer auf die zunehmende Verbreitung von KI-generierter Musik und setzt sich für faire Bedingungen im digitalen Musikgeschäft ein.

29.01.25- Künstliche Intelligenz in der Musik: Chancen und Herausforderungen für Kreative

Als leidenschaftlicher Musiker und Musikliebhaber, der seit Kindertagen von der Magie des Musizierens fasziniert ist, betrachte ich (C. Burns) die zunehmende Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Musik mit gemischten Gefühlen. Einerseits bietet KI spannende Möglichkeiten, andererseits wirft sie Fragen über Kreativität, Authentizität und die Rolle des Menschen in der Kunst auf.

Kreativität: Das Herzstück der Menschlichkeit
Musikalische Kreativität ist eine der einzigartigen Fähigkeiten, die uns Menschen auszeichnen. Sie erlaubt uns, Emotionen in Melodien und Harmonien zu gießen, Geschichten zu erzählen und Verbindungen zu schaffen, die Worte allein nicht erreichen können. In einer Welt, in der Maschinen zunehmend Aufgaben übernehmen, die einst nur Menschen vorbehalten waren, stellt sich die Frage: Kann KI wirklich kreativ sein?

Die neuen Fähigkeiten der KI
In den letzten Jahren hat sich die Technologie rapide weiterentwickelt. KI kann heute vier Hauptaufgaben in der Musik erfüllen:
Stimmen klonen: KI kann Stimmen bekannter Künstler imitieren und für neue Musikproduktionen verwenden. Diese Technologie wirft jedoch rechtliche und ethische Fragen auf, insbesondere wenn Stimmen ohne Zustimmung der Künstler verwendet werden.
Musik komponieren: Durch das Analysieren tausender Musikstücke kann KI Muster erkennen und eigene Kompositionen erstellen. Doch während einige Ergebnisse beeindruckend sind, fehlt oft die emotionale Tiefe und Innovation, die menschliche Kompositionen auszeichnen.
Mixing und Mastering: Einige KI-Tools können grundlegende Mixing- und Mastering-Aufgaben übernehmen. Allerdings fehlt diesen automatisierten Prozessen oft die individuelle Note, die ein erfahrener Produzent einbringen würde.
Unterstützung im kreativen Prozess: KI kann Musiker und Produzenten inspirieren, indem sie Vorschläge für Melodien, Akkorde oder Sounddesign liefert. Diese Tools können besonders hilfreich sein, um kreative Blockaden zu überwinden.
Der Einfluss auf den kreativen Prozess

Trotz der Fortschritte gibt es deutliche Grenzen. Musikstile, die stark von kulturellen oder regionalen Besonderheiten geprägt sind, stellen für KI nach wie vor eine Herausforderung dar. Während KI beispielsweise bei Pop oder Blues solide Ergebnisse liefert, tut sie sich mit Genres wie Flamenco oder traditionellen Volksliedern schwer. Zudem wirkt die Struktur vieler KI-komponierter Stücke oft schematisch und vorhersehbar.

Ethische und rechtliche Fragen
Die Verwendung von KI in der Musikproduktion wirft auch wichtige ethische Fragen auf. Wem gehört die Musik, die von einer Maschine geschaffen wurde? Wie schützen wir die Rechte von Künstlern, deren Stimmen oder Stilistik für KI-Modelle genutzt wurden? Hier müssen gesetzliche Regelungen mit der technologischen Entwicklung Schritt halten.

Eine Chance für Musiker und Produzenten
Trotz aller Bedenken bietet KI enorme Möglichkeiten für die Musikbranche. Sie kann Routineaufgaben erleichtern, kreative Prozesse bereichern und neue Klangwelten erschließen. Wichtig ist, dass wir diese Technologien nicht als Ersatz, sondern als Werkzeug betrachten. Die menschliche Kreativität bleibt das Herzstück der Musik – und darin liegt ihre wahre Magie.
KI kann uns inspirieren, uns herausfordern und uns neue Wege aufzeigen, doch sie wird niemals den menschlichen Geist ersetzen. Vielleicht ist es gerade diese Kombination aus menschlicher Emotionalität und maschineller Präzision, die die Musik der Zukunft prägen wird.

28.01.25- Brand X: Die Geschichte einer ikonischen Jazz-Rock-Band

Brand X wurde Mitte der 1970er Jahre als experimentelle Musikerformation gegründet, ohne zunächst professionelle Ambitionen zu verfolgen. Die Gründungsmitglieder John Goodsall, ein erfahrener Gitarrist, der bereits mit Atomic Rooster gearbeitet hatte, und Bassist Percy Jones, trafen auf Phil Collins, den Schlagzeuger der Progressive-Rock-Band Genesis, während der Aufnahmen zu Brian Enos Another Green World (1975). Ursprünglich war Bill Bruford von Yes als Drummer vorgesehen, doch Collins übernahm schließlich den Posten.
Die Gruppe formierte sich endgültig während der Arbeit an der Jazz-Rock-Adaption von Prokofjews Peter and the Wolf (1975), einem Projekt von Robin Lumley und Jack Lancaster, an dem auch prominente Musiker wie Gary Moore und Brian Eno beteiligt waren. Mit ihrer ersten Demoaufnahme, der Aufnahme von Lumley als Keyboarder und einem Vertrag mit Charisma Records, entstand Brand X in seiner ersten vollständigen Formation.
Das Debütalbum Unorthodox Behaviour erschien 1976 und war mit 100.000 verkauften Exemplaren in Großbritannien ein unerwarteter Erfolg. Die Musik, stark vom Jazz geprägt, überraschte mit ihrer experimentellen Natur. Kurz darauf wurde der Perkussionist Morris Pert Mitglied der Band, und 1977 folgte das Album Moroccan Roll, das als eines der besten Werke der Band gilt. Es war stilistisch strukturierter, und Phil Collins steuerte erstmals Gesang bei (Sun in the Night).
Nach einer kurzen Tournee wurde das Live-Album Livestock veröffentlicht, das Tourmitschnitte enthielt. In den späten 1970er Jahren wechselte die Besetzung häufig: Kenwood Dennard, Chuck Burgi und Peter Robinson ersetzten nacheinander verschiedene Mitglieder. Das Album Masques (1978) zeigte die Band auf ihrem künstlerischen Höhepunkt, doch der kommerzielle Druck nahm zu.
Herausforderungen und erste Auflösung

1979 führten Sessions in Ringo Starrs Startling Studios zu dem Album Product. Es enthielt untypische, von Collins gesungene Tracks, die Fans und Kritiker polarisierten. Trotz einer USA-Tournee blieb der Erfolg aus, und das Folgealbum Do They Hurt? (1980) konnte den Abwärtstrend nicht stoppen. Collins' wachsende Popularität durch seine Solokarriere führte zu Konflikten innerhalb der Band. Das Album Is There Anything About? (1982) erhielt verheerende Kritiken und markierte das Ende der Aktivitäten von Brand X.
1992 reformierten Goodsall und Jones Brand X mit Frank Katz am Schlagzeug. Die Alben X-Communication (1992) und Manifest Destiny (1996) zeigten einen moderneren Sound, der durch den Xylophonisten Marc Wagnon bereichert wurde. Die Band tourte erfolgreich durch Europa, doch Percy Jones gründete parallel die experimentellere Formation Tunnels, die ähnliche musikalische Einflüsse wie Brand X aufwies.
Die Band setzte ihre Tätigkeit mit wechselnder Besetzung fort, wobei Projekte wie Schizoid Dimension (1997), eine Tribut-CD an King Crimson, hervorzuheben sind. Goodsall und Jones arbeiteten in verschiedenen Konstellationen weiter, beispielsweise bei Nuove Musiche (2000), einer Mischung aus Renaissance, Jazz und Rock.
Am 10. November 2021 verstarb John Goodsall im Alter von 68 Jahren, woraufhin Lumley und Jones das endgültige Ende der Band bekanntgaben. Robin Lumley starb am 9. Mai 2023 mit 75 Jahren an einem plötzlichen Herzversagen.

Das Erbe von Brand X
Brand X bleibt als eine der einflussreichsten Jazz-Rock-Bands in Erinnerung. Ihre innovative Kombination aus Jazz, Rock und experimentellen Elementen inspirierte zahlreiche Musiker und hinterließ einen bleibenden Eindruck in der Musikgeschichte.

27.01.25- Beatles-Legende Ringo Starr wechselt von Rock zu „wunderschöner“ Country-Musik

Ringo Starr, der legendäre Schlagzeuger der Beatles, hat eine neue musikalische Richtung eingeschlagen. Statt Rock steht nun Country-Musik im Fokus seines Schaffens. Bei dem Event „Ringo & Friends at the Ryman“, das kürzlich im berühmten Ryman Auditorium in Nashville stattfand, zeigte Starr seine Begeisterung für das Genre.

Ein Abend voller Musik und Solidarität
Das Konzert brachte zahlreiche Künstler zusammen, die Starr bei seinen Country-inspirierten Performances unterstützten. Dabei kombinierte er Klassiker aus seiner Karriere mit neu interpretierten Country-Stücken. Der Erlös der Veranstaltung wurde an Organisationen gespendet, die Menschen unterstützen, die von den verheerenden Waldbränden in Los Angeles betroffen sind. Starr betonte, wie wichtig es sei, der Gemeinschaft in schwierigen Zeiten beizustehen.

Von Liverpool nach Nashville: Eine neue musikalische Reise
Ringo Starrs Liebe zur Country-Musik ist nicht neu. Bereits zu Beatles-Zeiten nahm er Songs wie „Act Naturally“ auf, die vom typischen Country-Sound geprägt waren. Seine neue musikalische Ausrichtung sei jedoch eine Möglichkeit, „etwas Schönes und anderes“ zu schaffen, so Starr. „Country-Musik hat eine ehrliche und emotionale Tiefe, die ich bewundere“, erklärte er in einem Interview.

Ein Mix aus Alt und Neu
Während des Abends präsentierte Starr sowohl eigene Klassiker als auch Cover-Versionen von Country-Hits. Unterstützt wurde er von einer Vielzahl talentierter Musiker, die den Abend zu einem besonderen Erlebnis machten. Die Zuschauer im ausverkauften Ryman Auditorium waren begeistert von Starrs authentischer Darbietung und seiner Verbindung zum Country-Genre.

Ein Musiker, der Grenzen überschreitet
Ringo Starr hat im Laufe seiner Karriere immer wieder bewiesen, dass er sich nicht auf ein Genre festlegen lässt. Von Rock über Pop bis hin zu Country bleibt er ein vielseitiger Künstler, der seine Leidenschaft für Musik in all ihren Facetten auslebt. Sein Engagement für wohltätige Zwecke zeigt zudem, dass Starr nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich eine inspirierende Persönlichkeit ist.
Mit seinem Wechsel zur Country-Musik beweist Ringo Starr einmal mehr, dass er bereit ist, neue Wege zu gehen, ohne seine Wurzeln zu vergessen. Fans dürfen gespannt sein, welche Projekte er in Zukunft angehen wird.

26.01.25- Streit um KI und Urheberrecht: GEMA klagt gegen Suno AI

Die GEMA hat beim Landgericht München Klage gegen das US-Unternehmen Suno AI eingereicht. Im Kern des Konflikts steht die Nutzung von KI-generierten Musikstücken, die laut GEMA auf urheberrechtlich geschütztem Material basieren. Der Fall wirft komplexe Fragen über den Umgang mit KI, Urheberrecht und die Zukunft der Musikindustrie auf.

Der Fall: Nutzung geschützter Werke durch KI
Suno AI bietet ein KI-Tool an, mit dem Nutzer auf Basis von Textbefehlen neue Musikstücke erstellen können. Laut GEMA erzeugt das System dabei Inhalte, die bestehenden Hits in Melodie, Harmonie und Rhythmus nahezu identisch ähneln. Unter den betroffenen Songs befinden sich unter anderem "Forever Young" von Alphaville und "Atemlos" von Kristina Bach.
Die GEMA wirft Suno AI vor, geschützte Musikstücke für das Training der KI genutzt zu haben, ohne die Urheber zu entschädigen. Diese Praxis gefährde die wirtschaftliche Grundlage von Komponisten und Textdichtern, so die Verwertungsgesellschaft.

Kritische Hinterfragung: Eine neue Dimension von Kreativität oder Urheberrechtsverletzung?
KI als neues Werkzeug oder Plagiatsmaschine?
Die Kernfrage lautet, ob die durch Suno AI generierten Stücke tatsächlich „neue“ Kunstwerke sind oder ob sie als derivative Werke gelten, die auf geschütztem Material basieren. KI-Systeme wie das von Suno AI reproduzieren keine Songs direkt, sondern erzeugen Werke, die auf einem algorithmischen Verständnis der Musik basieren. Das macht die Abgrenzung schwierig: Ab wann ist Ähnlichkeit eine Urheberrechtsverletzung?

Transparenz beim Training von KI-Systemen:
Ein Hauptvorwurf der GEMA betrifft die mangelnde Transparenz darüber, welche Daten für das KI-Training genutzt wurden. Während Suno AI behauptet, das Training erfolge auf legalem Material, bleibt unklar, ob tatsächlich urheberrechtlich geschützte Werke in den Datensätzen enthalten sind. Hier stellt sich die Frage: Sollten KI-Unternehmen verpflichtet sein, ihre Trainingsmethoden offenzulegen?

Gefahr oder Chance für die Musikindustrie?
Kritiker argumentieren, dass KI-Systeme wie Suno AI kreative Prozesse beschleunigen und den Zugang zu Musikproduktion demokratisieren könnten. Andererseits könnte eine kommerzielle Nutzung ohne angemessene Vergütung der Urheber langfristig die Existenzgrundlage von Künstlern gefährden. Hier entsteht ein Spannungsfeld zwischen Innovation und Schutz bestehender Rechte.

Rechtslage: Grauzonen im Urheberrecht
Im Mittelpunkt des Rechtsstreits steht die Frage, ob KI-Anbieter für das Training ihrer Systeme Lizenzen erwerben müssen. Eine europäische Ausnahmeregelung für Text- und Data-Mining erlaubt es, Daten zu wissenschaftlichen Zwecken zu analysieren, was jedoch nicht für kommerzielle Anwendungen wie die von Suno AI gilt. Die Klage könnte somit richtungsweisend für künftige Lizenzmodelle und Regularien im Umgang mit KI sein.

Fazit: Ein Balanceakt zwischen Innovation und Schutz
Die Klage der GEMA gegen Suno AI verdeutlicht die Herausforderungen, die der rasante Fortschritt der KI-Technologie mit sich bringt. Während die Technologie enorme kreative Möglichkeiten eröffnet, wirft sie auch grundlegende Fragen zum Schutz geistigen Eigentums auf. Der Fall könnte ein Präzedenzurteil schaffen, das nicht nur die Musikindustrie, sondern auch andere kreative Bereiche prägen wird. Innovation und der Schutz der Urheberrechte müssen in eine Balance gebracht werden – eine Aufgabe, die national und international noch gelöst werden muss.

25.01.25- Garth Hudson: Ein Virtuose der Rockmusik ist gestorben

Die Musikwelt trauert um Garth Hudson, den legendären kanadischen Musiker und Keyboarder der Band The Band, die mit Bob Dylan tourte, bevor sie selbst weltberühmt wurde. Hudson verstarb im Alter von 87 Jahren in einem Pflegeheim in Woodstock, nahe New York, wie ein Freund gegenüber der Nachrichtenagentur The Canadian Press mitteilte.

Ein außergewöhnlicher Musiker
Garth Hudson wurde am 2. August 1937 in Windsor, Ontario, geboren. Schon früh zeigte sich sein außergewöhnliches musikalisches Talent, insbesondere seine Virtuosität an den Tasteninstrumenten. Seine Leidenschaft galt vor allem der Orgel, die er zu seinem Markenzeichen machte. Mit einer Mischung aus Klassik, Jazz, Blues und Rock entwickelte Hudson einen einzigartigen Stil, der The Band einen unverwechselbaren Klang verlieh.

Der Weg zu The Band
In den frühen 1960er Jahren schloss sich Hudson der Gruppe The Hawks an, die später als The Band Berühmtheit erlangen sollte. Gemeinsam mit Robbie Robertson, Levon Helm, Rick Danko und Richard Manuel prägte Hudson eine Ära der Rockmusik. Anfangs begleitete die Gruppe Bob Dylan auf Tourneen, wobei sie dazu beitrug, den Übergang des Folk-Idols zur elektrischen Musik zu gestalten. Diese Zusammenarbeit war wegweisend und wurde von Kritikern gefeiert.

Der Durchbruch und ein prägendes Erbe
1968 veröffentlichte The Band ihr Debütalbum Music from Big Pink, das die Musikwelt revolutionierte. Mit Songs wie The Weight und I Shall Be Released beeinflusste die Band Generationen von Musikern. Hudsons Orgelspiel war ein wesentlicher Bestandteil des charakteristischen Sounds der Gruppe. Seine komplexen Arrangements und innovativen Ideen setzten Maßstäbe.

Ein Leben für die Musik
Neben seiner Arbeit mit The Band war Garth Hudson auch als Solokünstler und Gastmusiker aktiv. Er spielte auf Alben von Künstlern wie Van Morrison und Leonard Cohen und blieb stets ein gefragter Musiker. Trotz seiner virtuosen Fähigkeiten blieb Hudson ein bescheidener Mensch, der die Musik stets in den Vordergrund stellte.

Abschied von einer Legende
Mit dem Tod von Garth Hudson verliert die Musikwelt eine ihrer prägenden Figuren. Seine Kreativität, seine technischen Fähigkeiten und sein Gespür für Musik werden unvergessen bleiben. Hudsons Einfluss reicht weit über die Rockmusik hinaus und wird auch künftige Generationen inspirieren.
Sein Freund und Kollege Robbie Robertson, der 2023 verstarb, beschrieb Hudson einst als „den Herzschlag unserer Musik“. Nun, da beide gegangen sind, bleibt ihre Musik ein ewiges Vermächtnis.

24.01.25- Robert Cray: Eine Blues-Legende mit einzigartigem Stil

Robert Cray gehört zu den herausragendsten Vertretern des modernen Blues. Mit seiner samtigen Stimme, seinem unverkennbaren Gitarrenspiel und einer Karriere, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt, hat er den Blues nicht nur am Leben erhalten, sondern auch in neue Höhen geführt.

Die Anfänge: Liebe zum Blues und erste Erfolge
Robert Cray wurde am 1. August 1953 in Columbus, Georgia, geboren. Schon in jungen Jahren begann er, Gitarre zu spielen. Während seiner Zeit an der Highschool entdeckte er seine Liebe zum Blues und wurde stark von Künstlern wie Albert Collins, Freddie King und Muddy Waters inspiriert. Im Alter von zwanzig Jahren besuchte er die Konzerte dieser Bluesgrößen, was ihn dazu bewegte, eine eigene Band zu gründen.
Mit seiner Band spielte Cray in den 1970er Jahren zahlreiche Konzerte entlang der Westküste der USA und erarbeitete sich einen Ruf als außergewöhnliches Talent. 1978 veröffentlichte er seine erste Aufnahme, die den Grundstein für eine bemerkenswerte Karriere legte.

Der Durchbruch: Grammys und Radiohits
Der große Durchbruch gelang Cray in den 1980er Jahren mit dem Album Strong Persuader, das bis heute als Meilenstein des modernen Blues gilt. Das Werk wurde mit einem Grammy ausgezeichnet, ebenso wie drei weitere seiner Alben. Die Single Smokin’ Gun entwickelte sich zu einem Radiohit und trug wesentlich dazu bei, Crays Bekanntheit über die Grenzen der Blues-Community hinaus zu steigern. 1993 wurde sein Song I Was Warned mit dem Living Blues Award ausgezeichnet.

Zusammenarbeit mit Legenden
Crays Virtuosität und sein einfühlsamer Stil machten ihn zu einem gefragten Musiker. Er arbeitete mit Blues- und Rockgrößen wie John Lee Hooker, B.B. King, Eric Clapton und Keb’ Mo’ zusammen. Besonders bemerkenswert ist seine Kooperation mit Clapton: Gemeinsam komponierten sie 1989 die Rockballade Old Love. 2006 war Cray zudem als Vorband auf Claptons Back Home-Tour zu sehen, was seine Position als einer der führenden Blueskünstler weiter festigte.

Eine Ehrung für die Ewigkeit
2011 wurde Robert Cray in die Blues Hall of Fame der Blues Foundation aufgenommen, eine verdiente Anerkennung für seine Verdienste um die Bluesmusik. Im Laufe seiner Karriere trat er weltweit auf und brachte den Blues einem breiten Publikum näher, ohne dabei seine Wurzeln zu verlieren.

Ein Musiker, der den Blues neu definiert
Robert Cray hat den Blues modernisiert, ohne den Respekt für die Tradition zu verlieren. Seine Fähigkeit, Elemente aus Soul, R&B und Rock zu integrieren, hat ihm geholfen, den Blues einem neuen Publikum zugänglich zu machen. Mit einer Karriere voller Auszeichnungen, Kooperationen und unvergesslicher Musik bleibt Robert Cray eine der prägenden Figuren des Genres und ein Vorbild für kommende Generationen.

23.01.25- Die Rockwelt trauert: Gitarren-Legende John Sykes mit 65 Jahren verstorben

Die Musikwelt hat einen ihrer einflussreichsten Gitarristen verloren: John Sykes, bekannt für seinen virtuosen Stil und seine wegweisenden Beiträge zur Rockmusik, ist im Alter von 65 Jahren verstorben. Sein Tod markiert das Ende einer beeindruckenden Karriere, die Generationen von Musikern und Fans gleichermaßen inspiriert hat.

Ein Leben für die Musik
John Sykes, geboren am 29. Juli 1959 in Reading, England, begann seine Karriere in den frühen 1980er-Jahren und erlangte schnell Anerkennung für sein außergewöhnliches Talent. Er war Mitglied mehrerer ikonischer Bands, darunter Thin Lizzy, Whitesnake und Blue Murder, und prägte mit seinem unverwechselbaren Gitarrenspiel und seinen einprägsamen Riffs die Rockszene nachhaltig.
Mit Thin Lizzy arbeitete er an deren letztem Studioalbum "Thunder and Lightning" (1983) mit, das durch seine energiegeladenen Soli und seinen Beitrag als Co-Songwriter hervorstach. Noch größer wurde sein Einfluss bei Whitesnake, wo er an dem bahnbrechenden Album "Whitesnake" (1987) mitwirkte, das Welthits wie "Still of the Night" und "Is This Love" hervorbrachte.

Der Stil eines Meisters
Sykes’ Gitarrenspiel war eine einzigartige Mischung aus kraftvollen Riffs und melodiösen Soli, die von Blues, Hard Rock und Metal beeinflusst waren. Seine Fähigkeit, Emotionen mit technischer Präzision zu verbinden, machte ihn zu einem der führenden Gitarristen seiner Generation. Sein legendärer Einsatz der Gibson Les Paul Custom prägte unzählige Aufnahmen und Live-Auftritte.

Ein bleibendes Vermächtnis
Nach seiner Zeit bei Whitesnake gründete Sykes die Band Blue Murder, mit der er sich weiter als Songwriter und Musiker etablierte. Alben wie "Blue Murder" (1989) und "Nothin' But Trouble" (1993) sind heute Kultklassiker des Hard Rock.
In den letzten Jahren konzentrierte sich Sykes auf Soloprojekte und gelegentliche Auftritte. Trotz seines vergleichsweise ruhigen Rückzugs aus dem Rampenlicht blieb er eine Ikone und Inspiration für unzählige Gitarristen weltweit.

Die Reaktionen
Die Nachricht von Sykes’ Tod löste eine Welle der Trauer und des Gedenkens aus. Musiker und Fans weltweit würdigten ihn in sozialen Medien und betonten seinen Einfluss auf die Rock- und Metalwelt. David Coverdale, Frontmann von Whitesnake, schrieb: „John war ein wahrer Virtuose und Freund. Die Rockwelt hat heute einen Giganten verloren.“

Abschied von einer Legende
John Sykes hinterlässt ein musikalisches Erbe, das die Rockwelt für immer bereichern wird. Seine Werke, von explosiven Soli bis zu zeitlosen Hits, werden auch kommende Generationen inspirieren. Die Welt hat einen ihrer größten Musiker verloren, doch sein Geist lebt in seiner Musik weiter.

22.01.25- Todesursache von Jimi Hendrix: Wie starb der legendäre Gitarrist?

Am 18. September 1970 verstarb Jimi Hendrix, der bis heute als einer der einflussreichsten Gitarristen der Musikgeschichte gilt, im Alter von nur 27 Jahren. Sein Tod schockierte die Welt und hinterließ zahlreiche Fragen, da die genauen Umstände seines Ablebens bis heute nicht abschließend geklärt sind. Hendrix war ein musikalisches Genie, dessen virtuos gespielte Gitarre und innovativer Einsatz von Effekten die Rockmusik nachhaltig prägten. Doch sein plötzlicher Tod war ebenso mysteriös wie tragisch.

Die Nacht vor seinem Tod
Am Abend des 17. September 1970 verbrachte Hendrix Zeit mit seiner Freundin Monika Dannemann, einer deutschen Malerin, in ihrer Wohnung im Londoner Stadtteil Notting Hill. Er hatte an diesem Abend Wein getrunken und nahm offenbar auch Schlaftabletten ein. Zeugenaussagen zufolge war er in den Tagen vor seinem Tod erschöpft, da er unter großem beruflichen Druck stand und gesundheitliche Probleme hatte.

Die Entdeckung seines Leichnams
Am Morgen des 18. September fand Monika Dannemann Hendrix bewusstlos in ihrem Apartment. Sie rief umgehend den Notarzt. Als die Sanitäter eintrafen, war Hendrix nicht mehr bei Bewusstsein und zeigte keine Lebenszeichen. Er wurde in das St. Mary Abbot's Hospital gebracht, wo er wenig später für tot erklärt wurde.

Die Autopsie
Die Autopsie ergab, dass Hendrix an einer Aspiration von Erbrochenem gestorben war, die durch eine Überdosis Schlaftabletten verursacht wurde. Die genaue Dosis des Schlafmittels Vesparax, das Hendrix einnahm, war achtmal höher als die empfohlene Menge. Dies führte zu einem Atemstillstand und letztlich zu seinem Tod. Alkohol, der ebenfalls im Spiel war, könnte die Wirkung der Tabletten verstärkt haben.

Verschwörungstheorien und offene Fragen
Trotz der offiziellen Todesursache ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien um Hendrix’ Tod. Einige vermuten, dass er Opfer eines Mordkomplotts wurde, möglicherweise aus politischen Motiven, da Hendrix mit seiner Musik und seinen Aussagen eine bedeutende Stimme der Gegenkultur war. Andere spekulieren, dass er absichtlich oder versehentlich eine Überdosis nahm, da er unter Depressionen litt. Es gibt jedoch keine stichhaltigen Beweise für diese Theorien.
Monika Dannemann, die als letzte Person Zeit mit Hendrix verbracht hatte, machte widersprüchliche Aussagen zu den Ereignissen der Nacht, was weitere Spekulationen anheizte. Einige Freunde von Hendrix warfen ihr vor, nicht rechtzeitig Hilfe geholt zu haben. Sie bestritt diese Vorwürfe vehement, bis zu ihrem eigenen Tod 1996.

Der Mythos des "27 Club"
Hendrix’ Tod war ein bedeutender Moment in der Musikgeschichte und trug zur Entstehung des sogenannten "27 Club" bei – einer Gruppe berühmter Musiker, die alle im Alter von 27 Jahren starben, darunter Janis Joplin, Jim Morrison und später auch Kurt Cobain und Amy Winehouse. Dieses Phänomen wird oft als Symbol für die zerstörerischen Folgen von Ruhm, Druck und Drogenmissbrauch gesehen.

Hendrix’ Vermächtnis
Obwohl Jimi Hendrix nur vier Jahre lang im Rampenlicht stand, hinterließ er ein gewaltiges musikalisches Erbe. Alben wie "Are You Experienced", "Axis: Bold as Love" und "Electric Ladyland" gelten als Meisterwerke und beeinflussen bis heute Musiker auf der ganzen Welt.
Sein Tod bleibt eine Mahnung an die Zerbrechlichkeit des Lebens und die Herausforderungen des Ruhms. Die Musik von Jimi Hendrix jedoch lebt weiter und inspiriert Generationen von Künstlern und Fans. Der Mythos um sein Leben und sein mysteriöses Ableben wird wohl nie vollständig aufgeklärt werden, doch sein Beitrag zur Musik bleibt unvergessen.

21.01.25- Teddy Osei: Der Vater des Afro-Rock ist mit 88 Jahren gestorben

Der ghanaische Musikpionier und Saxophonist Teddy Osei, Gründer der legendären Afro-Rock-Band Osibisa, ist im Alter von 88 Jahren in London verstorben. Sein Tod wurde am Dienstag bekanntgegeben und löste weltweit Trauer aus.
In einer offiziellen Mitteilung wurde Osei als „eine wichtige Stimme in Musik und Kultur“ gewürdigt, die zwar fehlen, aber niemals vergessen sein wird. Teddy Osei erlangte Berühmtheit als kreativer Kopf und Multi-Instrumentalist von Osibisa. Mit seinem unverwechselbaren Stil prägte er den Sound der Band, die mit ihren energiegeladenen und warmen Songs kulturelle sowie musikalische Grenzen überwand. Seine Vision schuf eine neue Klangwelt, die afrikanische Rhythmen mit Elementen aus Rock, Soul, Jazz und Funk verschmolz.
Die Musikergewerkschaft Ghanas (Musiga) ehrte ihn in einem emotionalen Tribut. „Teddy Osei war nicht nur ein Pionier der Musik, sondern auch ein kultureller Botschafter, der afrikanische Klänge in die Welt trug“, erklärte Musiga-Präsident Bessa Simons.
Geboren am 1. Dezember 1937 in Kumasi, Ghana, wurde Osei früh von der Musik inspiriert. Sein Vater spielte in Schulbands, was Osei dazu ermutigte, seine eigene musikalische Reise zu beginnen. Besonders faszinierte ihn das Saxophon, dessen Beherrschung er während seiner Schulzeit in Sekondi perfektionierte.
In den 1960er-Jahren zog Osei mit einem Regierungsstipendium nach London, um Musik und Schauspiel zu studieren. Dort gründete er seine erste Band, Cat's Paw, die Highlife-Rhythmen mit Rock und Soul kombinierte.
1969 folgte dann der Meilenstein: Gemeinsam mit Sol Amarfio und Mac Tontoh rief Osei die Band Osibisa ins Leben. Der Name leitet sich von einem Wort in der ghanaischen Fante-Sprache ab, das „Highlife“ bedeutet. Osibisa wurde zu einer der ersten afrikanischen Bands, die weltweit Anerkennung fanden.
Mit Hits wie „Sunshine Day“ und „Dance the Body Music“ schaffte es Osibisa in die britischen Charts und begeisterte mit ihren Live-Auftritten ein internationales Publikum. Ihre Tourneen führten sie durch Europa, Asien und Afrika. Ein denkwürdiges Highlight war ihr Auftritt bei den Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit Simbabwes im Jahr 1980, wo sie neben Bob Marley und den Wailers spielten.
In einem Interview im Jahr 2021 erklärte Osei, dass er Musik machte, um „einen Unterschied in der afrikanischen Musikszene“ zu bewirken. Ohne Osibisa, so Osei, hätte es keinen Fela Kuti gegeben, den Begründer des Afrobeat.
Teddy Osei hinterlässt ein reiches musikalisches Erbe, das Generationen von afrikanischen Künstlern inspiriert hat und weiterhin inspirieren wird. „Osibisa gab Afrikanern das Selbstbewusstsein in ihre eigene Musik“, sagte er einmal. Sein Tod markiert das Ende einer Ära, doch seine bahnbrechenden Innovationen und seine Rolle als Brückenbauer zwischen Kulturen werden unvergessen bleiben. Osei hat der Welt gezeigt, wie kraftvoll die universelle Sprache der Musik sein kann.

20.01.25- Akustische Abgründe: Wie David Lynch die Musik prägte

David Lynch, der letzte Woche verstorbene Meisterregisseur, war nicht nur ein visionärer Filmemacher, sondern auch ein einflussreicher Klangkünstler. Seine Filme und Serien, darunter Klassiker wie Blue Velvet, Twin Peaks und Mulholland Drive, sind ohne ihre musikalischen Dimensionen kaum vorstellbar. Lynch verstand es wie kaum ein anderer, Musik als narrative Kraft einzusetzen und schuf so akustische Welten, die das Publikum gleichermaßen verzauberten und verstörten.

Der Architekt musikalischer Karrieren
Lynch arbeitete eng mit Komponisten wie Angelo Badalamenti zusammen, dessen melancholische, ätherische Klanglandschaften das Herzstück von Twin Peaks wurden. Gleichzeitig förderte er Künstler wie Julee Cruise, deren zerbrechliche Stimme Songs wie „Falling“ zu Kult-Hymnen machte. Auch andere Musiker wie Chris Isaak oder Rebekah Del Rio profitierten von Lynchs Gespür für musikalische Dramatik. Seine Werke waren eine Bühne, auf der Musik neue Bedeutungen erhielt.

Lynch als Musiker
Doch Lynch war nicht nur Kurator, sondern auch selbst ein aktiver Musiker. Mit Projekten wie Crazy Clown Time oder The Big Dream schuf er Alben, die tief in den experimentellen Abgrund führten. Seine Musik war ein eigenwilliger Mix aus düsteren Klangtexturen, verzerrten Stimmen und hypnotischen Rhythmen – eine Verlängerung seiner filmischen Ästhetik.

Funkenflüge des Widerspruchs
Lynch liebte es, Kontraste zu erzeugen: romantische Balladen wie Roy Orbisons „In Dreams“ in den gewalttätigen Kulissen von Blue Velvet oder das sanfte Flüstern von Julee Cruise vor einem Hintergrund existenzieller Bedrohung. Diese Widersprüche erzeugten Spannungen, die seine Werke so einzigartig machten.

Ein bleibendes Erbe
David Lynchs Einfluss auf die Musikwelt reicht weit über den Soundtrack hinaus. Er hat gezeigt, dass Musik und Film nicht nur Hand in Hand gehen, sondern sich gegenseitig definieren können. Sein musikalisches Erbe wird genauso lebendig bleiben wie seine filmischen Meisterwerke – ein Klang, der nachhallt.

19.01.25- Unveröffentlichte Live-Aufnahme von Ella Fitzgerald aus dem Jahr 1967 erscheint als „The Moment of Truth: Ella At The Coliseum“

Am 17. Januar 2025 wurde bekannt gegeben, dass eine bislang unveröffentlichte Live-Aufnahme der legendären Sängerin Ella Fitzgerald aus dem Jahr 1967 am 28. Februar auf Verve Records erscheinen wird. Der Titel des Albums, „The Moment of Truth: Ella At The Coliseum“, lässt erahnen, dass hier ein besonderes musikalisches Dokument vorliegt. Die erste Single, ebenfalls mit dem Titel „The Moment of Truth“, ist bereits auf allen gängigen Streaming-Plattformen verfügbar.

Ein Schatz aus Norman Granz’ Sammlung
Die Aufnahme stammt aus der privaten Sammlung von Norman Granz, dem Gründer von Verve Records und einer der bedeutendsten Förderer des Jazz. Die am 30. Juni 1967 im Oakland Coliseum mitgeschnittenen Originalbänder wurden kürzlich wiederentdeckt und mit modernster Technik restauriert. Das Ergebnis ist eine klanglich beeindruckende Live-Aufnahme, die selbst für die damalige Zeit ungewöhnlich klar und detailreich ist.

Ella Fitzgerald und die Duke Ellington Orchestra
Besonders faszinierend ist die Zusammenarbeit zwischen Ella Fitzgerald und Mitgliedern des Duke Ellington Orchestra, die auf dieser Aufnahme zu hören ist. Die neun Tracks des Albums, von denen viele bisher unveröffentlicht sind, zeigen die Sängerin in Höchstform. Zwei Songs – „Alfie“ und „Music To Watch Girls By“ – gehören zu den Highlights, da sie erstmals offiziell in ihrer Interpretation auf Tonträger erscheinen.
In den späten 1960er-Jahren experimentierte Fitzgerald zunehmend mit zeitgenössischem Pop-Material und fügte ihrer klassischen Jazz-Setlist moderne Elemente hinzu. Unterstützt von den herausragenden Musikern des Ellington-Orchesters beweist sie dabei ihre Vielseitigkeit und ihr unvergleichliches Charisma. Zwischen Stücken interagiert sie charmant mit dem Publikum und lockert die Atmosphäre mit Humor, bevor sie die Zuhörer mit ihrer unvergleichlichen Stimme in den Bann zieht.

Die Besetzung: Meister des Jazz auf der Bühne
Die Begleitband von Ella Fitzgerald bestand aus Jimmy Jones (Klavier), Bob Cranshaw (Bass) und Sam Woodyard (Schlagzeug) – ein Trio, das für seinen kraftvollen Swing bekannt war. Ergänzt wurden sie durch einige der bekanntesten Musiker des Duke Ellington Orchestra, darunter Cat Anderson, Johnny Hodges und Paul Gonsalves. Dieses Zusammentreffen von „The First Lady of Song“ und „The Duke’s Men“ wird auf der Aufnahme in voller Pracht hörbar.

Ein musikalisches Highlight der Jazzgeschichte
„The Moment of Truth: Ella At The Coliseum“ ist nicht nur ein außergewöhnliches Live-Dokument, sondern auch ein Zeugnis für die außergewöhnliche Karriere einer der größten Jazz-Sängerinnen aller Zeiten. Mit dieser Veröffentlichung wird ein weiterer Meilenstein aus Fitzgeralds Schaffen einer neuen Generation von Hörern zugänglich gemacht.

18.01.25- Legendärer Saxophonist Marshall Allen veröffentlicht mit 100 Jahren sein erstes Soloalbum "New Dawn"

Der legendäre Saxophonist und Jazzmusiker Marshall Allen trotzt allen Erwartungen an das Alter. Mit beeindruckenden 100 Jahren zeigt sich der ehemalige Bandleader des Sun Ra Arkestra weiterhin unermüdlich in seiner Hingabe an neue Musik und Kunst. Nun hat Allen die Veröffentlichung seines allerersten Soloalbums mit dem Titel New Dawn angekündigt.
Seit den frühen 1950er-Jahren ist Marshall Allen ein unverzichtbarer Name in der Jazzszene. Der aus Kentucky stammende Musiker spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Avant-Jazz in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Mit einer beeindruckenden Diskografie, die seine musikalische Entwicklung über sieben Jahrzehnte dokumentiert, gehört Allen zu den prägenden Persönlichkeiten der Jazzgeschichte.
Trotz seines ikonischen Status und der zahllosen Alben, an denen er mitgewirkt hat, wird New Dawn sein erstes Album sein, das ausschließlich unter seinem Namen veröffentlicht wird. Zuvor war Allen vor allem durch seine Arbeiten unter dem Namen Sun Ra oder als Bandleader, Co-Leader oder Sideman bekannt.
Zusammen mit der Ankündigung des Albums hat Marshall Allen auch den Titeltrack von New Dawn veröffentlicht. Dieser enthält Gastvocals von Neneh Cherry sowie Texte von Knoel Scott. Scott, der über viele Jahre gemeinsam mit Marshall im Sun Ra Arkestra gespielt hat, bringt in diesem Song seine enge musikalische Verbindung mit Allen voll zur Geltung.
Produzent Jan Lankisch hebt hervor, dass Scott eine treibende Kraft hinter dem Projekt war: „[Scott] kannte Marshall besser als jeder andere, und sein tiefes Verständnis für Marshalls Kompositionen war ausschlaggebend bei der Auswahl des Materials für das Album.“
New Dawn erscheint am 14. Februar 2025 – ein perfektes Valentinstagsgeschenk für Jazz- und Afrofuturismus-Fans weltweit. Wenn der Titeltrack ein Hinweis auf den Rest des Albums ist, könnte New Dawn eines der größten Werke von Marshall Allen in den letzten Jahren werden.

17.01.25- Die Zukunft der Musikindustrie: Wie KI kreative Rechte bedroht und was jetzt getan werden muss

Die Musikbranche befindet sich an einem Wendepunkt, an dem Technologie entweder ihren Wert steigern oder ihre Grundfesten erschüttern könnte. Die disruptiven Auswirkungen von KI, gepaart mit der Trägheit der Branche, haben bereits die Voraussetzungen für massive Veränderungen geschaffen. Mit der zunehmenden Entwicklung fortschrittlicher KI-Modelle und einer politischen Dynamik, die entweder Kreative schützen oder deren Existenz weiter bedrohen könnte, steht die Branche vor einer technologischen Abrechnung. Die Frage ist nicht mehr, ob KI die Musikindustrie beeinflussen wird, sondern wie groß der Schaden sein wird und ob er eingedämmt werden kann. Ein Blick auf die bevorstehenden Herausforderungen und notwendige Veränderungen zeigt, wie dringend Handlungsbedarf besteht.

Die Bedrohung durch KI als Urheberrechtsverletzer
Generative KI-Modelle sind mittlerweile in der Lage, Songs zu erstellen, die kaum von menschlichen Kompositionen zu unterscheiden sind. Diese Modelle werden mit riesigen, nicht lizenzierten Datensätzen trainiert, die aus dem Internet und von Musikplattformen stammen. Dieser Ansatz verletzt mutmaßlich die Urheberrechte von Millionen von Künstlern, während die Verantwortung unklar bleibt. Gerichte stehen erst am Anfang, die rechtlichen Konsequenzen von KI-generierten Werken zu untersuchen, was die Künstler in eine schutzlose Lage versetzt. Die bestehenden Urheberrechtsgesetze sind nicht darauf ausgelegt, Eigentumsstreitigkeiten zu klären, wenn Maschinen Songs aus Fragmenten tausender existierender Werke erschaffen.
Die wirtschaftlichen Folgen dieser rechtlichen Lücke sind enorm. Plattformen wie Spotify setzen zunehmend auf KI-generierte Musik, um Kosten zu senken, was die Einnahmequellen für menschliche Künstler weiter schrumpfen lässt. Warum sollte ein teurer Musikkatalog lizenziert werden, wenn KI etwas „gut Genuges“ kostenlos erzeugen kann?
Großbritannien steht derzeit an der Spitze der Debatte um Urheberrechtsreformen für KI. Entscheidungsträger diskutieren, ob KI-Modelle uneingeschränkte Rechte erhalten sollen, auf kreative Werke ohne Lizenzierung zuzugreifen. Diese Entwicklung alarmiert Künstlerverbände, die befürchten, dass solche Regelungen weltweit einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen könnten. Sollte Großbritannien diesen Weg einschlagen, könnten die EU, die USA und andere Regionen folgen und somit unlizenzierte generative KI-Tools in großem Stil zulassen. Künstler müssen jetzt aktiv werden und politischen Druck ausüben, um strengere Rahmenbedingungen zu fordern, wie z. B. Opt-in-Lizenzmodelle, die kreative Rechte über die Interessen der Tech-Industrie stellen.
Bis Mitte 2025 könnte die KI-Branche nahezu ungehindert operieren und Musik auf Basis unlizenzierter Datensätze produzieren. Für Künstler war die Notwendigkeit, sich zu mobilisieren und Einfluss auf diese politischen Entscheidungen zu nehmen, noch nie so dringend wie heute.

16.01.25- Nachruf: Barre Phillips – Pionier der improvisierten Musik

Barre Phillips (27. Oktober 1934 – 28. Dezember 2024) war ein amerikanischer Jazz-Bassist, dessen Werk und Einfluss die Grenzen der improvisierten Musik neu definierten. Als professioneller Musiker seit 1960 zog es ihn 1962 nach New York City und 1967 nach Europa. Ab 1972 lebte er im südlichen Frankreich, wo er 2014 das European Improvisation Center gründete.

Leben und Karriere
Barre Phillips wurde am 27. Oktober 1934 in San Francisco, Kalifornien, geboren. Er studierte 1959 kurzzeitig bei S. Charles Siani, dem stellvertretenden Solo-Bassisten des San Francisco Symphony Orchestra. Während der 1960er Jahre arbeitete er mit renommierten Musikern wie Eric Dolphy, Jimmy Giuffre, Archie Shepp, Peter Nero, Attila Zoller, Lee Konitz und Marion Brown zusammen.
Sein 1968 veröffentlichtes Album mit Solo-Bass-Improvisationen, das in den USA als "Journal Violone", in England als "Unaccompanied Barre" und in Frankreich als "Basse Barre" erschien, gilt als die erste Solo-Bass-Aufnahme der Geschichte. Ein weiteres bahnbrechendes Werk, "Music from Two Basses" (1971), aufgenommen mit Dave Holland, war vermutlich die erste Aufnahme von improvisierten Kontrabass-Duetten.
In den 1970er Jahren war Phillips Mitglied der einflussreichen Gruppe "The Trio" mit dem Saxophonisten John Surman und dem Schlagzeuger Stu Martin. In den 1980er und 1990er Jahren spielte er regelmäßig mit dem London Jazz Composers Orchestra unter der Leitung des Bassisten Barry Guy. Zudem arbeitete er an Soundtracks für Filme wie "Merry-Go-Round" (1981), "Naked Lunch" (1991, zusammen mit Ornette Coleman) und "Alles was baumelt, bringt Glück!" (2013).
Phillips kollaborierte mit zahlreichen Musikern, darunter die Bassisten Peter Kowald und Joëlle Léandre, der Gitarrist Derek Bailey, die Klarinettisten Theo Jörgensmann, Vinny Golia und Aurélien Besnard sowie die Saxophonisten Peter Brötzmann, Evan Parker und Joe Maneri. Zu den Pianisten, mit denen er arbeitete, gehörten Bob James und Paul Bley.
Privat war Phillips Vater von drei Kindern: Jay Crawford, einem Rockgitarristen der Band Bomb; Dave Phillips, einem Bassisten; und Claudia Phillips, einer Sängerin, die 1987 in Frankreich mit "Quel souci La Boétie" einen Hit hatte.
Barre Phillips verstarb am 28. Dezember 2024 im Alter von 90 Jahren. Seine musikalische Hinterlassenschaft umfasst zahlreiche bedeutende Aufnahmen und Kollaborationen, die die improvisierte Musik nachhaltig prägten.

15.01.25- Buck White, der Gründer der Country- und Bluegrass-Gruppe The Whites, stirbt im Alter von 94 Jahren

Buck White, eine Ikone der Country- und Bluegrass-Musik, ist im Alter von 94 Jahren verstorben. White war der Gründer der erfolgreichen Musikgruppe The Whites, die eine bedeutende Rolle in der amerikanischen Musikszene gespielt hat. Mit seiner Band wurde er für seine authentische Interpretation des Bluegrass und Country berühmt und feierte zahlreiche Erfolge.
The Whites, bestehend aus Buck White und seinen Töchtern Sharon und Cheryl, wurden vor allem für ihre harmonischen Gesänge und virtuosen Instrumentaldarbietungen geschätzt. Die Gruppe wurde 1984 Mitglied der Grand Ole Opry, einer der renommiertesten Bühnen in der Country-Musik. Letztes Jahr feierte die Band ihr 40-jähriges Jubiläum als Mitglieder der Grand Ole Opry, was ihre anhaltende Relevanz und Beliebtheit unterstreicht.
Buck White wurde 1929 in Oklahoma geboren und begann schon früh, Musik zu machen. Seine Karriere erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte, in denen er die Country- und Bluegrass-Musik maßgeblich prägte. Bekannt für sein Klavierspiel und seine kraftvolle Stimme, beeinflusste er Generationen von Musikern und Fans.
In den 1970er Jahren gründete Buck White zusammen mit seinen Töchtern The Whites. Die Band etablierte sich schnell als feste Größe in der Szene und brachte zahlreiche Alben heraus, darunter Hits wie „Keep on the Sunny Side“ und „Pins and Needles“. Ihre Musik war regelmäßig in Film- und Fernsehproduktionen zu hören und trug dazu bei, das Genre einem breiteren Publikum näherzubringen.
Neben seiner musikalischen Karriere war Buck White auch für seine herzliche und bodenständige Persönlichkeit bekannt. Kollegen und Fans schätzten ihn für seine Bescheidenheit und seine Leidenschaft für die Musik.
Die Nachricht von seinem Tod hat viele Menschen tief bewegt. In einer offiziellen Mitteilung seiner Familie heißt es: „Buck war ein liebender Vater, Großvater und Ehemann, der die Herzen aller, die ihn kannten, berührte. Seine Musik wird weiterleben und seine Seele in den Klängen von The Whites weiterstrahlen.“
Buck White hinterlässt eine beeindruckende musikalische Hinterlassenschaft und wird in der Geschichte der Country- und Bluegrass-Musik unvergessen bleiben. Sein Beitrag zur Musik wird auch in den kommenden Generationen nachhallen.

14.01.25- 100 Jahre elektrische Gitarre: Die Revolution eines Klangs

Die Geschichte der elektrischen Gitarre ist ein faszinierender Spiegel technischer Innovation und kultureller Umwälzungen. In den 1920er Jahren begann ein Wettlauf um die Perfektionierung eines Instruments, das den Sound der modernen Musik revolutionieren sollte. Der Texaner George D. Beauchamp setzte auf die Verstärkung von Stahlsaiten mithilfe elektromagnetischer Tonabnehmer – ein Ansatz, der die Grundlage für die ersten serienmäßig produzierten elektrischen Gitarren legte. Zusammen mit Adolph Rickenbacker und Paul Barth entwickelte er die sogenannte „Bratpfanne“, eine Lap-Steel-Gitarre mit einem kreisrunden Aluminiumkorpus.
Die Innovationen dieser frühen Jahre ebneten den Weg für legendäre Marken wie Gibson und Fender. Musiker wie Charlie Christian zeigten mit der Gibson ES-150, welches kreative Potenzial in der elektrischen Gitarre steckte, während Leo Fender mit der Telecaster und Stratocaster Modelle schuf, die bis heute Maßstäbe setzen. Der massive Korpus dieser Instrumente löste Probleme wie Rückkopplungen und machte sie robuster und wartungsfreundlicher. Parallel dazu experimentierten Pioniere wie Les Paul mit dem Konzept des Solidbody-Korpus, was schließlich in der ikonischen Gibson Les Paul mündete.
Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und der Karibik wurden elektrische Gitarren vorangetrieben. Der Jamaikaner Hedley Jones baute in den 1940er Jahren eigene Modelle, während der deutsche Instrumentenbauer Wenzel Rossmeisl und sein Sohn Roger in Deutschland und später in den USA die Entwicklung prägten. Mit der Verbreitung der Rockmusik in den 1950er Jahren wurde die elektrische Gitarre zum Symbol einer neuen Ära. Künstler wie die Beatles und Jimi Hendrix brachten sie in den Mainstream und verliehen ihr ikonischen Status.
Heute ist die elektrische Gitarre mehr als ein Musikinstrument – sie ist ein Symbol für künstlerische Freiheit und technische Meisterleistung, deren Klang und Form die moderne Musiklandschaft geprägt haben.

13.01.25- Die Vorteile von 32-Bit-Recording: Perfektion in der Audiowelt

Die moderne Audioproduktion hat mit 32-Bit-Recording ein neues Level erreicht. Diese Technologie bietet eine beispiellose Klangqualität und Flexibilität, die besonders in anspruchsvollen Situationen von Vorteil ist. Geräte wie der Tascam Portacapture X8 zeigen eindrucksvoll, wie 32-Bit-Recording die Audiowelt revolutioniert.
Der wichtigste Vorteil von 32-Bit-Recording liegt in der hohen Dynamik. Durch die enorm breite Spanne zwischen leisen und lauten Signalen wird digitales Clipping praktisch ausgeschlossen. Selbst bei plötzlichen Lautstärkespitzen bleibt die Aufnahme sauber und unverzerrt. Diese Eigenschaft macht 32-Bit-Recording ideal für Situationen, in denen die Lautstärke unvorhersehbar schwankt, wie bei Live-Aufnahmen oder Naturgeräuschen.
Darüber hinaus ermöglicht 32-Bit-Recording eine präzise Nachbearbeitung. In der Postproduktion lassen sich Pegel extrem flexibel anpassen, ohne dass Rauschen oder andere Artefakte die Klangqualität beeinträchtigen. Dies bietet Sounddesigner:innen und Musiker:innen eine enorme kreative Freiheit und reduziert den Zeitaufwand für Korrekturen.
Auch die Integration in bestehende Produktionsumgebungen wird durch Geräte wie den Portacapture X8 erleichtert. Mit Funktionen wie einem intuitiven Touchscreen, anpassbaren Apps und der Möglichkeit, als Audio-Interface mit acht Eingängen und zwei Ausgängen zu arbeiten, wird der Workflow optimiert. Gleichzeitig sorgt die Unterstützung für hochauflösende Formate bis zu 192 kHz für eine beeindruckende Detailtreue in den Aufnahmen.
Ein weiterer praktischer Vorteil ist die Flexibilität bei der Aufnahmeumgebung. Mit der Möglichkeit, Kondensatormikrofone über XLR/TRS-Anschlüsse zu nutzen und diese bei Bedarf mit 48V Phantomspeisung zu versorgen, eignet sich 32-Bit-Recording sowohl für Studioanwendungen als auch für mobile Produktionen. Funktionen wie die ferngesteuerte Bedienung per Bluetooth erweitern zudem die Einsatzmöglichkeiten.
32-Bit-Recording ist mehr als nur ein technologischer Fortschritt – es ist ein Werkzeug, das Kreativen dabei hilft, ihre Vision ohne Kompromisse umzusetzen. Die Kombination aus technischer Präzision, Benutzerfreundlichkeit und kreativer Freiheit macht diese Technologie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der modernen Audioproduktion.

12.01.25- Sergei Prokofjew: Ein Leben für die Musik

Sergei Prokofjew, geboren am 23. April 1891 in Sonzowka, einer kleinen Ortschaft im damaligen Russischen Reich, gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Schon in jungen Jahren zeigte sich sein außergewöhnliches musikalisches Talent. Seine Mutter, eine begeisterte Pianistin, erkannte seine Begabung früh und förderte ihn intensiv. Mit nur neun Jahren schrieb Prokofjew seine erste Oper und legte damit den Grundstein für eine bemerkenswerte Karriere.
Sein formales Studium begann er 1904 am Sankt Petersburger Konservatorium, wo er von musikalischen Größen wie Alexander Glasunow und Nikolai Rimski-Korsakow unterrichtet wurde. Prokofjew fiel schnell durch seine avantgardistischen Kompositionen und sein virtuoses Klavierspiel auf. Mit seinem unverkennbaren Stil, der komplexe Harmonien, markante Rhythmen und eine außergewöhnliche Melodik vereinte, erregte er gleichermaßen Bewunderung und Kontroversen.
Nach seinem Abschluss 1914 machte sich Prokofjew einen Namen als Pianist und Komponist. Werke wie seine erste Klaviersonate und das "Klassische Symphonie" genannte erste Orchesterwerk zeigten seine Vielseitigkeit und sein Talent, traditionelle Formen mit modernen Elementen zu verbinden. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs und die Russische Revolution veranlassten ihn, ins Ausland zu gehen. Zwischenzeitlich lebte er in den USA und Frankreich, wo er sowohl Erfolge feierte als auch mit den Herausforderungen der westlichen Musikszene zu kämpfen hatte.
1927 kehrte Prokofjew nach Russland zurück, wo er zunehmend im Spannungsfeld zwischen künstlerischem Ausdruck und den strengen Vorgaben des sowjetischen Regimes agieren musste. Trotz dieser Einschränkungen schuf er einige seiner bedeutendsten Werke. Zu seinen bekanntesten Kompositionen zählen das Ballett "Romeo und Julia", die Oper "Krieg und Frieden" sowie die Filmmusik zu "Alexander Newski". Sein Stil, der oft als erzählerisch und dramatisch beschrieben wird, passte sich den Anforderungen des sozialistischen Realismus an, ohne seine charakteristische Handschrift zu verlieren.
Prokofjews Leben war jedoch nicht frei von Tragödien. Der Zweite Weltkrieg und die politische Repression in der Sowjetunion beeinflussten sein persönliches und künstlerisches Leben erheblich. Seine letzte Lebensphase war geprägt von gesundheitlichen Problemen und einer zunehmenden Isolation. Sergei Prokofjew verstarb am 5. März 1953 in Moskau – ironischerweise am selben Tag wie Josef Stalin, der Mann, dessen Regime sein Schaffen so stark beeinflusst hatte.
Prokofjews Vermächtnis lebt in seiner Musik weiter, die durch ihre Vielseitigkeit und ihren innovativen Geist beeindruckt. Seine Werke, die von der Energie der Moderne bis hin zur lyrischen Tiefe reichen, inspirieren bis heute Musiker:innen und Publikum weltweit.

11.01.25- Sam Moore: Eine Soul-Legende lebt weiter

Der US-amerikanische Soul-Sänger Sam Moore, eine Ikone des Genres und Mitglied des Duos Sam & Dave, ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Sein britischer Agent bestätigte entsprechende Medienberichte und löste weltweite Trauer bei Fans und Kolleg:innen aus. Moore gehörte zu den einflussreichsten Stimmen in der Geschichte des Soul und prägte mit seiner energiegeladenen Bühnenpräsenz und seiner kraftvollen Stimme Generationen von Musiker:innen.
Geboren in Miami, Florida, begann Moore seine Karriere in der Gospel-Szene, bevor er zusammen mit Dave Prater das Duo Sam & Dave gründete. Gemeinsam schufen sie Hits wie "Soul Man" und "Hold On, I'm Comin'", die zu Hymnen der Soul-Ära wurden und bis heute weltweit bekannt sind. Ihre Zusammenarbeit mit dem legendären Label Stax Records und das Zusammenspiel mit Booker T. & the M.G.'s verhalfen ihnen zu einer einzigartigen künstlerischen Dynamik, die tief in den Wurzeln des Rhythm & Blues verankert war.
Trotz persönlicher und beruflicher Herausforderungen blieb Moores Einfluss auf die Musikszene ungebrochen. Seine Solokarriere nach der Auflösung des Duos war ebenfalls von Erfolg gekrönt, und er arbeitete mit Künstler:innen wie Bruce Springsteen, Billy Joel und den Blues Brothers zusammen. Moore wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit einem Grammy für sein Lebenswerk, und 1992 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen, was seinen Status als Musiklegende weiter untermauerte.
Sam Moore hinterlässt ein reiches musikalisches Erbe, das weit über die Soul-Musik hinausreicht. Seine Songs, die oft von Hoffnung, Liebe und sozialer Gerechtigkeit handelten, bleiben für immer ein Teil der Musikgeschichte. Sein Tod markiert das Ende einer Ära, doch seine Musik wird weiterhin Menschen auf der ganzen Welt berühren und inspirieren.

10.01.25- Neue Wege zur Musikentdeckung: So entkommst du dem Spotify-Algorithmus

Die Streaming-Plattformen, allen voran Spotify, haben die Art und Weise, wie wir Musik entdecken, grundlegend verändert. Dank ausgeklügelter Algorithmen bekommt jede:r Hörer:in perfekt zugeschnittene Playlists serviert. Songs, die deinem Geschmack ähneln, stehen nur einen Klick entfernt. Doch genau hier lauert das Problem: Wenn Spotify immer genau weiß, was du magst, wie oft wirst du wirklich etwas völlig Neues entdecken? Der Algorithmus arbeitet wie ein Spiegel deiner bisherigen Vorlieben. Sobald du einen Song oft genug anhörst, erhält er mehr Gewicht in deinem Hörprofil. Die Folge: Deine Empfehlungen bleiben in einer musikalischen Komfortzone. Das ist bequem, aber auch eintönig. Wer will schon immer nur Variationen des Gleichen hören?
Doch es gibt Wege, die Kontrolle über deine Musikauswahl zurückzugewinnen und den Algorithmus zu überlisten. Eine Möglichkeit ist es, unabhängige Plattformen wie Bandcamp oder SoundCloud zu erkunden, die Musik von Künstler:innen anbieten, die oft noch unentdeckt sind. Der Austausch mit Freund:innen oder Kolleg:innen über deren Lieblingssongs kann ebenfalls inspirieren und dir neue Perspektiven eröffnen. Wenn du Radiostationen aus anderen Ländern über Dienste wie TuneIn oder Radio Garden hörst, kannst du Sounds entdecken, die völlig anders sind als das, was du gewohnt bist. Selbst Spotify bietet Optionen, um die Algorithmus-Kontrolle zu reduzieren, zum Beispiel durch die zufällige Wiedergabe oder Playlists, die nicht auf deinen Vorlieben basieren, wie etwa kuratierte Listen oder internationale Viral-Hits.
Live-Musik ist eine weitere Möglichkeit, neue Klänge zu erleben. Der Besuch von Konzerten lokaler Bands oder Open-Mic-Veranstaltungen bringt oft Überraschungen mit sich. Auch musikalische Challenges können deinen Horizont erweitern, etwa indem du dich für eine Woche auf ein neues Genre oder eine bestimmte Ära konzentrierst. Schließlich bieten Musikblogs und Podcasts eine wahre Fundgrube für Empfehlungen abseits des Mainstreams und sind eine tolle Ressource für alle, die nach frischen Klängen suchen.
Es ist leicht, sich vom Spotify-Algorithmus treiben zu lassen, doch wahre Musikentdeckung beginnt dort, wo du bewusst neue Wege gehst. Ob durch unabhängige Plattformen, lokale Konzerte oder inspirierende Podcasts – die Möglichkeiten, deinen musikalischen Horizont zu erweitern, sind nahezu endlos. Also, drücke den Pause-Knopf für deinen Algorithmus und starte dein persönliches musikalisches Abenteuer!

09.01.25- Nachruf: Martial Solal – Eine Jazzlegende mit unvergänglichem Erbe

Der französische Pianist und Komponist Martial Solal ist im Alter von 97 Jahren verstorben. Solal war eine der bedeutendsten Figuren des internationalen Jazz nach dem Zweiten Weltkrieg und arbeitete mit zahlreichen prominenten amerikanischen Musikern zusammen, darunter Sidney Bechet, Don Byas, Lee Konitz, Johnny Griffin, Dave Liebman und Dave Douglas.
Als einer der wenigen europäischen Künstler hatte Solal die Ehre, Aufnahmen für das legendäre Jazz-Label Blue Note zu machen. Im Laufe seiner fast sechs Jahrzehnte umspannenden Karriere veröffentlichte er jedoch über 40 Alben als Bandleader bei renommierten Labels wie MPS, Soul Note, Dreyfus und Cam.

Ein Leben voller Musik und Widerstandskraft
Martial Solal wurde 1927 in Algier, Algerien, geboren, während des französischen Kolonialismus und zur Zeit des kollaborationistischen Vichy-Regimes in Frankreich. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft war er in den 1940er-Jahren Diskriminierung ausgesetzt. Doch ein Umzug ins Nachkriegs-Paris 1950 markierte einen Wendepunkt im Leben des damals 23-jährigen Sohnes eines Opernsängers, der Klavier, Klarinette und Saxophon studiert hatte.
Seine Zusammenarbeit mit Größen wie dem belgischen Gitarristen Django Reinhardt sowie Bechet und Byas war der Auftakt zu einer bemerkenswerten Karriere. Neben seinen Leistungen als Pianist trat Solal auch als Filmkomponist hervor und schrieb über 20 Filmmusiken. Besonders hervorzuheben ist seine Arbeit für Jean-Luc Godards bahnbrechenden Nouvelle-Vague-Klassiker "Außer Atem" (À Bout de Souffle). Solals eingängiges, prägnantes Thema unterstreicht die kühle Subversion der Geschichte und bleibt untrennbar mit dem Film verbunden.

Vielseitigkeit und Meisterschaft
Solal war ein unglaublich vielseitiger Musiker, der in unterschiedlichsten Konstellationen brillierte – sei es solo, im Quartett oder mit Big Bands. Besonders in der Trio-Besetzung zeigte er einige seiner besten Arbeiten. Das Album "Locomotion" aus dem Jahr 1970, aufgenommen mit dem Kontrabassisten Henri Texier und dem Schlagzeuger Bernard Lubat, ist ein Meilenstein. Ebenso unvergesslich ist "NY1 – Live At The Village Vanguard" aus dem Jahr 2003, das mit Francois Moutin und Bill Stewart aufgenommen wurde. Diese Session zeigte Solals Fähigkeit, Jazz-Standards wie "What Is This Thing Called Love?", "Body And Soul" und "Softly, As In A Morning Sunrise" auf innovative Weise zu dekonstruieren.
Solals Spiel war geprägt von einer subtilen Eleganz und kühner Ausdruckskraft. Sein rhythmisches und harmonisches Gespür spannte einen Bogen von Swing über Bebop bis hin zur Avantgarde. Er verstand es meisterhaft, die Jazzgeschichte in seiner Musik zu reflektieren und dennoch stets neue Wege zu gehen.

Ein bleibendes Vermächtnis
Martial Solals Tochter Claudia Solal, eine talentierte Sängerin und Komponistin, führt das musikalische Erbe ihres Vaters fort. Ihre Werke stehen als lebendiges Zeugnis für den Einfluss, den Martial Solal auf die Welt des Jazz hatte.
Mit Martial Solal verliert die Welt einen der größten Jazzmusiker Frankreichs, dessen Name und Werk für immer in den Annalen der Musikgeschichte verankert bleiben werden. Sein einzigartiger Stil und sein unermüdliches Streben nach musikalischer Innovation werden in der Welt des Jazz unvergessen bleiben.

08.01.25- Elvis Presley: Der King des Rock ‘n’ Roll – Eine Ikone zwischen Ruhm und Tragik

Elvis Presley, oft als der „King of Rock ‘n’ Roll“ bezeichnet, bleibt eine der einflussreichsten und ikonischsten Persönlichkeiten der Musikgeschichte. Am 8. Januar 2025 wäre der legendäre Musiker 90 Jahre alt geworden. Doch Presleys Leben war nicht nur von Glanz und Ruhm geprägt, sondern auch von inneren Kämpfen, die ihn schließlich viel zu früh aus dem Leben rissen.

Der Aufstieg eines Ausnahmetalents
Elvis Aaron Presley wurde am 8. Januar 1935 in Tupelo, Mississippi, geboren. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, doch seine musikalische Begabung war früh erkennbar. Bereits als Teenager zeigte er eine außergewöhnliche Leidenschaft für Gospel, Blues und Country, die später seine einzigartige Stilrichtung prägen sollte.
1954 machte er seine ersten Aufnahmen bei Sun Records in Memphis, Tennessee. Mit seinem bahnbrechenden Song “That’s All Right“ legte er den Grundstein für den Rock ‘n’ Roll. Elvis vereinte musikalische Elemente, die zuvor weitgehend getrennt voneinander existierten – die emotionale Intensität des Blues, die Erzählkunst des Country und die mitreißende Energie des Rhythm and Blues. Seine unverwechselbare Stimme, kombiniert mit seiner charismatischen Bühnenpräsenz, sorgte für eine Revolution in der Musikindustrie.

Der Durchbruch und der Beginn einer Ära
Der große Durchbruch kam 1956 mit “Heartbreak Hotel“, das schnell die Charts stürmte. Es folgten unzählige Hits wie “Hound Dog”, “Jailhouse Rock” und “Can’t Help Falling in Love”. Presley entwickelte sich zu einem globalen Phänomen. Seine energiegeladenen Auftritte und sein markantes Hüftschwingen brachten ihm nicht nur die Begeisterung von Millionen Fans ein, sondern lösten auch kontroverse Diskussionen aus – besonders in den konservativen 1950er-Jahren.
Doch Elvis war mehr als ein Pop-Idol. Er war ein kultureller Brückenbauer, der schwarze und weiße musikalische Traditionen in einer Zeit der Rassentrennung miteinander verband. Dadurch trug er dazu bei, Barrieren zu durchbrechen und Musik als universelle Sprache zu etablieren.

Eine facettenreiche Karriere
Neben seiner Musikkarriere machte sich Presley auch als Schauspieler einen Namen. Zwischen 1956 und 1969 spielte er in 31 Filmen mit, darunter Klassiker wie “Jailhouse Rock” und “Blue Hawaii”. Obwohl viele Kritiker seine Filme als seicht abtaten, waren sie kommerziell äußerst erfolgreich und festigten seinen Status als Unterhaltungsikone.
Nach seiner Rückkehr aus dem Militärdienst 1960 – einer Zeit, die seine Popularität keineswegs minderte – entwickelte Elvis eine tiefere Verbindung zu Gospelmusik. 1968 feierte er mit seinem legendären Comeback-Special einen triumphalen Wiedereintritt in die Live-Musikszene. Später dominierte er mit seinen spektakulären Shows in Las Vegas die 1970er-Jahre.

Die Schattenseiten des Ruhms
Doch Presleys Karriere und Leben waren nicht frei von Herausforderungen. Der Druck des Ruhms, kombiniert mit den Anforderungen seines Managements, führte zu gesundheitlichen und psychischen Belastungen. Hinzu kamen Drogenprobleme, die seinen Körper und Geist schwer in Mitleidenschaft zogen. Trotz seines Ruhms fühlte sich Elvis oft isoliert und einsam – ein tragischer Gegensatz zu seinem öffentlichen Image als strahlender Star.
Am 16. August 1977 starb Elvis Presley im Alter von nur 42 Jahren in Graceland, seinem berühmten Anwesen in Memphis. Die Welt war schockiert über den Verlust eines Mannes, der wie kaum ein anderer die Popkultur des 20. Jahrhunderts geprägt hatte.

Das Vermächtnis des King
Elvis Presley hinterließ ein musikalisches Erbe, das auch Jahrzehnte nach seinem Tod lebendig bleibt. Mit über einer Milliarde verkauften Platten gehört er zu den erfolgreichsten Künstlern aller Zeiten. Sein Einfluss ist in der modernen Musik unübersehbar, und viele Künstler wie Bruce Springsteen, The Beatles oder Michael Jackson haben seinen Stil als Inspiration genannt.
Am 8. Januar 2025, an seinem 90. Geburtstag, erinnern sich Fans weltweit an den King des Rock ‘n’ Roll – einen Mann, dessen Musik Menschen über Generationen hinweg bewegt hat. Elvis Presley war mehr als ein Künstler; er war eine kulturelle Ikone, die das Gesicht der modernen Musik für immer verändert hat. Sein Leben mag von Tragik überschattet gewesen sein, doch sein Einfluss und seine Leidenschaft für Musik bleiben unvergessen.

07.01.25- Peter Yarrow: Folk-Legende und Stimme der Veränderung mit 86 Jahren verstorben

Peter Yarrow, Mitglied des legendären Folk-Trios Peter, Paul and Mary, ist im Alter von 86 Jahren in New York verstorben. Sein Tod wurde von seinem Sprecher bestätigt, der mitteilte, dass Yarrow den Folgen einer Krebserkrankung erlegen ist. Der Musiker und Aktivist hinterlässt eine beeindruckende Karriere, die von ikonischen Liedern und einer tiefen Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit geprägt war.
Yarrow wurde 1938 in Manhattan, New York, geboren und wuchs in einem Umfeld auf, das ihn früh mit Kunst und Musik in Berührung brachte. Seine Karriere begann in den späten 1950er-Jahren, als die amerikanische Folk-Bewegung an Fahrt aufnahm. Gemeinsam mit Mary Travers und Noel Paul Stookey gründete er 1961 die Gruppe Peter, Paul and Mary, die rasch zu einer der einflussreichsten Formationen der 1960er-Jahre wurde.
Die Band wurde berühmt für ihre harmonischen Gesänge und sozial engagierten Texte. Sie erlangten große Erfolge mit Songs wie "Puff, the Magic Dragon", "If I Had a Hammer" und "Blowin’ in the Wind", letzterer ein Cover von Bob Dylan. Diese Lieder wurden zu Hymnen der Bürgerrechtsbewegung und der Proteste gegen den Vietnamkrieg. Ihre Musik stand für Hoffnung, Einheit und den Wunsch nach Veränderung.
Neben seiner musikalischen Karriere war Peter Yarrow auch ein leidenschaftlicher Aktivist. Er engagierte sich intensiv für Bürgerrechte, Frieden und soziale Gerechtigkeit. Er nutzte seine Plattform, um auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen, und organisierte zahlreiche Benefizkonzerte, darunter das legendäre "March on Washington" 1963, bei dem Dr. Martin Luther King Jr. seine berühmte "I Have a Dream" Rede hielt.
In den späteren Jahren seiner Karriere widmete Yarrow sich zunehmend der Erziehung junger Menschen und gründete Projekte wie Operation Respect, das sich gegen Mobbing und Diskriminierung an Schulen einsetzt. Trotz einiger Kontroversen in seinem Privatleben blieb er bis ins hohe Alter eine einflussreiche Persönlichkeit in der Musik- und Aktivistenszene.
Peter Yarrow hinterlässt eine reiche musikalische und menschliche Hinterlassenschaft. Sein Tod markiert das Ende eines Kapitels, das sowohl die Musikgeschichte als auch gesellschaftliche Bewegungen maßgeblich geprägt hat. Fans und Weggefährten auf der ganzen Welt trauern um einen Künstler, dessen Botschaften von Frieden und Mitgefühl weiterhin nachhallen werden.

06.01.25- Google Gemini: Ein neues Werkzeug für Musiker und Produzenten

Google erweitert seinen Einfluss in der Musikwelt und präsentiert mit der neuesten Version von Google Gemini ein innovatives Werkzeug für Musikschaffende. Unter dem Namen Gemini 2.0 Flash Experimental können Musiker und Produzenten Audiodateien hochladen und detailliertes Feedback zu ihren Tracks erhalten.
Google Gemini ist ein KI-gestützter Chatbot, der als Antwort auf ChatGPT entwickelt wurde. Die Technologie wird kontinuierlich weiterentwickelt, um schneller, präziser und vielseitiger zu werden. Mit Gemini 2.0 Flash Experimental erreicht das Tool eine neue Stufe der Funktionalität, indem es die Möglichkeit bietet, Musikdateien direkt in die KI zu integrieren. Dies macht es besonders interessant für Produzenten, Mixing-Ingenieure und Musiker, die ihre Werke optimieren möchten.
Die Funktionsweise ist einfach und effektiv: Nutzer können MP3- oder WAV-Dateien in die Plattform hochladen. Mithilfe einer passenden Eingabeaufforderung – auch Prompt genannt – analysiert die KI den Track. Dabei bewertet sie Melodie, Text, Mix und Arrangement und gibt sowohl positives Feedback als auch Verbesserungsvorschläge. Die Qualität der Ergebnisse hängt maßgeblich von der Formulierung des Prompts ab. So können Nutzer die KI beispielsweise auffordern, ihren Track mit professionellen Hits zu vergleichen und eine detaillierte Bewertung aus der Perspektive eines erfahrenen Musikproduzenten abzugeben.
Um Google Gemini zu nutzen, benötigen Sie lediglich ein Google-Konto. Nach dem Einloggen in Googles AI Studio kann das Modell Gemini 2.0 Flash Experimental ausgewählt werden. Sobald die gewünschte Datei hochgeladen ist und der Prompt eingegeben wurde, beginnt die KI mit der Analyse. Innerhalb weniger Momente liefert sie eine umfassende Rückmeldung, die tiefgehende Einblicke und konkrete Verbesserungsvorschläge bietet.
Derzeit ist der Dienst kostenlos nutzbar, basiert jedoch auf einem Tokensystem. Nutzer erhalten ein bestimmtes Kontingent an Tokens, die bei jeder Analyse aufgebraucht werden. Ein weiterer Aspekt, den man beachten sollte, ist der Datenschutz. In der kostenlosen Version nutzt Google die hochgeladenen Audiodateien und Prompts, um die KI-Modelle weiter zu trainieren.
Google Gemini bietet somit eine einzigartige Möglichkeit, Songs professionell analysieren zu lassen, ohne teure Studios oder externe Experten hinzuzuziehen. Es ist ein vielversprechendes Tool für Musiker, die ihre Arbeit verbessern möchten, und zeigt, wie KI-Technologie die Kreativbranche revolutioniert.

05.01.25- Alfred Jesse Smith alias Brenton Wood: Ein Leben für die Musik

Brenton Wood, geboren als Alfred Jesse Smith im Jahr 1941 in Shreveport, Louisiana, hinterließ einen bleibenden Eindruck in der Musikwelt. Schon früh zog es seine Familie nach Kalifornien, wo seine musikalische Reise begann. Inspiriert von Größen wie Jesse Belvin und Sam Cooke, entwickelte Wood einen unverkennbaren Stil, der ihn zu einem prägenden Künstler der 1960er-Jahre machte.
Seine Karriere begann 1957 im Studio, doch der Durchbruch gelang ihm ein Jahrzehnt später. Mit Hits wie "The Oogum Boogum Song" und "Gimme Little Sign" aus dem Jahr 1967 eroberte er die Charts und prägte den Sound einer Ära. Diese zeitlosen Klassiker fanden nicht nur ihre Fans in den 60ern, sondern auch in späteren Generationen, etwa durch ihren Einsatz in Film und Fernsehen. Produktionen wie Almost Famous, Don't Worry Darling und Big Little Lies verliehen Woods Musik eine neue Bühne und machten sie einem breiteren Publikum zugänglich.
In seiner über 60-jährigen Karriere veröffentlichte Wood neun Studioalben und zahlreiche Kompilationen. Doch es war nicht nur seine Musik, die ihn besonders machte, sondern auch seine Hingabe. Noch im Sommer 2023, im Alter von 82 Jahren, gab er dem US-Radiosender NPR ein ausführliches Interview über sein bewegtes Leben und seine künstlerische Entwicklung.
Seine letzte geplante Tour, die "Catch You On The Rebound"-Tour, sollte seinen Abschied von der Bühne markieren, musste jedoch aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden. Trotz dieser Rückschläge blieb er seiner Leidenschaft treu. Wie sein Manager berichtete, spielte Wood noch am Abend vor seinem Tod am Klavier. Auf die Frage, ob er eine Botschaft für seine Fans habe, antwortete er: "Sag ihnen: Ich fange dich auf dem Rückweg auf."
Diese Worte, die auch den Titel seiner geplanten Tour trugen, sind ein eindrucksvolles Vermächtnis eines Künstlers, der bis zuletzt mit seiner Musik verbunden blieb. Brenton Wood starb im Alter von 82 Jahren, doch seine Melodien und sein einzigartiger Stil werden in der Welt der Musik unvergessen bleiben.

04.01.25- Die Realität hinter subventionierten Künstlern und Musikern in Philharmonien

Subventionierte Künstler und Musiker in Philharmonien stehen häufig im Fokus gesellschaftlicher Diskussionen. Kritiker werfen ihnen vor, in einer „sozialen Hängematte“ zu leben und nichts anderes als „bedürftig“ zu sein – vergleichbar mit Bürgergeldempfängern. Doch diese Pauschalisierung verkennt die Realität und Bedeutung dieser Berufsgruppe für Gesellschaft und Kultur.

Subventionen: Notwendigkeit oder Bequemlichkeit?
Der Kulturbereich, insbesondere klassische Musik und Philharmonien, ist in vielen Ländern stark von staatlicher Förderung abhängig. Ohne Subventionen könnten viele (fast alle) Orchester und Opernhäuser schlicht nicht existieren. Diese finanzielle Unterstützung ist jedoch nicht mit persönlicher Bequemlichkeit gleichzusetzen. Vielmehr ermöglicht sie den Erhalt einer Kulturszene, die ohne Marktzwänge agieren kann – ein wichtiger Pfeiler kultureller Vielfalt.
Die Musikerinnen und Musiker in Philharmonien absolvieren oft jahrelange, hochintensive Ausbildungen. Sie investieren in Instrumente, die teilweise den Wert eines Mittelklassewagens übersteigen, und widmen ihr Leben der Perfektionierung ihres Handwerks. Ihre Arbeitstage umfassen neben Proben und Aufführungen auch intensives Üben und oft Unterrichtstätigkeiten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Künstler als „Bedürftige“?
Der Vergleich mit Bürgergeldempfängern greift zu kurz. Während Letztere aus einem sozialen Sicherheitsnetz unterstützt werden, basiert die Finanzierung von Orchestermusikern auf einer gesellschaftlichen Entscheidung: der bewussten Förderung von Kultur. Subventionierte Künstler erfüllen eine gesellschaftliche Aufgabe, indem sie kulturelle Werte bewahren, vermitteln und weiterentwickeln. Sie tragen zur Bildung bei und schaffen künstlerische Räume, die Inspiration und Reflexion ermöglichen.
Der Vorwurf, Künstler in Philharmonien seien „bedürftig“, ignoriert zudem den wirtschaftlichen Beitrag dieser Einrichtungen. Philharmonien ziehen Touristen an, schaffen Arbeitsplätze und generieren Umsatz – von der Gastronomie bis hin zu lokalen Dienstleistern.

Ein Blick in die Realität
Tatsächlich ist das Einkommen vieler Philharmoniker keineswegs üppig. Gerade in kleineren Orchestern verdienen Musiker oft wenig mehr als den Mindestlohn. Trotz der staatlichen Förderung leben viele von ihnen mit finanziellen Unsicherheiten. Nebenbei unterrichten sie an Musikschulen oder geben Privatstunden, um ihre Existenz zu sichern. Die Vorstellung, sie würden ein sorgenfreies Leben führen, ist eine verzerrte Wahrnehmung.

Kultur als öffentliches Gut
Kultur ist kein Luxus, sondern ein öffentliches Gut, das eine Gesellschaft bereichert und prägt. In einer Zeit, in der vieles auf kurzfristige Rentabilität ausgelegt ist, steht die subventionierte Kunst für langfristige Werte. Sie ermöglicht die Bewahrung von Traditionen und schafft Plattformen für kreative Innovation.
Die Forderung nach einer stärkeren Eigenfinanzierung mag in manchen Fällen gerechtfertigt sein, sollte jedoch nicht dazu führen, Künstler pauschal als „bedürftig“ abzustempeln. Der Dialog über die Finanzierung von Kunst und Kultur sollte differenziert geführt werden – mit Wertschätzung für die Leistungen derjenigen, die sie schaffen und erhalten.

03.01.25- Wayne Osmond: Abschied von einer Musiklegende

Die Musikwelt trauert um Wayne Osmond, Mitglied der berühmten Familienband The Osmonds. Der Musiker starb am 1. Januar 2025 im Alter von 73 Jahren in einem Krankenhaus in Salt Lake City, Utah. Seine Familie bestätigte die traurige Nachricht am 2. Januar in einer Erklärung gegenüber dem TV-Sender KTVX.
„Wayne Osmond, geliebter Ehemann und Vater, ist gestern Abend friedlich im Kreise seiner liebenden Ehefrau und seiner fünf Kinder von uns gegangen“, heißt es im Statement. „Sein Erbe aus Glaube, Musik, Liebe und Lachen hat das Leben vieler Menschen auf der ganzen Welt beeinflusst. Wir lieben ihn und werden ihn sehr vermissen.“ Wayne hinterlässt seine Ehefrau Kathlyn, ihre fünf gemeinsamen Kinder Amy, Steven, Gregory, Sarah und Michele sowie seine acht Geschwister.
Wayne Osmond wurde am 28. August 1951 in Ogden, Utah, geboren. Bereits Ende der 1950er gründete er mit seinen Brüdern Alan, Merrill und Jay ein Barbershop-Quartett, das später durch Auftritte in der „Andy Williams Show“ nationale Bekanntheit erlangte. In den 1970er Jahren erlebte die Band mit Hits wie „One Bad Apple“ den Höhepunkt ihrer Karriere. Trotz ihrer späteren Trennung blieb die Familie musikalisch aktiv.
Privat fand Wayne Osmond 1974 sein Glück, als er seine Frau Kathlyn heiratete. Gemeinsam bauten sie eine Familie mit fünf Kindern auf.
Seit den 1990er Jahren hatte Osmond mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Nach einer erfolgreichen Operation zur Entfernung eines Hirntumors litt er unter Hörverlust und war nahezu taub. 2012 erlitt er einen ersten Schlaganfall, von dem er sich jedoch erholte. Sein Tod war die Folge eines erneuten Schlaganfalls.
Sein jüngerer Bruder Donny Osmond teilte auf Instagram ein Schwarz-Weiß-Foto von Wayne und schrieb: „Er brachte so viel Licht, Lachen und Liebe in das Leben aller, die ihn kannten, besonders in meines. Wayne war der ultimative Optimist und wurde von allen geliebt.“ Auch seine Brüder Merrill und Jay drückten ihre Trauer in emotionalen Nachrichten aus.
Merrill beschrieb Wayne als bescheiden und bewundernswert: „Sein Vermächtnis wird in die Geschichte eingehen, nicht nur als genialer Musiker, sondern auch als jemand, der Millionen Menschen inspiriert hat.“ Jay betonte die enge Verbindung zu seinem Bruder: „Von allen Geschwistern habe ich mich Wayne immer am meisten verbunden gefühlt.“
Wayne Osmonds Lebenswerk wird nicht nur durch die Musik, die er mit The Osmonds geschaffen hat, in Erinnerung bleiben, sondern auch durch seinen Einfluss auf die Menschen, die er mit seinem Glauben, seiner Liebe und seinem Optimismus berührt hat.
Die Welt hat einen herausragenden Künstler und eine inspirierende Persönlichkeit verloren.

02.01.25- Stanley Booth, Musikjournalist mit einer Leidenschaft für den Blues, stirbt mit 82

Stanley Booth, eine der faszinierendsten Figuren des Musikjournalismus, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Bekannt wurde er vor allem durch sein bahnbrechendes Buch über die Rolling Stones, doch seine wahre Leidenschaft galt dem Blues. Mit seiner tiefgründigen, einfühlsamen Schreibweise beleuchtete er das Leben und die Kunst von Bluesmusikern – von weltberühmten Künstlern wie B.B. King bis hin zu weniger bekannten Talenten, die oft am Rande der Musikszene wirkten.
Booth wurde 1942 in Waycross, Georgia, geboren und wuchs im amerikanischen Süden auf, wo der Blues fest in der kulturellen Landschaft verankert war. Diese Musik, die Schmerz, Freude und Menschlichkeit gleichermaßen ausdrückte, wurde zu einem zentralen Thema seines Lebens und seiner Arbeit. Schon früh war Booth von der Kraft dieser Musik fasziniert, die er nicht nur als künstlerischen Ausdruck, sondern auch als Spiegel der gesellschaftlichen Realitäten verstand.
Sein Interesse am Blues führte ihn dazu, tief in die Geschichten der Musiker einzutauchen, die diese Kunstform prägten. Booth war kein typischer Journalist; er war ein Geschichtenerzähler, der die Essenz seiner Protagonisten einzufangen wusste. Seine Porträts waren oft intime Einblicke in das Leben von Künstlern, die sowohl mit ihren eigenen Dämonen als auch mit einer Gesellschaft kämpften, die sie oft nicht zu schätzen wusste.
Obwohl Booths Name heute eng mit den Rolling Stones verbunden ist, begann sein literarisches Vermächtnis im Blues. Sein Zugang zur Musik war stets respektvoll und authentisch. Er weigerte sich, seine Themen zu romantisieren oder zu trivialisieren, und betrachtete die Bluesmusik als eine Form des Überlebens und der Resilienz.
Sein Buch "The True Adventures of the Rolling Stones", das 1984 veröffentlicht wurde, machte ihn einem breiteren Publikum bekannt. Es dokumentierte die chaotische und oft dunkle Welt der Band während ihrer berüchtigten US-Tournee 1969, die mit dem tragischen Konzert in Altamont endete. Booths Darstellung war unverblümt, literarisch und eindringlich, eine Mischung aus Musikjournalismus und Kulturgeschichte. Doch obwohl das Buch ein Meisterwerk war, fühlte sich Booth immer stärker mit den Bluesmusikern verbunden, die er bewunderte.
Zu den Künstlern, über die er schrieb, gehörten Legenden wie B.B. King, dessen Charisma und Virtuosität Booth in seinen Texten einfing, sowie weniger bekannte Musiker, die abseits des Rampenlichts wirkten. Booth verstand es, ihre Stimmen zu verstärken und ihre Geschichten zu erzählen, oft in einer Weise, die das Publikum dazu brachte, die Bedeutung des Blues neu zu betrachten.
Stanley Booths Karriere war nicht frei von Herausforderungen. Seine intensive Hingabe an seine Arbeit führte ihn oft an persönliche und finanzielle Grenzen. Doch trotz der Schwierigkeiten blieb er seiner Mission treu: die Musik und die Menschen, die sie schufen, in all ihrer Komplexität darzustellen.
Mit seinem Tod verliert die Welt nicht nur einen außergewöhnlichen Musikjournalisten, sondern auch einen Chronisten einer Kultur, die oft übersehen wird. Booth hinterlässt ein Erbe, das die Kraft und Bedeutung der Bluesmusik feiert – eine Kunstform, die aus Schmerz geboren wurde, aber universelle Wahrheiten über das Menschsein vermittelt. Seine Texte bleiben als Zeugnis eines Lebens, das der Musik und den Menschen gewidmet war, die sie formten.

01.01.25- Ted Hawkins: Die sanfte Stimme eines harten Lebens

Ted Hawkins, der aus einfachen Verhältnissen stammende Sänger und Gitarrist, war eine der faszinierendsten und tragischsten Gestalten der Musikgeschichte. Geboren 1936 in Biloxi, Mississippi, prägten Armut, Gewalt und Einsamkeit seine frühen Jahre. Trotz seines Talents und einer Stimme, die gleichzeitig rau und berührend sanft war, blieben ihm lange Zeit Anerkennung und Erfolg verwehrt.
Hawkins' Leben war ein ständiger Kampf. Bereits als Jugendlicher hatte er Schwierigkeiten mit dem Gesetz und landete in einer Besserungsanstalt. Doch dort entdeckte er die Musik – ein Anker in seinem chaotischen Leben. Seine Inspirationen waren Künstler wie Sam Cooke und Ray Charles, deren Einfluss sich in seiner unverwechselbaren Mischung aus Soul, Blues und Folk widerspiegelt.
Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte Hawkins auf den Straßen von Los Angeles, wo er mit seiner Gitarre und seiner ikonischen Plastikmilchkanne als Spendenbehälter spielte. Sein Publikum bestand aus Passanten, die von seiner einzigartigen Darbietung berührt wurden. Seine Lieder handelten oft von Liebe, Schmerz und Hoffnung – Themen, die er aus eigener Erfahrung kannte.
Trotz seiner außergewöhnlichen Begabung wurde Hawkins erst spät von der Musikindustrie wahrgenommen. Er nahm in den 1980er Jahren einige Alben auf, die bei Kritikern großen Anklang fanden, darunter "Happy Hour" und "Watch Your Step". Doch der große kommerzielle Durchbruch blieb aus – teilweise auch wegen seiner Schwierigkeiten, sich in die Strukturen der Musikindustrie einzufügen.
Erst Anfang der 1990er Jahre, als der britische Produzent Andy Kershaw Hawkins’ Talent entdeckte und ihn nach England brachte, erlebte er einen kurzen Moment des Ruhms. Sein Album "The Next Hundred Years" erhielt großes Lob und brachte ihm eine neue Fangemeinde ein. Doch das Glück währte nicht lange: Am 1. Januar 1995 starb Ted Hawkins im Alter von 58 Jahren an einem Schlaganfall – nur wenige Monate nach seinem größten Erfolg.
Obwohl sein Leben kurz und von Widrigkeiten geprägt war, hinterließ Ted Hawkins ein musikalisches Vermächtnis, das bis heute nachhallt. Seine Lieder, darunter Klassiker wie "Sorry You're Sick" und "Long As I Can See the Light", werden weiterhin von Fans und Musikern geschätzt. Sie erzählen von einem Mann, dessen Talent die schwierigen Umstände seines Lebens überstrahlte.
Ted Hawkins mag in Armut gelebt haben, aber seine Musik bleibt ein Zeugnis seines reichen Geistes. Sein Leben ist eine Erinnerung daran, dass wahre Kunst oft aus Schmerz entsteht – und dass die sanftesten Melodien oft aus den härtesten Lebenserfahrungen geboren werden.